Der FC Bayern des Louis van Gaal

Von Daniel Börlein
Louis van Gaal (r.) hat genaue Vorstellungen wie der FC Bayern spielen soll
© Getty
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Die Spieleröffnung

Zu van Gaals Zeit bei Ajax war die Spieleröffnung aus der Innenverteidigung heraus Pflicht. Beide zentralen Abwehrspieler sollten den ersten konstruktiven Ball (ob kurz und flach oder lang und weit) nach vorne bringen.

In München sieht das bislang anders aus. Womöglich auch, weil Badstuber noch nicht sicher genug ist und van Buyten dazu die Qualität fehlt. Ab und an versucht sich vor allem Badstuber zwar mit einem druckvollen Flachpass durchs Mittelfeld oder einem Diagonalball auf die Flügelspieler, in der Regel wird der Ball allerdings einem der beiden Sechser in den Fuß gespielt (siehe Bild 2) oder ein Außenverteidiger gesucht.

Van Gaal fordert: Flach und mit Druck

Flach und mit viel Druck lautet dabei van Gaals Vorgabe, um bei Bedarf jederzeit Tempo aufnehmen zu können. Aber: Der Kurzpass von hinten heraus muss sicher sein. Deshalb schieben sich die vier Abwehrspieler den Ball häufig hin und her, bis sich eine geeignete Möglichkeit ergibt.

Erste Option im Spiel nach vorne ist bei den Bayern stets der Ball auf die Außenstürmer (siehe Bild 5), die das Spielgerät immer in den Fuß bekommen. Übers Zentrum findet der Spielaufbau kaum statt. Spätestens von Ottl/Schweinsteiger aus wandert der Ball nach außen.

Gelegentlich versuchen es die Münchner auch mit dem langen Ball durch die Mitte, den Klose weiterleiten soll. Müller läuft dann mit Tempo von der offensiven Mittelfeldposition ins Sturmzentrum durch, versucht Kloses Verlängerung zu bekommen und setzt so den zweiten Innenverteidiger, der nicht ins Duell mit Klose geht, unter Druck.

Müller selbst ist eigentlich in keiner Variante der Spieleröffnung vorgesehen. Der Youngster bietet sich in der Zentrale zwar häufig kurz an, bekommt den Ball dann auch ab und an, lässt ihn aber meist wieder direkt zurückprallen.

Müllers vornehmliche Aufgabe in der Spieleröffnung: Ständig in Bewegung sein. Durch hohes Laufpensum und häufiges Anlaufen soll er den Impuls für die Bayern-Angriffe geben - ohne dabei unmittelbar am Geschehen beteiligt zu sein und viele Ballkontakte zu haben.

Teil 3: Die Offensivwaffen