Rutschen, driften, durchdrehen

Von SPOX
Jacques Villeneuve startete 1996 im Williams-Renault von der Pole und kam als Zweiter ins Ziel
© getty

Auftakt zur Formel-1-Saison 2014 in Melbourne (alle Sessions im LIVE-TICKER). Der Australien-GP ist ein schwieriges Pflaster, der Effekt verstärkt sich durch die neuen V6-Turbo-Motoren und die Reifen. Zudem verspricht das Wetter keine Erholung. Alle Fakten zum Rennen im Überblick.

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Streckendaten:

  • Name: Albert Park Circuit
  • Ort: Melbourne
  • Länge: 5,303 Kilometer
  • Runden: 58
  • Renndistanz: 307,574
  • Kurven: 10 Rechtskurven, 6 Linkskurven

Darauf kommt es an:

Testen, testen, testen! Kein einziges Team kommt perfekt vorbereitet nach Melbourne. Besonders die Problemteams um Red Bull müssen schon am Freitag im Freien Training ein möglichst straffes Programm absolvieren. Für das Rennen am Sonntag zählt nur die Haltbarkeit des Autos.

Die schlimmste Befürchtung: Nicht mal die Hälfte der Autos erreicht das Ziel. Der bisherige Rekord liegt bei 6 von 22 Autos, die die karierte Flagge sahen - das war am 16. März 2008.

Eine echte Standortbestimmung über den Speed der Autos und das Kräfteverhältnis gibt es im Albert Park aber nicht. Zu speziell ist die Herausforderung auf der Stop-and-Go-Strecke.

GP-Rechner: Jetzt den Australien-GP und die ganze Saison durchtippen!

Kritisch wird neben der hohen Belastung für Motor und Bremsen in diesem Jahr vor allem der Grip, der auf der nicht permanenten Piste nie gut ist. Traktion zählt in Melbourne mehr als Aerodynamik. Der geringere Anpressdruck der Autos und die härteren Pirelli-Mischungen könnten allerdings zu einigen schönen Drifts führen.

Sollte es regnen, dann machen die Verkehrslinien Probleme. Auf ihnen rutschen die Autos sehr leicht weg - besonders durch das höhere Drehmoment der neuen Motoren. Generell bietet der Kurs kaum asphaltierte Auslaufzonen und daher sehr wenig Raum für Fehler.

Reifenwahl:

Soft und Medium: Pirelli hat sich in Australien für eine konservativere Variante entschieden als noch im Jahr 2013. Statt der supersoften kommen die zweithärteste und dritthärteste Gummimischung zum Einsatz, obwohl die Slicks sowieso härter geworden sind. Der Grund: Vorsicht. Die neuen Autos haben wesentlich mehr Drehmoment, zudem machen nach der kurzen Testphase die neuen Bremssysteme noch Probleme.

Wetter-Prognose:

  • Freitag: sonnig, 25 Grad, 30 Prozent Regen-Risiko
  • Samstag: leicht bewölkt, 30 Grad, 30 Prozent Regen-Risiko
  • Sonntag: sonnig, 20 Grad, 30 Prozent Regen-Risiko

Die OPTA-Fakten zum Rennen:

  • Fernando Alonso konnte bisher erst einmal im Albert Park gewinnen - in seiner zweiten Weltmeister-Saison 2006.
  • Während der 29 Formel 1-Rennen in Melbourne konnte bisher kein Australier diesen Grand Prix gewinnen.
  • Jenson Button gewann den Grand Prix in drei der letzten fünf Saisons. Damit fuhr er auf der Strecke von Melbourne insgesamt seine meisten Siege ein.
  • Nur Ayrton Senna (6 mal) startete bisher in Australien häufiger von der Pole Position als Sebastian Vettel (3 mal).
  • McLaren gewann mit 11 Siegen den Großen Preis von Australien bisher am häufigsten und steht damit vor Ferrari (7 Siege) und Williams (5 Siege).
  • Sebastian Vettel startete in Australien in drei seiner vier Weltmeister-Saisons von der Pole Position. Gewinnen konnte er dort allerdings erst einmal, im Jahr 2011.
  • Sebastian Vettel hält die längste Siegesserie in der Formel 1 (9 Siege in Folge) und erreichte 2013 als einziger Fahrer in allen 19 Qualifyings Q3.
  • Vor sechs Jahren wurde Nico Rosberg in Melbourne Dritter - der damals erste Podiumsplatz seiner Karriere.
  • Lewis Hamilton beendete keinen der letzten acht Grands Prix auf dem Podium. Seine zweitlängste Durststrecke seit dem GP von Deutschland 2009 (damals 10 Rennen ohne Podiumsplatz).
  • Nico Hülkenberg erreichte in den letzten sechs Qualifyings jedesmal Q3 - sein derzeit bester Lauf überhaupt in der Weltmeisterschaft.

Statistik:

  • Sieger 2013: Kimi Räikkönen (Lotus), 1:30:03,225 Stunden
  • Pole-Position 2013: Sebastian Vettel (Red Bull), 1:27,407 Minuten
  • Schnellste Rennrunde 2013: Kimi Räikkönen (Lotus), 1:29,274 Minuten
  • Rekordsieger: Michael Schumacher (4 - 2000-2004)

Zeitplan: