Berthold wettert gegen VfB-Bosse

Von Adrian Bohrdt
Thomas Berthold hat sich erneut kritisch über seinen Ex-Verein geäußert
© getty

Thomas Berthold ist öffentlich hart mit dem VfB Stuttgart ins Gericht gegangen. Bei seinem Ex-Klub fehle die sportliche Kompetenz, vor allem Präsident Bernd Wahler habe unrealistische Ziele. Lediglich Sportvorstand Fredi Bobic nahm er aus seiner Kritik aus, mit Trainer Thomas Schneider hat er Mitleid.

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"Thomas Schneider kann einem eigentlich nur leidtun. Er ist das schwächste Glied in der Kette", erklärte Berthold in der "Sport Bild". Die Probleme sieht er aber auch woanders: "Es gibt in jedem Bereich Probleme. Dem VfB fehlt es grundsätzlich an sportlicher Kompetenz im Verein. Der einzige Mann mit sportlichen Kompetenzen ist Fredi Bobic, der Rest schaut zu und wartet ab."

So veröffentlichte etwa Wahler, seit Juli 2013 Präsident des VfB, kurz nach Saisonbeginn seinen Plan für die nächsten drei bis fünf Jahre und betonte: "Ein Ziel für diesen Zeitraum sollte die Champions League sein." Für Berthold ein kaum zu verwirklichendes Ziel, immerhin steht Stuttgart nur einen Zähler vor einem direkten Abstiegsplatz: "Man müsste ihn mal fragen, wie er sich das vorstellt. Wie sieht der Weg dahin aus?"

Bobics durchwachsene Bilanz

Doch auch der von Berthold verschonte Bobic gerät zunehmend in die Kritik. Seit 2010 ist er Manager bei den Schwaben, seit 2013 sitzt er im Vorstand. Stuttgart erreichte in diesem Zeitraum neben einem sechsten Platz lediglich zweimal Rang zwölf.

Dazu stellte er die Mannschaft, die zurzeit auf die Abstiegsränge zu taumelt, größtenteils zusammen und die Transferoffensive im Sommer brachte nicht den erhofften Umschwung.

Darüber hinaus ist Schneider nach Christian Gross, Jens Keller und Bruno Labbadia schon sein vierter Trainer, weshalb Bobic an dem 41-Jährigen trotz Abstiegsgefahr eisern festhält.

Bobic: "Stehen voll hinter dem Trainer"

"Wir stehen voll und ganz hinter unserem Trainer und sind überzeugt, mit ihm die Klasse zu halten. Wir haben uns für diesen Weg mit Thomas Schneider entschieden, und dann darf man doch nicht beim ersten, großen Orkan umfallen", erklärte er in der vergangenen Woche gegenüber der "Berliner Morgenpost".

Trotz aller Treuebekenntnisse gilt die Partie am Sonntag bei Eintracht Frankfurt aber als Schicksalsspiel für Schneider. Sollte Stuttgart zum achten Mal in Folge verlieren, wäre er laut der "Stuttgarter Zeitung" wohl weg.

Eine Alternative stehe denn offenbar schon bereit, die VfB-Verantwortlichen sollen den zurzeit vereinslosen Holger Stanislawski als Interimstrainer bis Saisonende im Visier haben.

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