Motorenstreit doch noch beigelegt

Von Alexander Mey
Christian Horner (l.) und Martin Whitmarsh haben den Motorenstreit auf die Spitze getrieben
© Getty

Der Streit um die Motorenregeln, der das Wochenende in Silverstone überschattet hat, ist offenbar beendet. Ferrari und Sauber stimmten als letzte Teams einem Kompromiss aller Rennställe zu.

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War es das nun? Der Motorenstreit, der die Techniker der Formel 1 das ganze Wochenende über in helle Aufregung versetzt hat, scheint nach dem Rennen doch noch geschlichtet worden zu sein.

Nachdem eine Krisensitzung vor Rennstart noch gescheitert war, haben sich Medienberichten zufolge im Laufe des Sonntags Ferrari und Sauber doch noch bereit erklärt, einem von den übrigen Teams angestrebten Kompromiss zuzustimmen.

Dieser Kompromiss besagt, dass alle Motorenhersteller zu den Regeln zurückkehren, die vor dem Europa-GP in Valencia gegolten haben. Das bedeutet, dass das Zwischengas für den angeblasenen Diffusor weiterhin eingesetzt werden darf, die Einstellungen für die Benzineinspritzung in den Motoren zwischen Qualifying und Rennen aber gleich bleiben muss.

Ferrari und Sauber bestätigen Ecclestone-Entwarnung

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hatte der Presse zuerst von der Einigung in letzter Minute berichtet. "Wenn Bernie das sagt, dann stimmt es normalerweise auch", bestätigte Peter Sauber indirekt seine Zustimmung zu dem Kompromiss.

Ähnlich äußerte sich Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali gegenüber dem Fachmagazin "Autosport": "Diese Sache war für niemanden gut. Wir müssen einen Schlussstrich darunter ziehen und nach vorne schauen. Auch wenn ich mit dem ganzen Prozess nicht einverstanden bin, sollten wir zum Wohle des Sports handeln."

Große Geste von Ferrari

Eine auf den ersten Blick große Geste von Ferrari, schließlich hatten sie gerade erst in Silverstone gewonnen, auch weil ihre Motoren von dem Verbot des Zwischengas Gebens gegenüber Renault und Mercedes profitiert haben.

Allerdings sahen die Roten beim zweiten Platz von Alonso in Valencia auch schon gut aus, was klar zeigt, dass sie generell einen großen Schritt in Richtung Red Bull gemacht haben.

Trotzdem konnte sich Domenicali einen kleinen Seitenhieb auf die Konkurrenz von Renault und Mercedes nicht verkneifen: "Ich habe ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass sich alle so verhalten wie wir."

Red Bull und McLaren treiben Streit auf die Spitze

Red-Bull-Teamchef Christian Horner und sein McLaren-Kollege Martin Whitmarsh hatten sich als Wortführer von Renault und Mercedes auf der Pressekonferenz am Freitag ein Aufsehen erregendes Wortgefecht zum Thema Motorenregeln geliefert.

Daraufhin hatte die FIA eine Sonderregel zu Gunsten von Renault aufgehoben, was wiederum Red Bull an den Rande eines Boykotts des Rennwochenendes brachte. Ein unwürdiger Streit über ein hoch technisches Thema, das die Fans kaum nachvollziehen konnten und wollten.

"Wir müssen aufpassen, dass wir die Bodenhaftung nicht verlieren", warnte Whitmarsh selbst am Sonntag. Mit dem Kompromiss, der bis zum Ende der Saison gelten soll, scheint diese Gefahr wieder ein wenig geringer geworden zu sein.

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