Traumrunde! Hamilton hängt alle ab

Lewis Hamilton sicherte sich die Pole in Monza
© getty

Erstmals seit acht Rennen startet Lewis Hamilton in der Formel 1 wieder von der Pole Position. Der Engländer setzte beim Qualifying zum Großen Preis von Italien (So., 14 Uhr im LIVE-TICKER) in Monza in 1:24,109 Minuten die Bestzeit und verwies Nico Rosberg mit fast zwei Zehntelsekunden Vorsprung auf den zweiten Platz.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Weltmeister Sebastian Vettel konnte sich bei seinem letzten Versuch nicht mehr verbessern und rutschte zurück. Er startet im Red Bull hinter Fernando Alonso als Achter, aber vor seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo. Der Australier wurde Neunter und gab zu, "enttäuscht" zu sein.

Das Ergebnis des Qualifyings in der Übersicht

"Williams und Mercedes sind zu stark für uns. Wir waren nicht schnell genug", sagte der Vierfachweltmeister: "Generell wussten wir, dass es schwer für uns wird. Es gibt hier nicht allzu viele Kurven, in denen man Zeit gutmachen kann. Es ist nicht so, als hätte ich irgendwo extrem viel liegen lassen. Es war einfach eng, und wenn man dann am Ende der Kette ist, dann ist man natürlich ein bisschen verärgert."

Sechs Mercedes-Fahrer vorn

Die ersten sechs Plätze belegen unterdessen ausschließlich Autos mit Mercedes-Antrieb, ein klares Indiz für die Stärke der Stuttgarter. Hinter Hamilton und Rosberg, der das Abschlusstraining am Vormittag noch durch einen fehlerhaften Sensor und dadurch ausgelöste Getriebeprobleme verpasst hatte, reihte sich Williams mit Valtteri Bottas und Felipe Massa ein. Auf Platz fünf und sechs folgten die McLaren-Piloten Kevin Magnussen und Jenson Button.

Besonders der formstarke Bottas freute sich, nachdem er seinen brasilianischen Teamkollegen zum neunten Mal in der Saison 2014 im Qualifying hinter sich gelassen hatte. "Das war eine nahezu perfekte Runde. Viele Bremszonen sind mit dem geringen Abtrieb sehr holprig und mit hoher Geschwindigkeit ist es nicht einfach, aber ich habe es von Runde zu Runde gut hinbekommen", erklärte der Finne: "Mehr war mit dem Auto nicht möglich. Mercedes konnte sich von gestern auf heute etwas steigern. Wir hatten gehofft, dass wir näher dran wären."

Für die Werkssilberpfeile lief alles nach Plan. In allen drei Abschnitten des Qualifyings stand Hamilton im Klassement ganz oben, jeweils gefolgt von Rosberg. "Ich bin stolz auf die Jungs auf meiner Seite der Garage, die mit mir durch schwere Zeit gehen mussten", sagte der Engländer anschließend und präsentierte sich als Mercedes-Teamspirit-Aushängeschild: "Es ist toll, dass wir wieder auf den ersten beiden Plätzen stehen."

Rosberg: "Zweiter ist immer noch gut"

Selbst Rosberg bemühte sich nach dem Eklat in Spa um Zurückhaltung. "Der zweite Platz ist immer noch gut", sagte der WM-Führende, als er auf den Abstand zum eigenen Teamkollegen angesprochen wurde: "Für das Team ist das großartig. Selbst auf einer Strecke wie Monza, die sich komplett von allen anderen unterscheidet, kommen wir her und sind so dominant. Das ist toll zu sehen, fantastisch."

Als Zehnter qualifizierte sich Sergio Perez im Force India mit einem weiteren Mercedes-Motor für die Top 10. Er startet damit vier Plätze vor seinem deutschen Teamkollegen Nico Hülkenberg, der am Ende knapp schneller als der 15., Sauber-Pilot Adrian Sutil, war. "Es hätte besser sein können. Wir sind einfach einen Tick zu spät rausgegangen und haben auf der Installationsrunde dann richtig im Verkehr gesteckt", erklärte "Hülk".

Kvyat kassiert erste Motorenstrafe

Die beiden Deutschen rutschen allerdings jeweils einen Platz vor, weil der elftplatzierte Daniil Kvyat im Toro Rosso um zehn Plätze strafversetzt wird. Toro Rosso setzte bei ihm vor dem Qualifying als erstes Team einen sechsten Verbrennungsmotor ein. Pro Saison sind allerdings nur je fünf Bauteile der Powerunits erlaubt.

Für die Tifosi war das Heimspiel unterdessen eine Enttäuschung. Nicht nur Alonso fiel weit zurück, nachdem die Scuderia in den Freien Trainings noch an den Spitzenpositionen kratzte. Vor allem Kimi Räikkönen enttäuschte einmal mehr. Ferraris Nummer zwei schied schon in Q2 aus, weil er sich auf seinen zwei letzten Runden drei Fehler leistete und nur die zwölftbeste Zeit hinbekam. Der Iceman startet dank Kvyats Strafversetzung immerhin noch als Elfter.

Die Stewards sprachen unterdessen weitere Strafen aus: Marcus Ericsson war im 3. Training zu schnell, als Gelbe Flaggen geschwenkt wurden. Weil er sich für den letzten Startplatz qualifizierte, beginnt er das Rennen aus der Box und bekommt zusätzlich drei Strafpunkte. Damit hat er insgesamt schon fünf und führt die Sünderkartei an. Bei zwölf Zählern binnen eines Jahres müsste er ein Rennen aussetzen.

Eine weitere Strafe gab es für Pastor Maldonado. Der Venezolaner wurde mit seinem Lotus in Q1 mit 106 km/h in der Box gemessen, wofür Lotus 1000 Euro zahlen muss. Startplatz 16 darf Maldonado aber behalten.

Quali-Duelle: So steht es im teaminternen Wettkampf

Artikel und Videos zum Thema