Lewis Hamilton reagiert auf eigene Kritik an Boxenstopp-Strategie

Von Jochen Tittmar
Lewis Hamilton landete in der Türkei auf Rang fünf.
© getty

Lewis Hamilton, aktuell WM-Zweiter in der Fahrerwertung der Formel 1, reagierte am Montag bei Instagram auf seine Kritik an der Boxenstopp-Strategie seines Rennstalls Mercedes. Der Engländer wurde beim GP der Türkei am Sonntag nur Fünfter.

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Hamiltons Rückstand auf den Führenden Max Verstappen beträgt nun wieder sechs Zähler. Seine Kritik entzündete sich an der Entscheidung seines Teams, ihn vom Fahren auf einem einzigen Reifensatz abzuhalten. Stattdessen beorderte Mercedes seinen Piloten an die Box, was dieser widerwillig tat.

Dadurch verlor der wegen einer Startplatzstrafe aufgrund des Wechsels des Verbrennungsmotors von Platz elf gestartete Hamilton zwei Plätze, nachdem er sich zuvor bis auf Rang drei vorgekämpft hatte. Anschließend funkte er wütend an sein Team: "Verdammt, warum habt ihr diesen Platz aufgegeben?"

Nach dem Rennen ging auch die Presse hart ins Gericht mit Mercedes. Die englische Daily Mail schrieb beispielsweise: "Lewis Hamilton wütet gegen sein Team. Hamilton hat die Führung in der Weltmeisterschaft verloren, nachdem sich sein Mercedes-Rennstall wie ein Haufen Nervenbündel verhalten und ihn zu einem sinnlosen Stopp an die Box gerufen hat."

Mit einem Tag Abstand hat Hamilton nun reagiert. Über Instagram teilte er mit: "Ein Teil der Presse hat ein bisschen zu viel aus dem Vorfall gestern gemacht, als es darum ging, wann ich in die Box hätte sollen. Es ist nicht wahr, wenn es heißt, ich wäre wütend auf mein Team."

Lewis Hamilton: "Erwartet nicht, dass ich ständig ruhig bin"

Hamilton weiter: "Wir arbeiten als Team hart daran, die bestmögliche Strategie für ein Rennen zu finden, aber wenn ein Rennen voranschreitet, muss man strittige Entscheidungen treffen, denn so viele Faktoren verändern sich ständig."

Auf der Strecke in Istanbul habe man "riskiert, draußen zu bleiben, in der Hoffnung, dass es wieder trocken wird, es kam aber nicht so. Ich wollte es riskieren und bis zum Ende draußen bleiben, es war mein Wunsch und es hat nicht funktioniert. Am Ende haben wir den Boxenstopp gemacht und es war das sicherste, was wir hätten tun können."

Auch der Frust, den man von Hamilton über den Boxenfunk hörte, solle man nicht überbewerten: "Erwartet bitte nicht, dass ich ständig ruhig und höflich bin, wenn ich Rennen fahre, wir sind alle leidenschaftlich und die Leidenschaft kann sich zeigen in der Hitze des Moments, wie bei allen anderen Fahrern auch."

Formel 1: Die WM-Fahrerwertung nach 16 von 22 Rennen

PlatzFahrerTeamPunkte
1Max VerstappenRed Bull262,5*
2Lewis HamiltonMercedes256,5*
3Valtteri BottasMercedes177
4Lando NorrisMcLaren145
5Sergio PerezRed Bull132
6Charles LeclercFerrari119
7Carlos SainzFerrari116,5*
8Daniel RicciardoMcLaren95
9Pierre GaslyAlphaTauri74
10Fernando AlonsoAlpine58

*Beim 12. WM-Lauf in Belgien wurden aufgrund der nicht vollständig absolvierten Renndistanz nur halbe Punkte vergeben.