Goodbye, Bundesliga

Von Daniel Börlein
In der vergangenen Saison kam Yildiray Bastürk beim VfB auf gerade mal 4 Bundesliga-Spiele
© Getty

Wolfsburgs Coach Armin Veh hat seinen Kader bereits ausgemistet und fünf Spieler in die zweite Mannschaft verbannt. Louis van Gaal kündigte beim FC Bayern an, künftig nur noch mit 22 Akteuren arbeiten zu wollen. Und Schalke-Trainer Felix Magath verteilte bereits im ersten Training einen Rüffel an Rückkehrer Albert Streit.

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Für viele Profis wird es also schwer, in der anstehenden Saison auf Einsätze zu kommen. Für manche sogar unmöglich. Die einen, weil Sie trotz Vertrags keine Chance bei ihren Klubs mehr haben und kein anderer Verein Interesse zeigt. Die anderen, weil ihre Verträge nicht verlängert wurden und noch kein neuer Arbeitgeber gefunden ist.

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Profis mit Vertrag, aber ohne Chance:

Yildiray Bastürk: Vier Bundesliga-Einsätze in der letzten Saison sind für einen Mann seiner Klasse eigentlich ein Witz. Doch der Türke war in der abgelaufenen Spielzeit - na klar - fast durchgehend verletzt. Nun ist der 30-Jährige zwar wieder fit, wirklich wichtig ist er für den VfB allerdings nicht mehr.

Coach Markus Babbel hat das System im Mittelfeld auf zwei Sechser und zwei offensive Außen umgestellt. Bastürks Problem: Er kann eigentlich nur hinter den Spitzen. Stuttgarts Problem: Bastürk hat noch ein Jahr Vertrag, einen gut dotierten noch dazu.

Und da kein Klub in Sicht ist, der den Spielmacher zu ähnlichen Bezügen übernehmen will, wird Bastürk, immerhin Champions-League-Finalist und WM-Dritter von 2002, beim VfB bleiben. Und wieder kaum spielen.

Carlos Grossmüller: Als Schalke die Verpflichtung des Uruguayers vor zwei Jahren bekannt gab, sagte der damalige S04-Coach Mirko Slomka: "Genau seine Qualität hat uns gefehlt." Welche Qualität Slomka genau meinte, war bislang allerdings lediglich zu erahnen. Ab und an deutete der 26-Jährige seine Fähigkeiten zwar an, viel zu oft allerdings fiel Grossmüller durch Undiszipliniertheiten auf und abseits des Platzes auf.

Und jetzt heißt der neue Coach auf Schalke auch noch Felix Magath. Der Meister-Trainer steht bekanntlich nun überhaupt nicht auf unprofessionelles Verhalten. Nach dem ersten Training gab es für Grossmüller schon gleich mal den ersten öffentlichen Rüffel wegen schlechter Berufsauffassung. In den bisherigen vier Testspielen kam der Mittelfeldspieler auf gerade mal 23 Minuten Einsatzzeit. Ob's in der kommenden Saison recht viel mehr werden?

Sergiu Radu und Vlad Munteanu: Die Rumänen-Combo, die Energie Cottbus vor zwei Jahren mit 25 Treffern quasi im Alleingang in der Liga hielt - und danach gnadenlos abgestürzt ist. Nach dem Klassenerhalt mit den Lausitzern ging's im Doppelpack nach Wolfsburg. Dort ging allerdings nichts mehr. Munteanu versuchte es in der Rückrunde der letzten Saison in Bielefeld, setzte dort aber kaum Akzente und stieg mit der Arminia ab.

Und Radu? Der flüchtete schnell nach Stuttgart, wurde dort nach nur einem halben Jahr wieder weggeschickt, probierte es dann in Köln, scheiterte allerdings ebenso und ist nun nach den ganzen Ausleihgeschäften - wie Kumpel Munteanu - wieder in Wolfsburg gelandet. Weil aber auch der neue VfL-Coach Armin Veh die beiden nicht haben will, heißt es nun 2. Mannschaft oder wechseln. Aber wohin?

Profis ohne Klub:

Marko Pantelic: Pantelic und Favre, das hat nie wirklich gepasst. Und so beschloss Herthas Coach schon frühzeitig: Der auslaufende Vertrag mit dem 30-Jährigen wird nicht verlängert. Für Pantelic zwar schade, schließlich hatte der Serbe in Berlin vier erfolgreiche Jahre, aber auch nicht weiter tragisch, gebe es doch genügend Top-Klubs, die sich für ihn interessieren, so der Angreifer.

Bislang allerdings hat Pantelic noch keinen neuen Verein gefunden. Aus dem Ausland gab's mal Gerüchte aus Griechenland und der Türkei, aus der Bundesliga signalisierten Werder, Hoffenheim und der HSV Interesse. Mehr aber auch nicht. Warum? Die einen sagen, Pantelic sei zu teuer, die anderen, er sei eine launische Diva. Man weiß es nicht genau. Was man weiß: Mit Pantelic verliert die Bundesliga möglicherweise ein echtes Schlitzohr und einen zuverlässigen Torjäger.

Nemanja Vucicevic: Viele gibt es nicht mehr, die so dribbeln können wie Nemanja Vucicevic. Wenn der Serbe die Kugel mal hat, dann geht's mit Tempo ab ins Eins-gegen-Eins. Nicht immer erfolgreich zwar, ein Hingucker ist Vucicevic' Ballbehandlung aber allemal. Der 1. FC Köln verzichtet darauf in Zukunft allerdings freiwillig: Der auslaufende Vertrag des 29-Jährigen wurde nicht verlängert.

War's das dann nach fünf Jahren für Vucicevic in Deutschland? Bislang sieht es danach aus. Außer Bochum hat noch kein deutscher Klub ernsthaftes Interesse bekundet und auch der VfL hat sich mittlerweile schon anderswo umgeschaut. Sorgen macht sich Vucicevic' Berater allerdings keine: "Nemanja wird in der nächsten Saison nicht auf der Straße stehen."

Ervin Skela: Frankfurt, Bielefeld, Kaiserslautern und Cottbus in der Bundesliga, dazu noch Berlin, Aue, Chemnitz und Mannheim ein paar Ligen darunter - Ervin Skela hat in Deutschland in Sachen Fußball schon einiges mitgemacht. Und bei all seinen Stationen war der Albaner auch Schlüsselspieler.

Nun allerdings könnte Skelas Deutschland-Tour zu Ende sein - zumindest in der Bundesliga. Für die Top-Ten-Klubs der Liga reicht es beim 32-Jährigen wohl nicht mehr, der Rest hat schlichtweg keinen Bedarf. Bleibt noch die 2. Liga. Auf die hat der Mittelfeldspieler allerdings eigentlich keine Lust, zumindest nicht mit Cottbus. Momentan gibt es Kontakt zur TuS Koblenz. Komm schon, Ervin, einer geht noch.

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