Wegen Aleksandar Pavlovic: Thomas Tuchel stichelt auf letzter Pressekonferenz für den FC Bayern gegen Uli Hoeneß

Von Christian Guinin / Andreas Königl
Uli Hoeneß, Thomas Tuchel
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Thomas Tuchel hat am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel gegen die TSG Hoffenheim seinen endgültigen Abschied vom FC Bayern München bestätigt. Dabei konnte sich der Trainer eine Spitze gegen Uli Hoeneß nicht verkneifen.

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Auf die Frage eines Journalisten, wie er die Nominierung von Aleksandar Pavlovic für das DFB-Team in den Kader für die EURO 2024 finde und ob die Entwicklung des 20-Jährigen ein großer Verdienst von Tuchel sei, antworte er süffisant: "Die einen sagen so, die anderen sagen so."

"Wir konnten seine Nominierung nicht verhindern", scherzte Tuchel weiter und sorgte für großes Gelächter bei den anwesenden Pressevertretern.

Tuchel nahm damit Bezug auf die Kritik von Bayern-Patron Uli Hoeneß, der dem Coach jüngst vorgeworfen hatte, er würde keine jungen Spieler entwickeln.

"Ich mache Thomas Tuchel keinen Vorwurf, er war häufiger bei mir zum Abendessen am Tegernsee, ich verstehe mich sehr gut mit ihm. Aber er hat eine andere Einstellung. Er meint nicht, dass er einen Davies, Pavlovic oder Musiala verbessern kann", hatte der 72-Jährige Ende April gegenüber der FAZ erklärt.

Thomas Tuchel und Uli Hoeneß haben Kriegsbeil begraben

Tuchel wies die Vorwürfe daraufhin scharf zurück und sah sich in seiner Ehre als Trainer verletzt. Hoeneß "habe zu "100 Prozent" etwas falsch verstanden, erklärte er: "Das ist natürlich so meilenweit an der Realität vorbei, dass es schon fast gar kein... Ich weiß gar nicht, wie ich darauf antworten soll. Wenn wir was nachgewiesen haben in dem Trainer-Team die letzten 15 Jahre, dann, dass junge Spieler - vor allen Dingen aus der Akademie - immer einen Platz bei uns im Training haben und über Leistungen immer einen Platz auf dem Platz haben. Das haben wir übrigens auch jetzt bewiesen."

Die Differenzen zwischen ihm und Hoeneß seien mittlerweile jedoch aus der Welt geräumt, wie Tuchel bestätigte: "Wir haben uns im Rahmen des Spiels gegen Real Madrid getroffen und haben das begraben. Ich bin nicht nachtragend."

Tuchel hatte Pavlovic Ende des vergangenen Jahres aus der zweiten Mannschaft zu den Profis hochgezogen und ihn fortan regelmäßig eingesetzt. Der 20-Jährige, der von Bundestrainer Julian Nagelsmann in den vorläufigen Kader für die Europameisterschaft berufen wurde, absolvierte für den FCB in dieser Saison 24 Pflichtspiele, in welchen er zwei Tore erzielte und zwei Vorlagen gab.