Ferrari-Boss: Wenn Alonso geht, will ich Vettel

SID
Luca di Montezemolo (l.) hat Sebastian Vettel als potenziellen Alonso-Nachfolger im Visier
© Getty

Ferrari-Chef Luca di Montezemolo hat den dreimaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel offen ins Visier genommen. Im Gespräch mit der Online-Ausgabe der Zeitschrift "auto motor" und sport sagte di Montezemolo: "Vettel ist für die Zukunft ein potenzieller Ferrari-Fahrer. Wenn Alonso aus irgendeinem Grund morgen zurücktritt, dann will ich Vettel."

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Der Heppenheimer hat allerdings erst am 28. November seinen Vertrag bei Red Bull vorzeitig um zwei Jahre bis 2016 verlängert. Beide Fahrer kann sich Montezemolo bei Ferrari nicht vorstellen. "Alonso und Vettel, das wird schwierig." Zwei Top-Fahrern könne Ferrari keine Top-Bedingungen bieten.

"Wenn du den besten Fahrer der Welt hast, musst du ihm optimale Bedingungen bieten." Ein Teamkollege Vettel wäre für Alonso eine Provokation. Es würde vermutlich genauso schiefgehen wie die Paarung Alonso und Hamilton bei McLaren.

Montezemolo lobt Vettel in höchsten Tönen. "Er ist jung, er steht mit beiden Beinen auf dem Boden, er ist bodenständig, und er hat einen unbändigen Siegeswillen", so der Ferrari-Chef. "Schumacher hat mich schon vor vier Jahren auf ihn aufmerksam gemacht, weil er Vettel aus der Kartzeit kennt. Ich muss sagen, Michael hatte Recht."

Alonso eine Kampfmaschine

Dabei betont Montezemolo gleichzeitig auch die Stärken seiner aktuellen Nummer 1 Fernando Alonso, der sich in dieser Saison nur knapp im letzten Rennen Vettel beugen musste. "Ich bin unheimlich happy mit ihm. Er ist mehr als nur ein Fahrer. Er ist eine Schlüsselfigur, weil er sich so unglaublich in die Teamarbeit mit einbringt."

Der 65-jährige Ferrari-Chef vergleicht den Vize-Weltmeister mit Niki Lauda und Michael Schumacher. "Fernando hat von beiden etwas. Von Lauda die Rennintelligenz und das Teamwork. Er weiß genau, wann er langsam und wann schnell fahren muss. Und er ist unheimlich produktiv in der Arbeit mit den Ingenieuren. Aber wie Schumacher kann Alonso auch eine Kampfmaschine sein. Wenn es von ihm verlangt wird, fährt er das ganze Rennen absolut voll."

Lob für Nico Hülkenberg

Von den jungen deutschen Piloten hat es Montezemolo aber nicht nur Vettel angetan. "Wir sind gespannt, was Nico Hülkenberg bei Sauber mit unserem Motor zu leisten im Stande ist."

Der 24-Jährige hatte in der abgelaufenen Saison im Force India mit starken Leistungen aufhorchen lassen. Zwischenzeitlich war Hülkenberg bei Ferrari als Massa-Ersatz im Gespräch gewesen.

Am 1. November bestätigte Hülkenberg, dass Ferrari Kontakt aufgenommen hatte. Ein Vertragsangebot habe es aber nicht gegeben: "Es gab lose Gespräche. Man hat sich gegenseitig ein bisschen abgetastet, aber das war es auch schon."

Der WM-Endstand 2012 der Fahrer im Überblick