"Trauen uns einiges zu"

Von Adrian Franke
Volland (l.) und Co. geknickt nach Hoffenheims Auftaktpleite in Leverkusen
© getty

Die Aufsteiger Ingolstadt und Darmstadt gehen mit viel Euphorie in den zweiten Bundesliga-Spieltag, während zwischen dem Hamburger SV und dem VfB Stuttgart schon der erste Mini-Krisengipfel steigt. Hoffenheim verspricht einen mutigen Auftritt gegen den FC Bayern, Augsburg steht unter Druck, Leverkusen muss den Aranguiz-Schock verdauen. Außerdem: Was macht Kevin de Bruyne?

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FC Schalke 04 - SV Darmstadt 98 (Sa., 15.30 Uhr im LIVETICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Andre Breitenreiter (Schalke, über Darmstadts Außenseiterrolle): "Da bin ich genau der Richtige, der diese Mannschaft am besten verstehen kann, der weiß, was uns erwartet. Wir brauchen Geduld."

Dirk Schuster (Darmstadt, laut der Hessenschau): "Das wird ein Erlebnis, auf Schalke zu spielen. Wir fahren mit Respekt dahin, aber nicht mit Angst oder Ehrfurcht. Die Rollen sind ganz klar verteilt. Schalke ist sehr überzeugend in die Saison gestartet. Wir wollen Schalke so lange wie möglich ärgern."

Personal:

Bei Schalke fehlen: Giefer (Sehnenoperation im Adduktorenbereich), Höwedes (Aufbautraining nach Fußoperation), Uchida (Reha nach Knieoperation), Nastasic (Achillessehnenriss), Multhaup, Kehrer, Felipe Santana, K.-P. Boateng (alle nicht berücksichtigt)

Bei Darmstadt fehlen: Wembacher, Finger, Kazimi, Volk (alle nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Beide Teams wollen die Euphorie nach dem Saisonstart aufrecht erhalten und weiter punkten: Schalke kommt mit dem 3:0-Sieg über Werder im Gepäck, während Darmstadt den Auftakt-Sieg über Hannover 96 nur knapp verpasste - der beherzte Auftritt des Außenseiters hat die Stimmung aber nochmals angefeuert. Gleichzeitig ist es für den Aufsteiger auch der Auftakt für knallharte Wochen: Nach Schalke warten Hoffenheim, Leverkusen, Bayern, Bremen und Dortmund. Jeder Punkt zählt also.

Die Opta-Facts zum Spiel:

  • Schalke 04 hat keines der letzten fünf Pflichtspiele gegen Darmstadt verloren (vier Siege, ein Remis). Die letzte Niederlage gab es für die Knappen im September 1989 in der 2. Liga beim 2:3 in Darmstadt (nach 2:0-Führung).
  • Die zuvor einzige gemeinsame Saison in der Bundesliga war die Spielzeit 1978/79. Vor 37 Jahren entschieden die Knappen beide Duelle für sich (2:1 A, 4:2 H).
  • Die Gelsenkirchener verloren in der Liga nur eines ihrer letzten neun Heimspiele. Dabei gab es fünf Siege, drei Remis und eine 0:1-Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen am 26. Spieltag der Vorsaison.
  • Darmstadt gewann nur eines der letzten sechs Auswärtsspiele in der 2. Liga (zwei Remis, drei Niederlagen). Die Hessen konnten in keiner der letzten acht Auswärtspartien in der Liga mehr als einen Treffer erzielen (insgesamt fünf Tore).
  • Schalke ist unter Andre Breitenreiter in Pflichtspielen ohne Gegentor und kann mit einem Vereinsrekord starten: Noch nie blieben die Knappen an den ersten beiden Bundesliga-Spieltagen einer Saison ohne Gegentreffer.

Eintracht Frankfurt - FC Augsburg (Sa., 15.30 Uhr im LIVETICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Stefan Reinartz (Frankfurt, in der Bild über die Lektionen des Auftakts): "Ich persönlich, aber auch wir als Mannschaft haben ein paar Bälle zu viel verloren. Vor allem in der ersten Hälfte. Das haben wir uns anders vorgestellt. Wir wollen mehr Ballbesitz haben, eine höhere Ballsicherheit. Da war Luft nach oben."

Markus Weinzierl (Augsburg, angesichts der 0:1-Auftaktpleite gegen Berlin): "Ich kenne die Fakten, wir hatten bisher immer einen schlechten Start."

Personal:

Bei Frankfurt fehlen: Meier (Trainingsrückstand), Stendera (Oberschenkelprobleme), Anderson, Kittel (beide Reha), Balayev, Zummack (beide nicht berücksichtigt)

Bei Augsburg fehlen: Bobadilla (Sperre), Opare (Muskelverletzung), Moravek (Aufbautraining), Trochowski (Außenmeniskusriss), Parker (Kreuzbandriss), Schuster (Adduktorenverletzung), Ekin, Reinthaler (beide U 23)

Darum geht's:

Frankfurt hat sich für einen starken Auftritt in Wolfsburg nicht belohnt, die Hessen fuhren ohne Zählbares nach Hause. Somit gilt es jetzt, gegen den FC Augsburg den Fehlstart abzuwenden - doch genau das gleiche liegt auch im Fokus der Fuggerstädter. Die Heimpleite gegen die Hertha war nicht eingeplant und für den FCA gilt es weiterhin, Punkte zu sammeln, ehe die Zusatzbelastung durch die Europa League ihren Tribut fordert.

