Hertha und der Ärger um Abstellungen - Piatek droht Quarantäne

SID
Krzystof Pietek steht Hertha wohl im DFB-Pokal nicht zur Verfügung.
© imago images / Bernd König

Wenige Tage vor dem Pflichtspiel-Auftakt ziehen die Verantwortlichen bei Hertha BSC eine ernüchternde Bilanz. Drei Niederlagen in Folge ohne eigenen Treffer, dazu reichlich Ärger wegen der Abstellungen von Nationalspielern.

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Beim Berliner Bundesligisten lief es zuletzt alles andere als rund, und das, obwohl der Hauptstadt-Klub in der neuen Spielzeit "das nächste Level" erreichen will, wie Manager Michael Preetz kürzlich sagte.

"Was wir im Moment anbieten, ist zu dünn. Das ist nicht genug. Es fehlt eine Menge - überall. Das sind keine guten Voraussetzungen für den Start", sagte Preetz über die jüngsten sportlichen Auftritte dem kicker. Der Geschäftsführer wurde ungewohnt kritisch, doch die Stimmung war nach den Tests gegen Ajax Amsterdam (0:1), PSV Eindhoven (0:4) und Hamburger SV (0:2) auch angespannt.

Allerdings musste Hertha zuletzt auch auf etliche Nationalspieler verzichten, die für ihre Länder im Einsatz waren. Immer wieder führte der Klub Verhandlungen über Einsätze in Risikogebieten, das brachte zusätzliche Unruhe. Es sei "grausam, was hinter den Kulissen abgeht", sagte Trainer Bruno Labbadia.

Für den vorläufigen Höhepunkt sorgte der Streit um den polnischen Stürmer Krzysztof Piatek, der in der Winterpause für 23 Millionen vom AC Mailand zur Alten Dame gewechselt war. Der 25-Jährige spielte zunächst beim 0:1 für Polen am Freitag gegen die Niederlande als Ersatz für Bayern-Star Robert Lewandowski und sollte auch am Montag in Zenica im bosnischen Corona-Risikogebiet auflaufen.

Preetz: "Krzysztof ist entgegen der Absprache mit nach Bosnien gereist"

Hertha war zuvor versprochen worden, das Spiel an einen Standort außerhalb des Risikogebietes zu verlegen. Sollte dies nicht gelingen, müsse Piatek nicht mitreisen, hieß es. "Beides ist nicht eingetroffen. Krzysztof ist entgegen der Absprache mit nach Bosnien gereist", sagte Preetz am Sonntagabend dem kicker.

Sollte Piatek am Montagabend tatsächlich eingesetzt werden, droht dem Angreifer eine fünftägige Quarantäne, die einen Einsatz zum Pflichtspielauftakt am Freitag (20.45 Uhr) in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Eintracht Braunschweig ausschließen würde. Hertha führt Gespräche mit den Gesundheitsbehörden, inwieweit auch für einen Profi, der in dem Risikogebiet eigentlich nur mit getesteten Spielern in Berührung kommt, tatsächlich eine Quarantäne nötig ist.

Der Ärger belastet das Berliner Team in der heißen Vorbereitungsphase enorm. "Diese Länderspielperiode ist angesichts ihrer wahnwitzigen Umstände kompletter Nonsens", urteilte Preetz.

Mehr Erfolg hatte Hertha zuvor in den Verhandlungen über die niederländischen U21-Nationalspielern Javairo Dilrosun, Daishawn Redan und Deyovaisio Zeefuik, die nicht zum Länderspiel nach Belarus mussten. "Es ist ärgerlich, dass es keine klare Regelung gibt, was die Abstellung betrifft. Was rund um Corona abläuft, beschäftigt uns teilweise mehr als das ganze Training", machte Labbadia seinem Ärger Luft.