Piquet erneuert Vorwürfe gegen Renault

SID
Nelson Piquet Jr. sammelte in 28 Formel-1-Rennen für Renault 19 WM-Punkte
© Getty

Der frühere Renault-Fahrer Nelson Piquet Jr. steht weiter zu den Betrugs-Vorwürfen gegen sein ehemaliges Formel-1-Team. "Ich habe nur die Wahrheit erzählt", so der Brasilianer.

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Der ehemalige Formel-1-Fahrer Nelson Piquet Jr. hat seine Vorwürfe gegen seinen Ex-Arbeitgeber Renault und Teamchef Flavio Briatore erneuert.

"Ich versichere, dass ich in dieser Angelegenheit voll und ganz mit dem Automobil-Weltverband FIA zusammengearbeitet habe. Ich habe nur die Wahrheit erzählt, und deshalb muss ich auch nichts fürchten", sagte der 24-jährige Brasilianer. FIA-Präsident Max Mosley hatte Piquet zuvor völlige Straffreiheit zugesichert, wenn er im Unfall-Skandal kooperiere.

Piquet hatte Renault und Briatore in einem Brief an die FIA schwer belastet. In dem Schreiben behauptete der Brasilianer, dass er auf Anweisung des Teams beim Singapur-Grand-Prix im September 2008 absichtlich einen Unfall bauen sollte.

Piquet sollte Rennen zugunsten von Alonso manipulieren

So sollte das Rennen zugunsten seines Teamkollegen Fernando Alonso manipuliert werden. Der zweimalige Weltmeister aus Spanien gewann das Rennen letztlich, weil er als einziger Fahrer vor der Safety-Car-Phase, die Piquets Unfall ausgelöst hatte, zum Nachtanken an die Box gefahren war.

Piquet reagierte mit seinen neuerlichen Vorwürfen auf die rechtlichen Schritte Renaults. Die Franzosen und Briatore haben Klagen in Frankreich und Großbritannien gegen ihren ehemaligen Rennfahrer und dessen Vater Nelson Piquet senior "wegen falscher" Behauptungen und versuchter Erpressung" eingeleitet.

Die Macht, der Einfluss und die Möglichkeiten jener, gegen die ermittelt werde, seien ihm durchaus bewusst, sagte Piquet. Er werde sich aber nicht noch mal schikanieren lassen und eine Entscheidung treffen, die er später bereue.

Renault muss bis zum 21. September zu den Anschuldigungen Stellung nehmen

Die Renault-Verantwortlichen müssen am 21. September vor dem World Council der FIA in Paris zu Piquets Anschuldigungen Stellung nehmen. Bis dahin wolle er keine weiteren Kommentare abgeben, sagte Piquet: "Ich habe jedes Vertrauen in die Untersuchungen der FIA und des World Councils."

Renault vermutet, dass Piquet durch die Anschuldigungen sein Cockpit für die restlichen Rennen der Saison zurückgewinnen wollte. Der Brasilianer war nach zehn Rennen ohne einen einzigen Punkt im August von seinem Team entlassen worden.

Sollten Piquets Vorwürfe stimmen, drohen Renault der sofortige WM-Ausschluss und eine hohe Geldstrafe. Am Ergebnis des Singapur-Rennens werde sich jedoch nichts mehr ändern, sagte FIA-Präsident Mosley.

Briatore: "Ich bin unschuldig"

Briatore sagte in Monza, dass er zuversichtlich sei, dass die ganze Wahrheit ans Licht kommen werde. "Ich bin unschuldig. Und ich bin traurig, dass dem Renault-Team mit seinen 600 Angestellten schon jetzt ein Schaden entstanden ist", sagte der 59 Jahre alte Italiener.

An Piquet Jr. lässt Briatore kein gutes Haar: "Er ist ein verzogener Junge und ein labiler Charakter." Er habe den Brasilianer damals nur als Manager unter Vertrag genommen, weil dessen Vater ihn gebeten habe, sich um seinen Sohn zu kümmern.

Wegen der fehlenden guten Ergebnisse habe er Piquets Gehalt im zweiten Jahr von 1,5 Millionen auf eine Million Euro gekürzt, sagt der Teamchef und betont: "Das Einzige, was ich von ihm wollte, war eine gute Leistung. Mehr nicht."

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