Bundesliga-Stimmen zum 21. Spieltag - BVB-Sportdirektor Zorc nach 3:4-Pleite bedient: "Schaffen es nicht, das Ding zu killen"

Von SPOX
Ging mit der BVB-Mannschaft nach der 3:4-Niederlage in Leverkusen hart ins Gericht: Sportdirektor Michael Zorc.
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Der BVB hadert nach der spektakulären 3:4-Pleite in Leverkusen mit den eigenen Fehlern, die fast schon zur Routine geworden sind. Sportdirektor Zorc ist besonders die Auswärtsschwäche ein Dorn im Auge. Beim SV Werder Bremen herrscht nach der Niederlage gegen Union Tristesse, Trainer Florian Kohfeldt steht aber weiter nicht zur Debatte.

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Hier sind die Sky-Stimmen zum 21. Spieltag der Bundesliga.

Bayer Leverkusen - Borussia Dortmund 3:4

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund) ...

... zum Spiel: "Wir müssen das Spiel mit mehr Geduld besser kontrollieren, nicht immer nur nach vorne. Ich habe die Tore nicht alle im Kopf. Fakt ist: Wir bekommen vier Tore auswärts. Es ist schwer. Wir haben gegen einen guten Gegner verloren. Nicht verdient, aber die haben gewonnen. Nur das Ergebnis zählt."

... zur Bedeutung für das Meisterschaftsrennen: "Ich will nicht mehr darüber sprechen. Ich sage von Beginn an, wir nehmen Spiel für Spiel. Hören wir auf, darüber zu sprechen. Es bringt nicht viel. Wir müssen uns auf das nächste Spiel vorbereiten, der Rest interessiert uns nichts."

 

Zorc kritisiert Auswärtsschwäche: "Schaffen es nicht, zu killen"

Michael Zorc (Sportdirektor Borussia Dortmund) ...

... zum Spiel: "Das tut weh. Das ist sehr enttäuschend, weil wir bis zu 80. Minute ein gutes Spiel gemacht und bis dorthin verdient geführt haben. Dann sind wir in den entscheidenden Momenten einfach zu passiv gewesen und haben Leverkusen gestattet, das Spiel noch zu drehen und zu gewinnen. Wir haben die vier Gegentore zu einfach weggegeben. Das begleitet uns schon ein bisschen länger. Wir bekommen zu viele Gegentore. Deswegen stehen wir nicht besser da und haben die Probleme."

... zu den Problemen bei Auswärtsspielen: "Es ist offensichtlich. Zu Hause sind wir eine absolute Macht. Es ist ein Teil unseres Problems, dass wir es auswärts nicht schaffen, das Spiel einzutüten und zu killen."

... zur Frage, ob die Niederlage doppelt bitter ist mit Blick auf den Meisterschaftskampf: "Ja. Das kann man so sagen. Wir haben heute verloren. Man braucht nur einen Blick auf die Tabelle werfen. Dann weiß man, dass das heute ein wichtiges Spiel war um die Champions-League-Plätze, aber auch um ganz nach oben zu schauen. Es ist mir jetzt zu früh, über den Rest der Saison zu sprechen. Wir müssen erst einmal sehen, dass wir weniger Gegentore bekommen."

Emre Can (Torschütze Borussia Dortmund) kritisiert Verhalten der Mannschaft bei eigener Führung: "Müssen dreckiger spielen" - hier geht's zur News

Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen)

... zur Stimmung in der Kabine: "Da war die Hölle los, aber auch auf dem Platz. Das Gefühl ist einfach geil. Das macht Spaß. Wir genießen das, das war ein geiles Spiel. Vor allem die Art und Weise. Dafür spielen wir Fußball. Jetzt möchte ich so schnell wie möglich wieder in die Kabine, um mitzufeiern."

... zum Spiel: "Ich hatte nie das Gefühl, dass das Spiel vorbei ist. Auch als sie geführt haben. Klar war das im ersten Moment ein Rückschlag, aber ich hatte nie das Gefühl, dass es vorbei ist. Kai sagte nach seiner Großchance, dass er den reinmachen hätte können. Ich habe gesagt: ‚Junge, glaube mir, wir bekommen noch eine Chance.'"

