Kämpfen um die Existenz

Von Johannes Mittermeier / Sebastian Hahn
Sebastian Prödl war zuletzt der Matchwinner gegen Hannover 96
© getty

Der VfB Stuttgart, Eintracht Braunschweig und Werder Bremen kämpfen um die Existenz. Die Bayern fahren zum bayerischen Derby nach Augsburg, Borussia Dortmund trifft auf den ambitionierten VfL Wolfsburg.

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Stuttgart - Freiburg (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Huub Stevens (Trainer Stuttgart): "Es wird immer knapper. Und enger. Das nächste ist immer das allerwichtigste Spiel."

Christian Streich (Trainer Freiburg): "Der VfB wird alles tun, um zu gewinnen. Wir dürfen uns nicht verstecken, sondern versuchen, Fußball zu spielen."

Personal:

Bei Stuttgart fehlen: Kirschbaum (Muskelbündelriss), Niedermeier (Rotsperre), Funk (U 23), Rojas (Trainingsrückstand), Sararer (Wadenprobleme)

Bei Freiburg fehlen: Jullien (nicht berücksichtigt), Mujdza (Syndesmoseanriss und Außenbandriss im rechten Sprunggelenk),Pilar (Außenbandriss im Sprunggelenk), Schuster (Gelbsperre), Zuck (nicht berücksichtigt), Dembelé (nicht berücksichtigt), Hanke (Patellasehnenreizung)

Darum geht's:

Der VfB steckt mitten im Existenzkampf. Mit 24 Punkten sind die Schwaben 16., nur zwei Zähler vor dem Letzten Braunschweig und ebenfalls zwei hinter Nürnberg, das momentan den rettenden 15. Platz belegt. Huub Stevens' Bilanz ist negativ: Einem Sieg und einem Remis stehen zwei Niederlagen gegenüber. Eine weitere Pleite, noch dazu im Derby gegen Freiburg, würde den VfB an den Rand des Abgrunds drängen.

Bei den Breisgauern richtete sich das Hauptaugenmerk zuletzt auf Trainer Streich, der sich mit Nürnbergs Verbeek ein Verbalscharmützel lieferte. Sportlich hat sich der SC in den vergangenen vier Spielen etwas Luft verschafft. Dank dreier Siege und insgesamt zehn Punkten verbesserte man sich auf Rang 14 - fünf Zähler vor Stuttgart. Nicht nur deswegen liegt der Druck klar beim gastgebenden VfB.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

  • Gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten holte der VfB zuhause im Schnitt so viele Punkte (2.43), und gegen kein Team haben die Schwaben eine ebenso hohe Siegquote (78.6%).
  • 5 Punkte holte der VfB in der Rückrunde, alle anderen Teams mindestens 8. Zudem kassierte nur Hoffenheim in der Rückrunde ebenso viele Gegentore wie Stuttgart (24).
  • Ein Drittel seiner 33 Saisontore schoss der SCF in den vergangenen 4 Partien (11). Einen solchen Lauf hatte Freiburg in der Bundesliga zuletzt vor 13 Jahren (im März/April 2001 sogar 13 Tore in 4 Spielen).
  • Stuttgart verspielte 28 Punkte nach eigener Führung (in der Rückrunde alleine 19), mit Abstand die meisten ligaweit. Den Höchstwert seit Einführung der 3-Punkte-Regel hält übrigens Schalke: 34 verspielte Punkte 1999/00.

Nürnberg - Gladbach (Sa., 15:30 Uhr im LIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Mike Frantz (Nürnberg): "Wir hatten einen guten Start in die Rückrunde. In den folgenden Spielen haben wir es dann leider nicht mehr geschafft, unser Spiel in der gleichen Weise aufzuziehen. Wir haben vor der Rückrunde gesagt, dass 35 Punkte zum Klassenerhalt reichen. Dazu fehlen uns jetzt noch drei Siege."

Lucien Favre (Trainer Gladbach): "Nürnberg kämpft gegen den Abstieg, das sagt alles. Wir kennen diese spezielle Situation. Es wird ein Kampf. In der Hinrunde war es beim 3:1-Sieg nicht einfach für uns."

Personal:

Bei Nürnberg fehlen: Uphoff (nicht berücksichtigt), Chandler (Außenmeniskusriss), Antonio (Knorpelschaden), Nilsson (Muskelfaserriss), Pogatetz (Gelb-Rote Karte), Campana (Oberschenkelverletzung), Gebhart (Adduktorenprobleme), Hasebe (Knieoperation), Stark (Gelbsperre), Ginczek (Kreuzbandriss)

Bei Gladbach fehlen: Mero (nicht berücksichtigt), Stranzl (Teilriss der Innenbänder im Sprunggelenk), Wendt (Aufbautraining nach Innenbandriss)

Darum geht's:

Abstiegskampf versus Europa-Ambitionen: Während der Club vier der letzten fünf Spiele verlor und sich mit 26 Punkten auf dem Schleudersitz wiederfindet, kletterte Gladbach wieder auf einen Euro-League-Platz. Personell pfeift Nürnberg aus dem letzten Loch, muss unter anderem Chandler, Pogatetz, Hasebe und den langzeitverletzten Ginczek ersetzen. Die fränkischen Hoffnungen ruhen erneut auf Angreifer Josip Drmic, der mit zehn Treffern bester Rückrundenschütze der Liga ist.

