Auf die Finnen kommt es an

Von Andreas Allmaier
Kimi Räikkönen, Heikki Kovalainen, McLaren-Mercedes, Ferrari
© Getty

Beim Großen Preis von Japan in Fuji (6.15 Uhr im SPOX-TICKER und im Internet TV) bietet sich für Lewis Hamilton eine große Chance: Sieben Punkte Vorsprung auf Felipe Massa hat der McLaren-Mercedes-Pilot drei Rennen vor Schluss der Saison - und jetzt liegt er in der Startaufstellung auch noch vier Plätze vor Ferraris Hoffnungsträger.

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Ferrari hatte sich das so schön ausgemalt. Mit wenig Treibstoff plante die Scuderia im dritten Teil der Qualifikation Kimi Räikkönen auf die Pole-Position zu hieven, auf dass der Finne im Rennen den Weg für einen Sieg von Teamkollege Massa bereiten möge.

Zwei Finnen als Wasserträger

Der Plan ging nur insoweit auf, dass Räikkönen - der zuvor am Wochenende regelmäßig das Nachsehen hatte - am Ende des Qualifyings tatsächlich vor dem verbliebenen roten WM-Kandiaten rangierte. Allerdings auf dem zweiten Platz, hinter Hamilton. Massa wurde am Ende sogar in die dritte Startreihe auf Rang fünf durchgereicht.

Die Highlights des Qualifyings im Video

Statt Räikkönen könnte nun Heikki Kovalainen zum fahrenden Hindernis umfunktioniert werden. Er startet im zweiten McLaren-Mercedes von Position drei - also zwei Plätze vor Massa.

Räikkönen und Kovalainen - die beiden Finnen sind im Endspurt um den Titel wichtig wie nie.

"Ich erwarte, dass Heikki seinen Job macht" 

Schon im Vorfeld werden sie deshalb entsprechend unter Druck gesetzt: "Ich erwarte, dass Heikki seinen Job macht und Punkte holt", sagte Lewis Hamilton.  Und Ferrari-Renningenieur Rob Smedley nimmt Räikkönen in die Pflicht: "Wir erwarten uns viel von Kimi und hoffen, dass er uns helfen kann." 

Auch durch die Leistung von Kovalainen ist die Ausgangslage für Hamilton glänzend, was Ron Dennis beinahe in Ekstase versetzte: "Das war vermutlich die beste Pole, die Lewis jemals gefahren ist. Und wohl auch die wichtigste seiner Karriere", sagte McLarens Teamchef bei Premiere. "Unsere Startpositionen verschaffen uns eine ausgezeichnete strategische Situation."

Das sieht auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug so: "Sensationell - ein Traum, Platz eins für Lewis, Platz drei für Heikki - und Massa Fünfter."

Räikkönen übt Kritik am Auto

Im Duell um den Sieg haben die Silberpfeile zunächst die klar besseren Karten. Ein Umstand, der Kimi Räikkönen ordentlich die Laune verdarb. Auf der Pressekonferenz gab sich der in dieser Saison chancenlose Weltmeister recht grantig: "Das Auto ist nicht so, wie ich es mir wünsche. Ich wollte eigentlich einen Platz weiter vorne stehen."

Führte im Vorfeld des Rennwochenendes von Japan noch McLaren-Mercedes Regentänze auf, so wird jetzt eher Ferrari auf Ereignisse hoffen, die die Konstellation im Rennen durcheinanderwirbeln könnten.

Startaufstellung birgt Spannung

Nach der Wasserschlacht im vergangenen Jahr wird der Grand Prix diesmal allerdings vermutlich trocken bleiben. Eine Regenwahrscheinlichkeit von maximal 20 Prozent errechneten die Meteorologen am Fuße des Fuji-san-Berges.

Für die deutschen Vertreter der PS-Königsklasse ist das keine gute Nachricht: Timo Glock und Sebastian Vettel sind mit den Plätzen acht und neun die aussichtsreichsten Punkte-Kandidaten. Nico Rosberg (Platz 15) und Nick Heidfeld (16) enttäuschten dagegen.

Spannung birgt die Startaufstellung trotzdem. Premiere-Experte Marc Surer geht davon aus, dass neben Räikkönen auch Hamilton früher zum Tanken kommen muss als einige der wichtigsten Verfolger.

"Das wird spannend. Jetzt wird sich zeigen, ob Massa die Nerven hat", sagt Surer. Und welcher Finne der bessere Wasserträger ist.

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