... zu Lars Bender: "Er ist einfach ein Typ, der vorangeht, der nie aufhört und immer kämpft. Er zieht die anderen mit. Wir brauchen ihn auf jeden Fall."

... zur Frage, ob Leverkusen wieder oben dran ist: "Sieht so aus, oder? Das Spiel war von den Punkten her brutal wichtig, dass wir oben dranbleiben. Jetzt müssen wir weitermachen. Wir feiern noch ein bisschen den Sieg und danach konzentrieren wir uns auf das nächste Spiel."

Traumhafte Flugkurve: Emre Can trifft bei seinem Startelfdebüt für den BVB - Lukas Hradecky streckt sich vergebens.
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Traumhafte Flugkurve: Emre Can trifft bei seinem Startelfdebüt für den BVB - Lukas Hradecky streckt sich vergebens.

BVB-Verteidiger Hummels: "Sind sehr passiv geworden"

Kevin Volland (Doppeltorschütze Bayer 04 Leverkusen) ...

... zum Spiel: "Erstmal fühlt man sich natürlich sehr gut. Man kann es gar nicht so richtig fassen. Es war ein Wahnsinnsspiel. Da waren sehr viele Emotionen dabei. Wir haben viele Chancen liegen lassen zuletzt. Trotzdem macht man immer weiter als Stürmer. Die Möglichkeiten kommen immer wieder und dann auch solche Spiele wie heute."

... zur Dreierkette: "Wir wollten Dortmund ein wenig überraschen. Sven Bender ist in der zweiten Halbzeit ins Mittelfeld gerückt, dadurch haben wir wieder Zugriff bekommen. Das war ein Schlüssel für den Schlussspurt."

... zur Ausganglage in der Bundesliga: "Wir schauen auf uns. Für uns war das extrem richtungsweisend und wichtig, dass wir dranbleiben. Wenn wir das verlieren, ist man erst einmal hinten dran und man muss viel investieren, dass man wieder an die Champions-League-Plätze herankommt."

... zu Haaland: "Man verfolgt die Spiele. Er macht das sehr, sehr gut. Heute war er auch phasenweise gefährlich, aber unsere Abwehr hat das heute gut gemacht. Er wird noch einige Hütten machen. So ein Spieler tut der Bundesliga gut."

Peter Bosz (Trainer Bayer 04 Leverkusen) ...

... zum Spiel: "Ich bin sehr stolz. Wir haben gegen einen sehr guten Gegner gespielt, es ist sehr schwierig, da Zugriff zu bekommen. Die Mannschaft hat eine Riesenmentalität, einen Riesenwillen gezeigt. Wir haben vorher Spiele mit viel mehr Großchancen gehabt. Heute gab es nicht so viele, trotzdem sind vier reingegangen. Das ist auch manchmal Fußball, das kann ich nicht erklären. Verrückt."

... zu Lars Bender: "Ich habe kurz vor dem Tor mit ihm gesprochen, ob er noch weitermachen kann, weil er verletzt war. Er sagte, gib mir noch eine Minute. Wir haben gesehen warum."

... zur Bedeutung des Spiels für die Champions-League-Plätze: "Wir haben uns heute wieder ein bisschen näher herangeschoben. Nicht mehr. Das war super heute. Wir müssen auch feiern, das haben wir auch in der Kabine gemacht. Das war das erste Mal, dass ich gegen Dortmund gewonnen habe seit ich da bin. Aber das sind nur drei Punkte."

Mats Hummels (Borussia Dortmund) ...

... zum Spiel: "Das Wichtigste für uns ist, bei Führungen nicht passiv zu werden. Wir haben wirklich ein gutes Spiel hingelegt. In meinen Augen ist es relativ schmeichelhaft für Bayer, dass wir nur mit einem Tor geführt haben. Wir hatten ein sehr überlegenes Auswärtsspiel. Aber ab der 70., 75. Minute sind wir sehr passiv geworden und haben uns in der eigenen Hälfte einschnüren lassen. Wir wissen, dass das so ist, aber bekommen es leider nicht abgestellt. Mehr kann ich dazu nicht sagen."

