"Ich kann mich an einige Situationen in meiner Karriere erinnern, in denen ein Stürmer ein übereiltes Herauslaufen meinerseits geschickt nutzte und bei mir bewusst einfädelte. Ärgerlich für mich, aber an sich nicht unsportlich", so Kahn.
"Serviert ein Verteidiger mit einer solch risikobehafteten Aktion die Einladung zum Elfmeter auf dem Silbertablett, muss er sich nicht wundern, wenn ein Stürmer diese dankbar annimmt", so die Begründung des 43-Jährigen. Als Beispiel nannte Kahn die WM 1990, bei der Rudi Völler den entscheidenden Elfmeter im Finale "clever" erzwungen hätte.
Veh als Auslöser
Kahn pflichtete damit Eintracht Frankfurts Trainer Armin Veh bei, der sich nach der 0:1-Niederlage seiner Mannschaft gegen Borussia Mönchengladbach am Freitag darüber aufgeregt hatte, dass Takashi Inui in einer entscheidenden Szene über das Bein seines Gegenspielers sprang und sich nicht fallen ließ. "Eine Schwalbe hätte er mit seiner Aktion jedenfalls nicht produziert. Eine Schwalbe ist etwas komplett anderes. Sie setzt eine vorsätzliche Täuschung voraus und ist schlicht Betrug. Schwalben haben im Fußball nichts zu suchen und gehören rigoros bestraft", stellte Kahn klar.
Oliver Kahn im Steckbrief