Nachfolger des 23-Jährigen aus Emmerich wird wohl der Venezolaner Pastor Maldonado, der eine Sponsoren-Mitgift in zweistelliger Millionenhöhe im Gepäck haben soll.
Das Geld kann der britische Traditionsrennstall nach dem Ausstieg von vier Sponsoren zum Jahresende gut gebrauchen.
Hülkenberg bedauert Abschied
"Ich bedaure das sehr, denn ich wäre gerne bei Williams geblieben", sagte Hülkenberg, der mit seiner sensationellen Pole Position beim vorletzten Saisonrennen in Sao Paulo noch einmal allerbeste Eigenwerbung betrieben hatte. Bei Williams half ihm das aber ebenso wenig, wie seine beachtliche zweite Saisonhälfte. Aber vielleicht erleichtert es Hülkenberg die Suche nach einem neuen Arbeitgeber in der Königsklasse.
Manager Willi Weber glaubt jedenfalls fest daran, seinem Schützling ein Cockpit für die kommende Saison zu verschaffen. "Ich bin in Verhandlungen mit anderen Teams. Nico wird auch 2011 einen Platz in der Formel 1 haben", sagte Weber: "Er muss in der Formel 1 bleiben. Er ist die größte deutsche Hoffnung nach Vettel und neben Rosberg."
Weber kündigte eine Entscheidung in den kommenden "ein bis zwei Wochen" an. Allerdings sind im Formel-1-Zirkus nicht mehr viele Plätze für 2011 frei, auch Routinier Nick Heidfeld ist noch auf der Suche.
22 Punkte in dieser Saison
Hülkenberg war schon parallel zu seinem Gewinn der GP2-Serie im vorigen Jahr Testfahrer bei Williams und hatte vor dieser Saison den Aufstieg zum Stammpiloten geschafft. Sein bestes Resultat in 19 Rennen war Rang sechs in Ungarn.
Insgesamt holte er 22 WM-Punkte und belegte in der Fahrerwertung Rang 14. Für Team-Besitzer Frank Williams, eigentlich ein Hülkenberg-Fan, reichten die Leistungen angesichts der in Aussicht stehenden Finanzspritze nicht aus.
"Ich danke Nico für seine harte Arbeit und wünsche ihm alles Gute", erklärte Williams. Gleichzeitig bestätigte der Rennstall den Brasilianer Rubens Barrichello als Fahrer für 2011. Der 38 Jahre alte Routinier hatte in dieser Saison 47 Punkte gesammelt. Der zweite Fahrer soll bis zum Jahresende präsentiert werden, hieß es in einer offiziellen Erklärung.
Formel 1 weiter im Visier
In der GP2-Serie war Hülkenberg im vergangenen Jahr deutlich stärker als Maldonado, der in dieser Saison GP2-Champion wurde. Auch Rekordweltmeister Michael Schumacher hatte Hülkenberg bis zuletzt die Daumen gedrückt. Er hoffe, Nicos Meisterstück sei noch zur rechten Zeit gekommen, hatte Schumacher nach Hülkenbergs Pole Position in Brasilien erklärt.
Doch nun kam das Aus für "Hulk". Sein Ziel, noch Jahre in der Königsklasse zu fahren, hat er aber trotz der finanzkräftigen Konkurrenz weiter fest im Visier.
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