Die Opta-Facts zum Spiel:

  • Eintracht Frankfurt und der FC Augsburg stehen sich in der Bundesliga zum siebten Mal gegenüber. Nachdem die Hessen die erste Partie gewannen, sind die Fuggerstädter seit fünf Spielen ungeschlagen (drei Siege, zwei Remis).
  • Die Eintracht ist seit elf Heimspielen ungeschlagen (sieben Siege, vier Remis) - eine solche Serie gab es zuletzt vor knapp 15 Jahren (15 Spiele im Jahr 2000). Die letzte Nieder­lage gab es am 11. Spieltag der vergangenen Saison mit 0:4 gegen die Bayern.
  • In den letzten vier Partien des FC Augsburg im Oberhaus wurden insgesamt sieben Spieler des Feldes verwiesen. Drei dieser Platzverweise gingen gegen den FCA.
  • Raul Bobadilla wurde gegen Hertha mit Gelb-Rot zum Duschen geschickt. Der Stürmer ist erst der neunte Spieler in der Bundesliga, der in zwei aufeinander folgenden Spielen vom Platz flog. Drei Platzverweise in Folge für einen Spieler gab es noch nie.
  • Der gebürtige Augsburger Armin Veh kommt aus der Jugend des FCA und auch seine erste Trainerstation war 1990 der FC Augsburg, der damals in der Bayern-Liga spielte.

1. FC Köln - VfL Wolfsburg (Sa., 15.30 Uhr im LIVETICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Peter Stöger (Köln): "Die Wölfe sind ein schöner Brocken. Wir werden einen guten Tag brauchen und müssen die Chancen nutzen. Wolfsburg hat nur Topspieler. Wir müssen mehr unsere Ordnung finden."

Dieter Hecking (Wolfsburg): "Ich denke, dass der FC gut gestartet ist. Man sieht schon, dass Köln sich gut verstärkt hat und dass sie versuchen, sich weiterhin stabiler aufzustellen. Ihre Qualität liegt in der guten Organisation."

Personal:

Bei Köln fehlen: Maroh (Oberschenkelverletzung), Mavraj (Knorpelschaden im Knie)

Bei Wolfsburg fehlen: Benaglio (Rückenprobleme), Schürrle (Oberschenkelprobleme), Felipe (Schlaganfall), Sprenger, Stolze, Zawada (alle nicht berücksichtigt)

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Darum geht's:

Obwohl beide Teams mit Siegen in die Saison gestartet sind, wirkte die Stimmung doch unterschiedlich. Die Wölfe blieben beim 2:1-Erfolg über Frankfurt hinter den Erwartungen zurück, zudem dominierten die Wechselgerüchte um Kevin de Bruyne die Schlagzeilen. Entgegen anderslautender Berichte von der Insel wird der Wölfe-Spielmacher aber offenbar doch nicht am Samstag zum Medizincheck bei Manchester City erwartet.

Köln dagegen konnte da weitermachen, wo der FC im Vorjahr aufgehört hat: Mit einem effizienten Auswärtssieg. Umgekehrt gilt es für das Team von Trainer Peter Stöger jetzt auch zuhause nachzulegen, was im Vorjahr häufig nicht gelang.

Die Opta-Facts zum Spiel:

  • Vier der letzten sechs Duelle gingen an den VfL (zwei Remis). Der letzte Kölner Sieg datiert vom Januar 2010, damals setzten sich die Rheinländer in Wolfsburg mit 3:2 durch.
  • Die Kölner legten durch den 3:1-Erfolg in Stuttgart den besten Bundesliga-Saisonstart seit 19 Jahren hin. 1996/97 gab es einen 3:0-Sieg bei Fortuna Düsseldorf.
  • Der VfL Wolfsburg ist saisonübergreifend zwar seit neun Pflichtspielen ungeschlagen (sechs Siege, drei Remis), konnte in den vergangenen acht Pflichtspielen allerdings nie zu Null spielen.
  • Die Kölner verloren nur eines der vergangenen neun Pflichtspiele (0:2 in Mainz am 33. Spieltag), dazu gab es vier Siege und vier Remis.
  • Köln ist seit zehn Bundesliga-Heimspielen ungeschlagen (drei Siege, sieben Remis). Neun der zehn Partien lagen im Jahr 2015, nur Wolfsburg und Frankfurt sind in diesem Kalenderjahr ebenfalls ungeschlagen in der Bundesliga (Darmstadt ebenfalls, aber nur ein Spiel).
  • Wolfsburgs Neuzugang Max Kruse war an vier der sieben Wolfsburger Pflichtspieltreffer in dieser Saison direkt beteiligt.

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