Julian Weigl vom BVB im Mixed-Zone-Interview: "Der Spaß war zurück"

Von Sascha Staat
Julian Weigl fühlt sich auf der Sechser-Position wohler als in der Innenverteidigung.
© imago images

Mit einem in der Höhe am Ende klaren 3:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg hat sich Borussia Dortmund auf den zweiten Bundesliga-Tabellenplatz vorgeschoben. Nach dem Spiel erklärte Mittelfeldmann Julian Weigl in der Mixed Zone, warum es zunächst eine sehr zähe Partie war.

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Zudem sprach Weigl über seine Rolle beim BVB, die 1:5-Niederlage des FC Bayern München und das bevorstehende Duell in der Champions League mit Inter Mailand.

Herr Weigl, wie groß ist die Erleichterung nach dem Sieg?

Julian Weigl: Schon groß. Wir wussten, was uns heute hier erwartet. Sie hatten vorher noch kein Spiel in der Bundesliga verloren. Dementsprechend war es in der ersten Halbzeit zäh. Wir mussten geduldig sein und einfach mal verteidigen. Dann haben wir zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht und es hat sich danach ein Stück weit leichter gespielt.

Ist es eine reine Kopfsache, dass nach solch einem Klick plötzlich alles viel leichter läuft?

Weigl: Ich denke schon, dass es so ist. Es hat uns einfach Vertrauen gegeben. Auch schon der Sieg gegen Gladbach, wo wir einen Rückstand gedreht haben. Das hat uns gezeigt, dass für uns alles möglich ist. Nach dem ersten Tor lief vieles leichter und der Spaß war zurück im Spiel. Deswegen war das heute ziemlich gut.

Julian Weigl: "Das Ergebnis der Bayern habe ich am Jubel wahrgenommen"

Hatten Sie auch Spaß, als Sie von den anderen Ergebnissen erfahren haben?

Weigl: Das Ergebnis der Bayern habe ich am Jubel der Leute während des Spiels wahrgenommen. Ansonsten habe ich noch keine Ergebnisse gesehen.

Leipzig hat 8:0 gewonnen.

Weigl: Oha.

Spielt das eine Rolle oder schauen Sie aktuell nur auf die eigene Leistung?

Weigl: Natürlich freuen wir uns alle sehr auf das Spiel gegen Mailand zuhause. Das sind immer besondere Abende in der Champions League und wir brauchen auch da eine besondere Leistung. Dann können wir bestehen und darauf werden wir uns jetzt vorbereiten. Wir müssen alle Kräfte bündeln, denn es geht schließlich direkt weiter. Wir freuen uns, müssen aber punkten.

Julian Weigl über die Probleme des BVB im Spiel gegen Wolfsburg

Was waren denn die Werkzeuge dafür, dass es in der zweiten Halbzeit nach dem zähen Beginn besser lief?

Weigl: Ich glaube, dass Wolfsburg müder geworden ist, als wir den Ball schneller haben laufen lassen. In der ersten Halbzeit haben sie die Löcher noch sehr gut zugemacht. Der letzte Pass ist bei uns in der ersten Halbzeit nicht angekommen. Wir haben es teilweise von hinten gut rausgespielt, aber da war noch die ein oder andere Unsauberkeit oder ein einfacher Ballverlust dabei. Wir haben das in der zweiten Halbzeit zielstrebiger zu Ende gespielt und dann viel mehr Torabschlüsse gehabt. Nur wenn man aufs Tor schießt, kann man auch treffen. Bei mir hat es nicht geklappt, aber das war heute auch egal.

Sieht man dennoch an einigen Möglichkeiten der Wolfsburger, wie fragil das ganze Gebilde noch ist?

Weigl: Wolfsburg hat natürlich auch Qualität in der Mannschaft. Man kann nicht immer alles verteidigen. Kurz vor der Halbzeit hatten sie eine gute Chance nach einer Ecke. Da sind sie einfach brandgefährlich. Sie haben gute Schützen und viele große Leute, wo wir richtig dagegenhalten mussten. Das kann man eben nicht alles verteidigen. Natürlich werden wir uns das genau anschauen und versuchen, es besser zu machen. Ich glaube, dass es heute nicht möglich war, gar keine Chance zuzulassen. Zum Glück haben wir oft im letzten Moment die Situation noch gerettet oder Marwin Hitz hat gut gehalten. Das war wichtig, um am Ende so einen souveränen Sieg auch einfahren zu können.

Julian Weigl über seine Rolle beim BVB

Wie sehen Sie eigentlich Ihre eigene Entwicklung in dieser Saison? Der ständige Wechsel der Positionen scheint Ihnen nicht viel auszumachen.

Weigl: Ich bin sehr froh über jede Minute, die ich bekomme. Auf der 6er-Position macht es mir noch einen Tick mehr Spaß. Ich versuche einfach dem Trainer Argumente zu bieten, dass er mich wieder aufstellen muss. Ich glaube, dass das heute ganz ordentlich gelungen ist.

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