"Hätte nicht mit so einem Stahlbad gerechnet"

Von Nikolai Mende
Jens Kellers Vertrag wurde kurz vor Ende der Saison verlängert
© getty

Jens Keller hat sich nach dem erfolgreichen Abschluss der Saison zu seinem schwierigen Einstand als Trainer bei Schalke 04 geäußert. In einem Interview lobte er die Leistung seines Teams.

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"Ziel erreicht", fiel Kellers Saisonfazit im Gespräch mit der "Bild" aus. "Bei dem Gegenwind, den es anfangs gab, vor allem auch von euch, gibt es schon eine gewisse Genugtuung und Stolz auf das, was wir geleistet haben. Dass ich durch so ein Stahlbad muss, hätte ich mir nicht vorstellen können", so der 42-Jährige.

Trotz der Zweifel an seiner Person zu Beginn ließ sich Keller nicht zu einem freiwilligen Rücktritt drängen: "Es gab bei der ganzen Kritik schon Momente, wo ich dachte: 'Leckt mich am A..., warum tue ich mir das an?' Aber die Arbeit an sich macht mir ja unheimlich viel Spaß."

Zwischendurch schien die Königsklasse schon außer Reichweite. "Es gab sicher viele Höhen und Tiefen. Für meine Zeit würde ich sagen befriedigend bis gut. Vor allem bei den ganzen Verletzungsproblemen, die wir hatten", bewertete der gebürtige Stuttgarter das Abschneiden in der Liga. In der täglichen Trainingsarbeit hätten "alle immer super mitgezogen".

"Nicht wie ein kleines Kind dastehen"

Lange war die Zukunft von Keller unklar, da sich die Schalker Verantwortlichen alle Optionen offen halten wollten:

"Ich habe dem Klub gegenüber nur gesagt: Lasst mich bitte nicht wie ein kleines Kind dastehen. Der Verein war immer offen und ehrlich zu mir." Letztlich überzeugte der ehemalige Bundesliga-Profi durch die Fortschritte der Mannschaft und wurde vor dem 33. Spieltag mit einem neuen Vertrag bis 2015 belohnt.

Keller war in der Winterpause als Nachfolger von Huub Stevens verpflichtet worden und führte den FC Schalke durch ein 2:1 gegen den SC Freiburg am letzten Spieltag auf den vierten Platz, der zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigt.

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