Plattfuß in der Ehrenrunde

Von Alexander Mey
mclaren, reifen
© Getty

München - Lewis Hamilton hat den Monaco-GP gewonnen. Allerdings nur, weil das Rennen um zwei Runden verkürzt wurde.

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Adrian Sutil wurde für das Rennen seines Lebens nicht nur von Kimi Räikkönen sondern auch von der Rennleitung bestraft.

Die Live-Bilder des Unfalls jetzt bei SPOX.TV

Warum das alles? Antworten darauf und andere Auffälligkeiten und Kuriositäten beim Monaco-GP gibt es in den Top 8.

Platz 8: Die bösen Gullydeckel

Monaco hatte am Wochenende ein Sicherheitsrisiko: den gemeinen Gullydeckel. Zum ersten Mal tauchte diese gefährliche Spezies im Training am Donnerstag auf, als Rubens Barrichello einem im Boden klaffenden Loch gerade noch ausweichen konnte.

Im Qualifying soll es dann erneut ein lockerer Gullydeckel gewesen sein, der für David Coulthards heftigen Abflug ausgangs des Tunnels verantwortlich war. Mal sehen, wann Kimi Räikkönen darauf kommt, einem Gullydeckel die Schuld an seinem Crash mit Adrian Sutil zu geben.

Platz 7: Immer feste druff

Als ob Adrian Sutil durch seinen Ausfall nicht schon genug Ärger gehabt hätte. Nach dem Rennen kam es für den Deutschen und sein Team noch zweimal knüppeldick: Erst wurde der Protest des Teams gegen die rabiate Fahrweise Räikkönens von der Rennleitung abgeschmettert, dann wurde sogar noch Sutil selbst verwarnt.

Er hatte angeblich drei andere Autos unter gelber Flagge überholt. An manchen Tagen hat man einfach kein Glück...

Platz 6: Jubiläum der fiesen Sorte

Giancarlo Fisichella feierte in Monaco seinen 200. Grand Prix. Eigentlich ein Grund, fröhlich zu sein und ein bisschen zu feiern. Der Spaß wird dem Italiener nach dem Wochenende jedoch gründlich vergangen sein. Und die Feier danach artete wohl eher in ein Frustsaufen aus.

Schon im Qualifying war kein anderer Fahrer auch nur annähernd so langsam wie Fisico, im Rennen wurde es noch schlimmer. An seinem Force India fiel erst der zweite, in Monaco wichtigste Gang aus, bevor in Runde 36 das Getriebe endgültig schlapp machte.

Platz 5: Es läuten die Glocken

Flavio Briatore tut es. Der Playboy der Formel 1 und Ex-Lover zahlreicher Top-Models, allen voran Heidi Klum und Naomi Campbell, traut sich. Seine Dauerfreundin Elisabetta Gregoraci zerrt den Italiener in Rom vor den Altar. "Wir heiraten am 13./14. Juni. Das Hochzeitskleid habe ich schon", sagte das schöne Wonderbra-Model. Nach "Bild"-Informationen soll Ministerpräsident Silvio Berlusconi einer der Trauzeugen sein.

Platz 4: A-Promis, B-Promis, Patrick Owomoyela

In Monaco trifft sich immer das Who-is-Who des Showbusiness. Auch 2008 - und wie! Star-Produzent George Lucas war da, Kult-Regisseur Quentin Tarantino, Schauspielerin Liz Hurley, Pussycat-Doll Nicole Scherzinger, Rapper P. Diddy uns so weiter, und so weiter.

Promi-Auflauf in Monaco: Liz Hurley im hautengen Gewand - die Bilder

Auch deutsche Promis zeigten sich im Fürstentum. Boris Becker und Veronica Ferres gaben sich die Ehre - bei weitem nicht zum ersten Mal. Und dann noch Fußball-Profi Patrick Owomoyela. Ich glaube, man tritt ihm nicht zu nahe, wenn man ihn nicht auf die gleiche Promi-Stufe stellt wie Lucas oder Tarantino, aber er hatte zumindest Spaß mit Toyota-Pilot Timo Glock.

Platz 3: Drei, zwei, eins - meins

Wo die Schönen und Berühmten sind, sind die Reichen nicht weit - meistens sind es sogar die gleichen. Klar, dass man in so einem Umfeld tolle Events feiern und dabei ganz nebenbei noch eine Menge Geld sammeln kann.

So geschehen am Freitagabend, als sich einige Fahrer, darunter Lewis Hamilton und Adrian Sutil als Models missbrauchen ließen, um die neue Kollektion von Bernie Ecclestones Tochter Petra zu präsentieren.

Dazu gab es noch eine Auktion, auf der Kimi Räikkönen den großen Wurf landete. Er ersteigerte für 200.000 Euro eine 1974er Corvette Stingray von Schauspielerin Sharon Stone.

Platz 2: Wie der Vater...

...so der Sohn. Es ist unter Formel-1-Kennern allgemein bekannt, dass Nelson Piquet den Stadtkurs in Monaco immer gehasst hat. Er wurde dort zwar einmal Zweiter, aber gemessen an den sonstigen Erfolgen des dreimaligen Weltmeisters war seine Ausbeute auf dem ungeliebten Terrain immer mager bis erbärmlich.

Seinem Sohn Nelsinho geht es nicht anders. Er schaffte es bei seinem Debüt kaum, das Auto mit Regenreifen auf der Strecke zu halten. Als er dann auch noch vom Team gezwungen wurde, auf Trockenreifen zu wechseln, war alles aus. "Das schafft der nie", unkte Premiere-Experte Marc Surer. Klingt gemein, war aber die Wahrheit. Denn nicht einmal eine Runde später hing der überforderte Brasilianer in den Reifenstapeln.

Platz 1: Ein Sieg, der fast keiner gewesen wäre

Lewis Hamilton gewann den Monaco-GP nur, weil er aufgrund des Zeitlimits von 78 auf 76 Runden verkürzt wurde. Das verriet McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh nach dem Rennen.

Denn: Hamilton hatte sich vermutlich beim Überfahren der Trümmerteile von Nico Rosbergs Williams einen schleichenden Plattfuß geholt, der in der Auslaufrunde so gravierend wurde, dass es fraglich ist, ob er noch zwei weitere Runden durchgehalten hätte.

Das nennt man dann wohl Glück des Tüchtigen.

Hier geht es zu den besten Bildern von Rosbergs Crash 

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