"Mercedes für die Spannung danken"

Von SPOX
Lewis Hamilton und Nico Rosberg feierten mit ihrem Mercedes-Team 2014 meist im Doppelpack
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These 3: Der beste Fahrer der Saison 2014 war Daniel Ricciardo

Red_7: Auf jeden Fall ist er der Newcomer des Jahres in der Spitzengruppe. Ich war schon überrascht, wie überlegt Ricciardo die Rennen, wo es etwas zu holen gab, gefahren ist. Er war immer in der Lage, Reifen und Sprit zu sparen um dann im entscheidenden Moment zuzuschlagen. Das Rennen in Budapest mag man an dieser Stelle mal explizit erwähnen. Sebastian Vettel blieb da oft nur die Rolle als zweiter Sieger. Probleme mit der Charakteristik des RB10, am Anfang der Saison auch ein gewisses Maß an Unwille sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen und auch ein bisschen Pech, haben ihm die Position der Nummer zwei im Team beschert. Dieser Moment musste irgendwann kommen und ist an sich kein Beinbruch. Wichtig wird für ihn, wie er persönlich damit umgeht und ob er auch für sich die richtigen Schlüsse zieht.

Maack: Für mich steht Ricciardo mindestens auf einer Stufe mit den Mercedes-Piloten, wenn nicht gar darüber. In der ersten Saison in einem Top-Team eine derart fehlerfreie Leistung abzurufen, damit hätte ich bei weitem nicht gerechnet. Dass Ricciardo im Qualifying schnell sein kann, wussten wir schon von Toro Rosso, mich hat aber vielmehr beeindruckt, wie er sich in den Rennen verhalten hat. Er war in der Lage, die Konkurrenz auf der Strecke zu überholen. Mit dem RB10 ist das bei weitem keine Selbstverständlichkeit - eine Anfrage bei Sebastian Vettel dürfte das bestätigen. Sicher, Ricciardo hatte weniger Druck und war nicht die Newey'schen Abtriebsmonster der letzten Jahre gewöhnt - trotzdem: Wenn der Jüngling mit einem Vierfachweltmeister beinahe spielen könnte, dann muss man in höchsten Tönen loben. Hoffen wir, dass er irgendwann das passende Material für einen Titel hat.

Ziegler: Der beste Fahrer der Saison ist für mich der Weltmeister. Er hat über das Jahr hinweg die meisten Punkte gesammelt und damit am besten abgeschnitten. Das sagt die Statistik. Davon zu unterscheiden ist die fahrerisch beste Leistung. Bei bisher zehn Saisonsiegen muss da der Name Lewis Hamilton fallen. Aber ich stimme zu: Daniel Ricciardo ist vielleicht die größte Überraschung der Saison. Dass er im Stallduell gegen Sebastian Vettel eine so gute Figur abgegeben hat, war so nicht zu erwarten. Er ist der erste Formel-1-Teamkollege, der Vettel über ein komplettes Jahr hinweg klar im Griff hatte. Vielleicht ist auch das ein Grund, weshalb Vettel das Team verlassen wird.

RoyRudolphusAnton: Ich wähle einen anderen Ansatz: Die Formel 1 ist eigentlich keine Fahrer-WM, sondern einen Meisterschaft der Ingenieure. Das beste Beispiel ist doch Rosberg: 2014 fährt er um die Krone und in Russland von ganz hinten auf Platz zwei. Noch vor drei Jahren wurde derselbe Fahrer im gleichen Team auf das ewig-sieglose Talent reduziert, das ständig Siebter wird. Das Zusammenspiel aus Mensch und Maschine ist nunmal elementar. Oder glaubt jemand, der Rosberg von 2011 hätte sich inzwischen so drastisch gesteigert, dass er locker durchs Feld pflügt? Nichts gegen Nico, man sollte einfach zwischen den Zeilen lesen. Daniel Ricciardo gehört sicher zu denjenigen, die 2014 das meiste aus ihren Möglichkeiten gemacht haben. Ein fahrerisches wie menschliches Highlight.

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