... zur Situation: "Wir können eine internationale Topmannschaft sein, aber das sind wir nicht, wenn wir dem Gegner jedes Mal wieder das Spiel überlassen während eines Spiels. Die ganz großen Mannschaften schaffen es über fast 90 Minuten, das Spiel zu diktieren, Sowohl mit dem Ball als auch gegen den Ball. Da müssen wir noch ein bisschen besser werden."

... zur Forderung von Emre Can, "dreckiger" zu spielen: "Generell können wir ein Ticken härter verteidigen, aber ich fand das heute nicht so schlecht. Wir sind gut in die Zweikämpfe rein. Dann kam irgendwann der Moment, in dem wir gehofft haben, dass das Spiel gleich vorbei ist. Wenn man das hofft, dann geht's schief."

Bundesliga-Tabelle: FC Bayern kann Vorsprung auf BVB ausbauen

latzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Bayern München2058:233542
2.RB Leipzig2053:252841
3.Borussia Dortmund2159:322739
4.Borussia M'gladbach2038:231539
5.Bayer Leverkusen2135:27837
6.Schalke 042132:27535

Werder Bremen - Union Berlin 0:2

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen) ...

... zum Spiel: "Union Berlin hat sehr clever gespielt, sehr kompakt gestanden und aggressiv verteidigt. Wir sind rein fußballerisch gescheitert an unserer Konterabsicherung, die war in der zweiten Halbzeit unterirdisch. Wir sind an zu wenig Zug zum Tor gescheitert und auch daran, dass wir es heute nicht erzwingen wollten. Wir haben es insgesamt einfach nicht geschafft, Zug in das Spiel zu bekommen. Das war eine lahme Veranstaltung. Wir wollten Feuer hier haben, das haben wir nicht geschafft und das ist das Grundproblem."

... zur Situation: "Insgesamt ist es wirklich nicht gut, was wir in der Liga machen. Ich habe es fast schon gemerkt, als wir auf dem Weg zum Stadion waren, irgendwie war wieder etwas ein bisschen anders. Es war wieder langsam, es war wieder auf Sicherheit bedacht im Angriff, anstatt da wirklich mutig zu sein und ins Gegenpressing zu kommen. Diesen Rucksack schleppen wir momentan mit uns rum."

... zum Leistungsunterschied im Vergleich zum Pokal-Spiel: "Ich glaube nicht, ob es eine Frage von Selbstvertrauen ist, sondern eher eine Frage von Handeln. Sich auf kleine Handlungen zu konzentrieren. Das ist etwas, was wir momentan nicht haben, was wir am Dienstag hatten. Womit wir auch klar sagen müssen: Es ist nicht so, dass wir das nicht können. Man kann Wettbewerbe trennen, aber nicht Leistungen."

... zur Aussage von Marco Bode, dass es bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg geht: "Das hätte ich nicht gebraucht. Das wussten wir vorher. Wir sind in einer dramatischen Situation in der Liga. Weil wir lange nicht gepunktet haben, die Heimspiele nicht gewinnen und es nicht schaffen, gewisse Dinge zu erzwingen. Wir haben es mit uns machen lassen."

Frank Baumann (Sportdirektor Werder Bremen): "Wir haben trotzdem die volle Überzeugung in Florian. Er ist ein sehr, sehr guter Trainer und wir würden mit keinem anderen Trainer an der Seitenlinie eine bessere Situation haben oder besseren Fußball spielen. Deswegen gehen wir den Weg mit ihm weiter."

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Hertha BSC - FSV Mainz 05 1:3

Jürgen Klinsmann (Trainer Hertha BSC): "Wir kamen überhaupt nicht ins Spiel. Es fühlte sich von Anfang an so an, als ob die Köpfe bei den Jungs unglaublich schwer waren. Dann zieht der Körper natürlich nicht so nach. Natürlich hat das was mit den 120 Minuten unter der Woche zu tun. Das ist keine Entschuldigung, das ist einfach eine Tatsache, dass da körperlich alles abverlangt wurde. Aber vor allem auch in den Tagen danach, was sich in den Köpfen abgespielt hat, das saß alles drin. Da kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen, die Frische hat gefehlt. Deswegen wurde es eine ganz, ganz zähe Angelegenheit. Erst einmal das Spiel abhaken. Ich habe den Spielern zwei Tage frei gegeben, damit sie sich im Kopf ein bisschen frei machen."

Maximilian Mittelstädt (Hertha BSC): "Wir haben nicht so ins Spiel gefunden wie in den letzten Spielen. Wir haben keinen Druck nach vorne entwickelt, wenig Ideen gehabt. In der zweiten Halbzeit war es vom Gefühl her besser, aber auch das war heute leider zu wenig. Wir müssen daraus die richtigen Schlüsse ziehen."

Achim Beierlorzer (Trainer 1. FSV Mainz 05): "Wir haben uns gewünscht, dass wir aus den Umschaltmomenten noch mehr herausbringen. Aus diesen Flanken, die in der ersten, aber auch in der zweiten Hälfte den Partner immer wieder nicht gefunden haben. Umso schöner war es dann natürlich dann beim 2:0."

Rouven Schröder (Vorstand Sport 1. FSV Mainz 05): "Man sagt die Mainzer selig in den Abgrund. Das ist Motivation genug, wenn so etwas geschrieben wird. Die Mannschaft hat zusammengestanden und sehr mannschaftsdienlich gespielt. Wir sind Bundesliga, im elften Jahr. Wir müssen uns nicht verstecken."

VfL Wolfsburg - Fortuna Düsseldorf 1:1

Uwe Rösler (Trainer Fortuna Düsseldorf): "In der ersten Halbzeit waren wir stolz, wie wir Fußball gespielt haben. Da hat mein Herz gelacht. Wir sind kurz vor der Halbzeit ein bisschen müde geworden, aber ohne große Chancen wegzugeben. Dann kommt halt die zweite Halbzeit. Die Jungs haben alles gegeben. Das ist die Grundvoraussetzung. Das machen sie auch von der Einstellung und Moral in der zweiten Halbzeit, auch wenn sie nicht optimal war. Man merkt, dass die Mannschaft lange nicht in der Liga gewonnen hat. Manchmal bekommt man dann Angst zu gewinnen. Dann geht der Mut ein bisschen verloren. Wir haben ein billiges Tor weggegeben, das war sehr ärgerlich. Das Game-Management ist für uns jetzt das Wichtigste in den kommenden Wochen: Wie wir unsere guten Leistungen auch belohnen und die Siege über die 90 Minuten bekommen."

Wout Weghorst (VfL Wolfsburg): "Natürlich spielt man für den Sieg und die drei Punkte. Der Spielverlauf ist nicht so wie erhofft und geplant. Die erste Halbzeit war nicht gut, in der zweiten Halbzeit passiert direkt diese Szene mit der Roten Karte und man weiß, dass es nicht leichter wird. Wir haben das in der zweiten Hälfte trotzdem gut gemacht und waren mit einem Mann weniger die bessere Mannschaft. Am Ende ist es enttäuschend, dass man die drei Punkte nicht holt."

schalke
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FC Schalke 04 - SC Paderborn 1:1

Steffen Baumgart (Trainer SC Paderborn 07): "Ein verdientes Unentschieden. Wenn man die Chancen in der ersten Halbzeit und die Ansätze in der zweiten Halbzeit sieht, dann wäre mit einem Quäntchen Glück das eine oder andere mehr drin gewesen. Alex hat zwei, drei richtig gute Dinge entschärft. Wir haben hinten wenig zugelassen. Meine Jungs haben es gut gemacht."

Ahmed Kutucu (Torschütze FC Schalke 04): "Natürlich kann man sich nicht so richtig freuen, weil wir den Sieg nicht geholt haben. Es ist immer noch ein Unentschieden. Man darf nicht überbewerten, dass man ein Tor geschossen hat. Man muss einfach weitermachen. Man hat gesehen, dass die Frische ein bisschen gefehlt hat."

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