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Gladbach spielt eine wechselhafte Rückrunde, rutsche vom Winterplatz drei ins vordere Mittelfeld ab. Am vergangenen Wochenende schlug die Favre-Elf den HSV - ein Erfolg, der beim akut gefährdeten Club bestätigt werden soll. Mit 45 Punkten rangiert Gladbach zwei Zähler hinter Wolfsburg, weitere zwei fehlen auf das Viertplatzierte Leverkusen. Außer Stranzl und Wendt stehen alle Stammkräfte zur Verfügung.

OPTA-Facts zum Spiel:

  • Kein Bundesligist teilte so lange nicht mehr die Punkte wie Nürnberg (11 Spiele).
  • Der Club traf bereits 22-mal in der laufenden Bundesliga-Saison Aluminium. Den Bundesliga-Höchstwert für die meisten Alu-Treffer in einer Saison seit detaillierter Datenerfassung durch Opta 2004/05 hält der BVB mit 23 aus der Saison 2011/12.
  • Patrick Herrmann wurde in dieser Saison 25-mal ausgewechselt, niemand sonst mehr als 20-mal. Damit stellte Hermann den historischen Bundesligarekord von Rene Eijkelkamp ein, der 1997/98 ebenfalls 25-mal ausgewechselt wurde.
  • Raphael Schäfer (125) hielt die meisten Bälle in dieser Saison, Marc-Andre ter Stegen folgt mit 113 auf Rang 3 (dazwischen liegt Oliver Baumann mit 124). Schäfer gab beim 0-1 in Mönchengladbach im März 2002 sein BL-Debüt.

Bremen - Schalke (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Robin Dutt (Trainer Bremen): "Schalke hat vor allem in der Offensive eine unglaubliche Qualität und Effektivität. Theoretisch werden wir auch am Samstag nach einem Sieg nicht durch sein."

Jens Keller (Trainer Schalke): "Wir wollen unseren Lauf fortsetzen. Wenn wir punkten, haben wir es in der Hand. Da schauen wir nicht auf die Konkurrenten."

Personal:

Bei Bremen fehlen: Strebinger (nicht berücksichtigt), Röcker (nicht berücksichtigt), Kroos (Knieverletzung), Stevanovic (nicht berücksichtigt), Stevanovic (nicht berücksichtigt), von Haacke (nicht berücksichtigt), Yildirim (Adduktorenprobleme)

Bei Schalke fehlen: Aogo (Kreuzbandriss), Santana (Faserriss), Fuchs (Meniskusoperation), Höwedes (Muskelbündelriss), Kirchhoff (Syndesmoseriss), Uchida (Sehnenverletzung), Clemens (Schambeinentzündung), Höger (Kreuzbandriss), Klingenburg (nicht berücksichtigt), Farfan (Kniereizung)

Darum geht's:

Nach drei sieglosen Partien wirkte Bremens Last-Minute-Sieg in Hannover wie eine Befreiung - jetzt ist Werder Zwölfter. Viel wichtiger sind allerdings die 32 Zähler, die ein Acht-Punkte-Polster auf den Relegationsplatz bedeuten. So steht eine unter allen Umständen komplizierte Saison vor dem glücklichen Ende.

Schalke absolviert eine national überragende Rückrunde, verlor von den letzten 13 Spielen nur in München. Dabei ließ sich S04 weder vom demoralisierenden 1:6 gegen Real Madrid noch der angewachsenen Verletztenliste aus der Bahn werfen. Auch beim 0:0 in Dortmund hielt sich das Keller-Team schadlos. Mit 54 Punkten liegt Schalke nur einen Zähler hinter der Borussia, aber bereits sieben vor Bayer Leverkusen. Das Rennen um die Vize-Meisterschaft ist eröffnet.

OPTA-Facts zum Spiel:

  • Schalke hat die letzten 5 Bundesliga-Duelle gegen Bremen alle gewonnen (3-1-Sieg im Hinspiel) - dabei gelangen den Knappen jeweils mindestens 2 Tore.
  • Werder Bremen hat aktuell nur gegen Borussia Dortmund und den FC Bayern (je 6 Niederlagen in Folge) längere Niederlagenserien in der Bundesliga vorzuweisen als gegen Schalke (5).
  • In diesen letzten 13 Spielen kassierte Schalke nur 1-mal mehr als 1 Gegentor (beim 1-5 in München), 8-mal wurde in dem Zeitraum zu Null gespielt.
  • Keller holte im Schnitt 1.87 Punkte als Trainer der Knappen - das ist der höchste Wert aller Schalker Bundesliga-Trainer (Interimstrainer nicht berücksichtigt).

Freitagsspiel: Kämpfen um die Existenz

Samtagsspiele: Von Stuttgart bis Schalke

Samtagsspiele: Frankfurt bis Wolfsburg

Sonntagsspiele: Träume von der EL

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