Felix Kroos gibt Karriereende bekannt - mit Spitze gegen Uli Hoeneß

Von Philipp Schmidt
Felix Kroos hat das Ende seiner aktiven Fußballkarriere bekanntgegeben.
© getty

Felix Kroos hat das Ende seiner aktiven Fußballkarriere bekanntgegeben. Dies teilte der 30-Jährige im Podcast Einfach mal luppen, den er gemeinsam mit Bruder Toni betreibt, mit. "Ich habe diese Entscheidung aus vollster Überzeugung getroffen, das Gefühl ist über die letzten Wochen und Monate entstanden", sagte er.

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Bereits das letzte Saisonspiel mit Eintracht Braunschweig in der 2. Liga, das mit dem Abstieg endete, sei er "so angegangen, als wäre es mein letztes". Danach wollte er abwarten, "ob dieses Gefühl auch ein paar Wochen später noch da ist." Dieses sei "eher mehr als weniger" geworden.

"Mir geht es mit dieser Entscheidung sehr gut, es gibt nicht diesen einen Grund. Ich mache Dinge aus Überzeugung und ich bin nicht mehr überzeugt davon, irgendwo einen Neuanfang zu machen", erklärte er weiter. 13 Jahre im Profifußball hätten "ihre Spuren hinterlassen, nicht nur körperlich, sondern auch mental".

Kroos müsste sich "besonders quälen", um nochmal auf ein zufriedenstellendes Niveau zu kommen. Dies hätte er nur für zwei Vereine gemacht: Union Berlin und Werder Bremen. "Da sich da nichts ergeben hat, war für mich klar: An diesem Punkt ist es vorbei. Ich bin froh, dies selbstbestimmt gemacht zu haben. Ich war nicht mehr zu 100 Prozent glücklich als aktiver Fußballer, der Spaß hat nachgelassen."

"Voller Dankbarkeit" blicke er auf seine Karriere zurück, die ihn nach der Jugend bei Hansa Rostock knapp sechs Jahre zu Werder, vier zu Union und letztlich nach Braunschweig führte. 80-mal lief er in der Bundesliga auf, 154-mal in Liga zwei. "Ich durfte alles erleben, was es im Sport gibt. Siege und Niederlagen, Auf- und Abstieg und auch das ein oder andere Tor."

Kroos: "Für die Leute immer in meinem Schatten gestanden"

Als Begründung für sein Karriereende nannte Kroos außerdem im Scherz, "weil ich im modernen Fußball nichts zu suchen habe", eher er sagte: "Ach nee, das war jemand Anderes." Damit spielte er auf die Kritik von Uli Hoeneß an seinem Bruder an, der zuletzt im Sport1-Doppelpass gesagt hatte: "Toni Kroos hat in dem Fußball nichts mehr verloren. Seine Art zu spielen ist total vorbei."

Dieser richtete folgende Worte an seinen Bruder: "Von meiner Seite aus ist ein bisschen Wehmut dabei, dieser Weg hat vor 25 Jahren gemeinsam angefangen. Darüber denkt man jetzt nach, auch wenn wir nicht mehr gemeinsam gespielt haben. Ich habe es gemocht, deine Spiele zu schauen und mitzufiebern."

Er könne es sich vorstellen, dass die Zeit für Felix nicht immer einfach gewesen ist. Dieser habe "für die Leute immer in meinem Schatten gestanden. Das ist in vielen Momenten unfair und lässt einen grübeln." Die eigenen Leistungen würden abgewertet werden. "Wenn man diesen Vergleich nicht hätte, würde jeder sagen: 'Boah, geil! Tolle Karriere.'"