"Es ist noch lange nicht alles gut"

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Florian Bogner
Mark van Bommel und die Bayern sorgten gegen Frankfurt frühzeitig für klare Verhältnisse
© Getty

Nach dem Debakel in der Champions League gegen den FC Barcelona hat sich der FC Bayern München mit der 4:0-Gala am 27. Bundesliga-Spieltag gegen Eintracht Frankfurt zumindest teilrehabilitiert. SPOX sprach mit KapitänMark van Bommel über die Gefühlslage beim Rekordmeister, die Torhüterfrage, Trainer Jürgen Klinsmann und die Meisterschaft.

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SPOX: Trotz des klaren Sieges gegen Frankfurt ist das 0:4 von Barcelona immer noch das Hauptthema rund um den FC Bayern. Ist das für Sie nachvollziehbar?

Mark van Bommel: Wir mussten das Spiel gewinnen und haben es gewonnen. Dazu haben wir vier schöne Tore geschossen. Uns ist dennoch klar: Das Spiel in Barcelona kann man nicht löschen, selbst mit einem 4:0 nicht. Unser Sieg war sicherlich verdient, aber deshalb ist noch lange nicht alles gut.

SPOX: Was hat die Mannschaft besser gemacht?

Van Bommel: Frankfurt ist nicht Barcelona, das ist der große Unterschied. Wir waren gut am Mann und haben es deshalb leichter gehabt. Wir haben ein gutes Pressing gespielt, dazu ein schnelles Tor gemacht - dann ist es natürlich einfacher.

SPOX: War das ein Sieg für Jürgen Klinsmann?

Van Bommel: In der Mannschaft ist das kein Thema. Wir brauchen nicht über den Trainer zu reden.

SPOX: Der Trainer hat Lucio und Ribery früh rausgenommen. Wurden die schon für Barcelona geschont, rechnen Sie sich noch was aus?

Van Bommel: Wir dürfen uns nicht einfach aufgeben, aber es wird verdammt schwer. Man muss realistisch sein - 4:0 oder 5:0 gegen Barcelona zu gewinnen, ist mehr als schwierig.

SPOX: Wie hat die Mannschaft es aufgenommen, dass erneut Hans-Jörg Butt im Tor stand?

Van Bommel: Das entscheidet alleine der Trainer. Beide Torhüter haben unser vollstes Vertrauen.

SPOX: Ist es denn vollkommen egal, wer hinten drin steht?

Van Bommel: Uns ist das egal. Beide sind hervorragende Torhüter. Der Trainer muss entscheiden, wer spielt.

SPOX: Nach dem Barcelona-Spiel wurde der Mannschaft fehlende Einsatzbereitschaft vorgeworfen. Was sagen Sie als Kapitän dazu?

Van Bommel: Wenn man hoch verliert, sagt man schnell, wir hätten keinen Willen, kein Herz oder keine Leidenschaft gezeigt. Ich kann das nicht mehr hören. Das hat doch auch was mit dem Gegner zu tun. Barcelona spielt einen überragenden Fußball. Es sieht dann zwar so aus, als ob wir in jeder Situation zu spät kommen und keinen Willen zum Zweikampf haben. Aber manchmal kommt man einfach nicht ran an den Mann und der Gegner ist viel besser. Da kann man machen, was man will.

SPOX: Der Trainer hat gesagt, er hätte sich gewünscht, man hätte mal dazwischen gehauen.

Van Bommel: Das wollten wir ja. Ich wollte das, Ze Roberto wollte das. Aber der Ball war ja immer schon weg. Soll ich dann den Spieler noch treten? Dann bekomme ich Rot und gehe vom Platz.

SPOX: Es wäre beinahe der Spieltag des FC Bayern geworden, wenn Wolfsburg nicht kurz vor Schluss noch das 2:1 gemacht hätte.

Van Bommel: Das interessiert mich nicht. Wir müssen selbst unsere Spiele gewinnen. Dann schauen wir mal.

SPOX: Heißt im Klartext?

Van Bommel: Wir müssen Meister werden. Ich will nicht noch ein Jahr im UEFA-Cup spielen, keiner will das.

SPOX: Was muss man dafür tun?

Van Bommel: Ganz einfach: Wenn wir sieben Mal gewinnen, sind wir Meister.

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