Ferrari-Update wirkt - Renault hinkt

Fernando Alonso war im 1. Training der Schnellste und wurde am Ende Vierter
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Die Freien Trainings zum Großen Preis von Kanada brachten am Freitag eine Überraschung. Der erwartete riesige Vorsprung von Mercedes blieb aus. Stattdessen brachten die Update-Pakete von Ferrari und Renault einen großen Fortschritt.

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Zwar fuhr Lewis Hamilton im 2. Freien Training in 1:16,118 Minuten die Bestzeit und hatte dabei 0,175 Sekunden Vorsprung auf seinen zweitplatzierten Teamkollegen Nico Rosberg, womit sie im Qualifying am Samstag (19 Uhr im LIVE-TICKER) und im Rennen am Sonntag (20 Uhr im LIVE-TICKER) auf der Vollgasstrecke weiterhin kaum zu schlagen sein dürften.

Das Resultat des 2. Freien Trainings in der Übersicht

"Das war ein guter Tag für das Team", zeigte sich Hamilton anschließend zufrieden: "Wir haben viel am Setup gearbeitet. Da sind wir allerdings noch nicht perfekt. Es ist aber schön zu sehen, dass wir so eine gute Pace vorlegen können. Auch Nico ist gut unterwegs."

Doch schon dahinter reihten sich Sebastian Vettel im Red Bull und die beiden Piloten der Scuderia mit verringertem Abstand ein. Vettel war als Dritter 0,455 Sekunden langsamer als Hamilton. Beeindruckender ist aber die Verbesserung von Ferrari. Kimi Räikkönen trennten 0,530 Sekunden von der Bestzeit, beim Qualifying in Monaco lag er noch 1,400 Sekunden hinter Polesetter Rosberg.

Räikkönen bekommt Unterstützung

Der Finne bekommt in Kanada nach Informationen von "Autosport" erstmals Unterstützung von Testteam-Ingenieur David Lloyd. Der Brite hilft demnach Stamm-Renningenieur Antonio Spagnolo. Der erste Erfolg: Räikkönen ließ sogar Teamkollege Fernando Alonso 0,053 Sekunden hinter sich, der Vierter wurde.

Der Spanier war im Vormittagstraining noch der schnellste Mann gewesen. "Am Morgen haben wir etwas ausprobiert, was nicht geklappt hat. Am Nachmittag ging es aber ganz gut", erklärte Rosberg, der endlich während der in Montreal entscheidenden Bremsvorgänge gut zurechtkommt: "Ich weiß nicht genau warum, aber ich habe mich viel wohler gefühlt. Das ist schön"

Dass der geringere Vorsprung der Silberpfeile auf Zurückhaltung zurückzuführen sei, dementierte Hamilton: "Ich bin so schnell gefahren, wie ich konnte." Das Ziel von Ferrari ist damit allerdings noch nicht erfüllt. In Kanada soll die Wende in der WM beginnen. Da die Silberpfeile unerreichbar sind, muss Red Bull der zweite Platz abgeluchst werden. 21 Punkte trennen die Italiener derzeit von den Österreichern.

Vettel trotz Problemen Dritter

Die Chancen sind da. Beim Weltmeisterteam lief auch am Freitag nicht alles rund. Vettel stand im 2. Training mit einem Getriebeproblem lange in der Box und fuhr erst mit den supersoften Reifen raus, als die übrigen Piloten schon mit vollem Tank fürs Rennen probten.

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"Es war schade, dass wir so viele Runden verloren haben. Glücklicherweise konnten wir aber noch rausgehen", sagte Vettel und machte Hoffnung auf weiteren Zeitgewinn: "Wir waren ein bisschen aus dem Rhythmus im Vergleich zu den anderen. Es gibt noch viel Raum für Verbesserungen."

Obwohl Renault angekündigt hat, dass das Notprogramm in Montreal beendet ist und die Leistung der Hybridantriebe endlich zu 100 Prozent abgerufen werden soll, funktioniert nicht alles reibungslos. Daniel Ricciardo wurde im zweiten Red Bull nur Zwölfter und musste sich Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne (10.) und Romain Grosjean im Lotus (11.) geschlagen geben.

Trotzdem war Vettels australischer Teamkollege nicht unzufrieden, er will es mit den Mercedes aufnehmen. "Wenn wir es richtig hinbekommen, können wir sie definitiv herausfordern. Aber es ist wirklich eng", sagte der 24-Jährige: "Wir müssen den Nagel auf den Kopf treffen."

Ferrari-Teams allesamt stärker

Dass Sauber wieder an die Mittelfeld-Teams Lotus und Toro Rosso herangerückt ist und Marussia dem Hauptkonkurrenten Caterham wegfährt, spricht zudem Bände. Beide Aufsteiger sind Ferrari-Kundenteams, die offenbar mehr Leistung haben als die Renault-Konkurrenz.

Mercedes muss sich davon nicht beeindrucken lassen. Das Werksteam führt immer noch mit ordentlichem Vorsprung das Zeitentableau an, mit den Williams von Felipe Massa (6.) und Valtteri Bottas (7.), sowie den McLaren von Kevin Magnussen (7.) und Jenson Button (8.) sind sechs Autos mit Motoren aus Brixworth in den Top 10.

Lediglich Force India macht überzeugte nicht vollends. Nico Hülkenberg ließ immerhin als 13. mit 1,594 Sekunden Rückstand Teamkollege Sergio Perez (14.) hinter sich. Adrian Sutil setzte sich im Sauber-Duell gegen Esteban Gutierrez durch und belegte Platz 16.

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