Formel 1 - Erkenntnisse zum Steiermark-GP: Mercedes kann Red Bull nicht mehr schlagen - Norris ist der heimliche Star der Saison

Von Christian Guinin
Lewis Hamilton und Toto Wolff mussten sich in Spielberg erneut Max Verstappen geschlagen geben.
© imago images / Motorsport Images
Cookie-Einstellungen

3. Ferraris Performance ist nicht zu erklären

Ferrari-Fans haben es auch 2021 nicht leicht. Obwohl man bei der Scuderia im Vergleich zum Horror-Jahr 2020 große Fortschritte gemacht hat und mittlerweile wieder regelmäßig mit beiden Autos in den Top 10 landet, ist man doch noch weit von der Form vergangener Jahre entfernt.

So richtig weiß man bei den Roten nämlich nicht, wie die bisherigen Auftritte im Jahr 2021 einzuordnen sind. Einmal wären da starke Rennen in Monaco und Baku, auf die jedoch dann wiederum Debakel, wie das am vergangenen Wochenende beim Frankreich-GP, folgen. Dass das so ist, liegt vor allem an den unterschiedlichen Layouts sowie Asphalte der Kurse. Denn während Monaco und Baku vergleichsweise schonend mit dem Reifen umgehen, ist die Strecke in Le Castellet für einen eher rauen Belag bekannt.

Dort liegt scheinbar auch das große Problem der Roten. Der SF21 ist nicht gerade zimperlich im Umgang mit den Pneus. "Es ist eine Tendenz, da werde ich nicht lügen. Wir haben das in jedem Rennen im Hinterkopf", sagte Carlos Sainz nach dem Rennen am vergangenen Wochenende.

Speziell die Vorderreifen bräuchten ein optimales Arbeitsfenster, um zu funktionieren. "Wir tendieren zu mehr Graining oder zu Reifenverschleiß auf der Vorderachse als unsere Konkurrenten. Wir müssen jetzt verstehen, warum wir solch ein enges Fenster haben und warum wir bei den Vorderreifen größere Probleme haben", so Sainz. Auf eine Runde in das nicht weiter tragisch, das zeigen die durchwegs guten Ergebnisse im Qualifying, auf eine Renndistanz hat Ferrari aber Probleme.

Sainz: "Seltsam, dass wir im Rennen stärker sind"

Umso überraschender also, dass die Scuderia beim Großen Preis der Steiermark mit durchwegs guter Rennpace punkten konnte. Sainz beendete das Rennen auf dem sechsten Platz, Teamkollege Charles Leclerc kämpfte sich nach einem frühen Frontflügelschaden vom Ende des Feldes auf Rang sieben vor. "Die Pace war gigantisch. Wahrscheinlich war das heute eine meiner bisher besten Leistungen in der Formel 1, sieht man mal von der ersten Runde ab", meinte der Monegasse zu seiner Leistung in Spielberg.

Auch Sainz bestätigte das gute Fahrverhalten des roten Boliden. "Das ist ein großartiges Comeback", so der Spanier. "Teilweise waren wir sogar so stark wie [Sergio] Perez im Red Bull. Das war ein sehr positiver Tag für das Team." Dennoch könne auch er nicht nachvollziehen, wieso der SF21 auf dem Red-Bull-Ring so gut funktionierte. "Heute hatten wir keine Probleme mit den Reifen und konnten das Rennen fahren, das wir haben wollten. Wir müssen aber noch herausfinden, was im Qualifying passiert ist, denn es ist seltsam, dass wir im Rennen stärker als in der Qualifikation waren. Das ist normalerweise nicht der Fall."

Träumen ist bei der Scuderia jedoch nicht angesagt. Als Ziel haben sich die Italiener das vordere Mittelfeld gesetzt, von Top-Platzierungen kann daher noch keine Rede sein. "Wenn wir nicht das Mittelfeld anführen, vor allem am Samstag, dann sind wir nicht glücklich", sagte Sportdirektor Laurent Mekies am Rande des Steiermark-GPs. "Denn das bedeutet, dass wir unterperformt haben." Bereits für das kommende Wochenende könnten die Vorzeichen bedeutend schlechter stehen. Dann bringt Reifenhersteller Pirelli nämlich weichere Mischungen nach Spielberg, was wiederum den Verschleiß erhöhen dürfte. Und das schmeckt dem schließlich Ferrari so gar nicht.

Charles Leclerc arbeitete sich beim Steiermark-GP vom Ende des Feldes auf Platz sieben vor.
© getty
Charles Leclerc arbeitete sich beim Steiermark-GP vom Ende des Feldes auf Platz sieben vor.

Formel 1: Die WM-Wertung nach 8 von 23 Rennen

  • Fahrerwertung:
PlatzFahrerTeamPunkte
1Max VerstappenRed Bull156
2Lewis HamiltonMercedes138
3Sergio PerezRed Bull96
4Lando NorrisMcLaren86
5Valtteri BottasMercedes74
6Charles LeclercFerrari56
7Carlos SainzFerrari50
8Pierre GaslyAlphaTauri37
9Daniel RicciardoMcLaren34
10Sebastian VettelAston Martin30
  • Konstrukteurswertung:
PlatzTeamPunkte
1Red Bull252
2Mercedes212
3McLaren120
4Ferrari108
5AlphaTauri46
6Aston Martin44
7Alpine31
8Alfa Romeo2
9Williams0
10Haas0