Romain Grosjean: Back in Black

Endlich obenauf: Romain Grosjean stand erstmals seit der Saison 2013 wieder auf dem Podium
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Platz 6, Fernando Alonso: Habe ich gesagt, dass Perez den besten Start hatte? Ich hätte zögern sollen. War es doch der frühere FIAT-Mitarbeiter mit der Fehlproduktion im Heck seines McLaren? Alonso blitzte von Startposition 20 auf Rang 14 vor und lieferte anschließend einen aussichtslosen Kampf, Felipe Nasr hinter sich zu halten.

Anzukreiden ist ihm das Qualifying, als ihm eine halbe Sekunde auf Teamkollege Jenson Button fehlte. Das ungewöhnlich schlechte Resultat relativiert allerdings der Ausfall des 3. Trainings: Alonso konnte die Setup-Änderungen nach dem enttäuschenden Freitag durch Probleme mit dem Auspuff nicht ausprobieren.

Platz 7, Max Verstappen: Licht und Schatten beim Niederländer. Erst arbeitete er sich nach dem Start, bei dem er in La Source die kleinste Lücke perfekt nutzte, binnen vier Umläufen in die Top 10 vor und zog Kimi Räikkönen mit, dann leistete er sich einen Verbremser, als er Felipe Massa in Runde 14 überholen wollte und schaffte auf weichen Reifen gegen den Iceman in den letzten Runden kein Überholmanöver mehr. Trotzdem hat sich Verstappen Punkte verdient.

Sich von Startplatz 18 um zehn Positionen zu verbessern, ist im Toro Rosso bei weitem nicht selbstverständlich. Insbesondere beim Überholmanöver auf der Blanchimont-Außenbahn gegen Felipe Nasr hätten einige erfahrenere Piloten die Hosen voll gehabt. Nicht so Verstappen, der völlig unbekümmert attackiert, wann immer er die kleinste Chance sieht. An derselben Stelle hatte er Alonso bereits in der ersten Runde auf der Innenbahn überholt.

Platz 8, Sebastian Vettel: Der Wutausbruch nach dem Rennen spielt im Driver-Ranking keine Rolle. Hier soll es um die fahrerische Leistung gehen. Die bekam der vierfache Weltmeister beim Belgien-GP nur teilweise auf die Strecke. Zwei Fehler in der entscheidenden Runde bescherten Vettel das bisher schlechteste Qualifying-Ergebnis seiner Ferrari-Zeit.

Kommentar zu Vettel vs. Ferrari: Übertrieben und verständlich

So musste Ferrari am Sonntag eine riskantere Strategie wählen, um noch eine Chance aufs Podium zu haben. Die gewählte Ein-Stopp-Variante setzte Vettel mit konstanten Rundenzeiten ohne Probleme um, bis der geplatzte Reifen die Hoffnung zunichtemachte. Insgesamt war es ein durchschnittliches Wochenende von Vettel.

Platz 9, Jenson Button: Im Qualfiying ein deutlicher Sieg gegen Alonso, aber sonst? Button kämpfte im Rennen mit der Honda-Powerunit, die ihm nur selten den Schub der rückgewonnenen Energie freigab. Deshalb ist seine Leistung am Sonntag kaum zu bewerten. Der Samstag aber war stark. Button selbst sprach davon, er habe seine Pole-Runde der Saison 2012 egalisiert. Schade, dass Honda verhindert, dass sich das auch im Klassement widerspiegelt.

Platz 10, Marcus Ericsson: Jeder ging vor der Saison davon aus, dass der Schwede von seinem Sauber-Teamkollegen bei jedem Rennen nur die Rücklichter sieht. Stattdessen poliert Ericsson mittlerweile seinen Ruf mit mehr als ansprechenden Leistungen deutlich auf.

In Spa schloss er sein viertes Rennen in den Punkten ab, eins mehr als Nasr. In den letzten fünf Rennen war er gleich viermal im Qualifying schneller. Welche Umstellung Ericsson in seiner Herangehensweise auch gemacht hat, sie zahlt sich deutlich wahrnehmbar aus.

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