Hertha vor dem Sprung an die Spitze

Von Bundesliga
Hertha-Manager Dieter Hoeneß ist die mögliche Tabellenführung egal
© sid

Mit einem Sieg in Bielefeld kann Hertha BSC Berlin heute fast unbemerkt an die Tabellenspitze der Bundesliga springen. Manager Hoeneß will dennoch lieber im "Windschatten" bleiben.

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Die Liga staunt, das Selbstvertrauen wächst - doch die heiß begehrte Tabellenführung lässt Hertha BSC Berlin zumindest nach außen hin völlig kalt.

"Platz eins hat für mich derzeit keine Bedeutung, viel wichtiger sind die drei Punkte. Außerdem sind wir im Windschatten der anderen bislang ganz gut vorangekommen", sagte Hertha-Manager Dieter Hoeneß vor dem heutigen Auswärtsspiel in der Bundesliga bei Arminia Bielefeld (20:15 Uhr im LIVE-TICKER und bei Premiere).

Zumindest über Nacht Tabellenführer

Mit einem Sieg würde der Klub zumindest für eine Nacht Herbstmeister 1899 Hoffenheim von der Spitze verdrängen und wäre plötzlich Gejagter statt Jäger. Doch die Luft an der Spitze ist dünn, also nimmt Hoeneß den Druck von der Mannschaft: "Wir werden an unserem realistischen Saisonziel Platz fünf nichts ändern."

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Auch die Spieler wurden nach zuletzt öffentlich geäußerten Titel-Träumen offenbar "eingenordet". "Von einer Tabellenführung über Nacht können wir uns nichts kaufen. Wir haben wichtigere Ziele", meinte Mittelfeldspieler Maximilian Nicu.

Bei den Ligakonkurrenten ist Hertha dagegen bereits als Geheimtipp auf dem Meisterzettel gelandet. So meinte Bielefelds Trainer Michael Frontzeck vor der Partie: "Berlin traue ich den Titel zu. Die haben sich langsam, aber verdient nach oben geschlichen."

Top-Torjäger Pantelic fehlt verletzungsbedingt

Allerdings muss Hertha auf der Alm auf Stürmer Marko Pantelic verzichten. Der Doppeltorschütze beim 2:1 gegen Eintracht Frankfurt fällt mit einer Kapselzerrung im Kniegelenk aus.

Für Manager Hoeneß und Trainer Lucien Favre wird das Spiel somit ein wichtiger Fingerzeig, wie das Team künftig ohne seinen Top-Torjäger zurechtkommt. Dessen Abschied zum Saisonende gilt als sicher.

Mit Wohlwollen wurde in Berlin der 2:1-Auswärtssieg der Bielefelder bei Werder Bremen zur Kenntnis genommen. "Darüber war ich sehr froh. Jetzt hat hoffentlich jeder gesehen, dass Bielefeld nur schwer zu schlagen ist", erklärte Hoeneß. Auch Favre warnte vor dem vermeintlichen Außenseiter: "Arminia hat viel Qualität."

Wichniarek gegen Ex-Klub

Sollte es den Gästen gelingen, Artur Wichniarek auszuschalten, wäre dies zumindest auf dem Papier bereits die halbe Miete. Der polnische Nationalstürmer erzielte elf der insgesamt 17 Ligatreffer und ist damit die Lebensversicherung für die Ostwestfalen.

Der 31-Jährige spielte von 2003 bis 2005 bei den Berlinern. Weil er in einem Interview gegen eine Verschwiegenheitsklausel verstieß, musste der Pole einst rund 26.000 Euro Strafe zahlen.

Doch der Streit ist mittlerweile beigelegt. "Wir wollen die drei Bonus-Punkte vom Bremen-Erfolg mit einem Sieg vergolden", sagte "König Artur": "Hertha kann danach immer siegen und Meister werden."

Zumindest die Statistik spricht für Arminia: Drei der letzten vier Heimspiele gegen Hertha hat das Team gewonnen. Zudem muss Berlin neben Pantelic auch auf Mittelfeldspieler Gojko Kacar (Achillessehnenreizung) verzichten. Hinter dem Einsatz von Kapitän Arne Friedrich (Rückenschmerzen) steht ein Fragezeichen.

Der Kader von Hertha BSC