Formel 1 peilt Saisonstart in Österreich an - Frankreich-Rennen fällt aus

SID
WM-Auftakt in Spielberg? Formel 1 will Saison in Österreich starten.
© GEPA

Der Kalender für die Formel 1 nimmt Konturen an. Der Start soll mit einem Rennen in Österreich erfolgen, das Finale im Dezember in Abu Dhabi steigen. Der Grand Prix in Frankreich ist dagegen abgesagt.

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Geht es nach den Machern der Formel 1, reisen Sebastian Vettel und Co. in nicht all zu ferner Zukunft wieder fleißig um die Erde. Nach Österreich, wo am 5. Juli endlich der Startschuss in die neue Saison fallen soll, ist der Weg noch kurz. Doch spätestens ab Herbst sollen der Ferrari-Star und seine Mitstreiter dann auch in Asien, Amerika und am Persischen Golf Rennen fahren - im Idealfall sogar vor Zuschauern.

Die Motorsport-Königsklasse hält in der Corona-Pandemie weiter an ihrem Status als globales Event fest. Formel-1-Boss Chase Carey zeichnete in einer Mitteilung am Montag ein grobes Bild vom möglichen Verlauf des Jahres - und gab sich dabei betont vorsichtig.

"All unsere Pläne sind ohne Gewähr, weil wir noch immer viele Probleme angehen müssen und wir alle von den Unwägbarkeiten des Virus abhängig sind", sagte Carey. Für jedes Land müssten etwa die Abläufe der Einreise der Teams und Partner geklärt werden. "Wir machen nur weiter, wenn wir davon überzeugt sind, dass wir auf Risiken und mögliche Probleme vorbereitet sind. Die Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten bleibt die oberste Priorität."

Start am 5. Juli in Spielberg

Der Notplan soll 15 bis 18 Rennen bis zum Jahresende ermöglichen: Nach dem Start in Österreich am 5. Juli in Spielberg sollen bis Anfang September Rennen in Europa stattfinden, die ersten davon vermutlich ohne Zuschauer an der Strecke.

Im September, Oktober und November zieht der Formel-1-Zirkus nach "Eurasien, Asien und den amerikanischen Kontinent" weiter. Zum Abschluss stehen im Dezember das Nachholrennen in Bahrain sowie das Finale in Abu Dhabi an. Der endgültige Kalender wurde nicht veröffentlicht. Dies soll schnellstmöglich nachgeholt werden.

"Wir alle möchten die Welt zurück haben, die wir kennen und wertschätzen. Aber es muss auf dem besten und sichersten Weg passieren. Wir freuen uns darauf, unseren Beitrag zu leisten", sagte Carey.

Kein Teil der Planungen mehr ist der Große Preis von Frankreich. Das für den 28. Juni in Le Castellet angesetzte Rennen fällt wie erwartet aus. Grund dafür sind die allgemeinen Restriktionen der Regierung zur Eindämmung der Pandemie. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte alle Großveranstaltungen bis Mitte Juli verboten.

Historischer Doppelschlag in Österreich?

Die Zahl der Rennen, die durch die Coronakrise nicht wie geplant stattfinden können, stieg damit auf zehn. Dass durch Österreich ein elftes hinzukommt, ist unwahrscheinlich. Die Regierung hatte bereits signalisiert, einem möglichen Spielberg-Grand-Prix ohne Zuschauer "zumindest nicht im Wege stehen" zu wollen.

Bereits am Freitag hatte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko im Interview mit dem Radiosender Ö3 die Pläne von sogar zwei (!) Österreich-Rennen publik gemacht. Der Veranstalter habe mit seinem Konzept alle Auflagen erfüllt. Zu diesem möglichen historischen Doppelschlag in Österreich äußerte sich Carey nicht. Er dementierte diese Pläne aber auch nicht.

Klar ist: Unter Normalbedingungen steigt das Rennen am 5. Juli nicht. Der Rahmen soll und muss strikt reglementiert sein: Weniger als 2000 Menschen sollen den Tross bilden, der nur aus für die Durchführung unverzichtbaren Personen bestehen soll. Fans auf den Tribünen sollen nicht dabei sein, ebenso wenig Journalisten. Alle Teammitglieder müssen wohl kurz vor der Anreise einen negativen Coronatest nachweisen.

Nach Österreich könnte der Formel-1-Tross nach Großbritannien weiterziehen. Auf der Insel ist die Mehrzahl der Teams zu Hause, in Silverstone dürfte deswegen nicht nur am 19. Juli ein Grand Prix gefahren werden. Zuschauer werden aber auch hier ausgeschlossen sein.

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