Schumacher spielt Force-India-Test herunter

SID

Frankfurt - Ralf Schumacher hat die Bedeutung seiner Testfahrt im Rennwagen des Teams Force India erneut heruntergespielt. "Das ist ein Freundschaftsdienst", sagte der 32-Jährige im spanischen Jerez.

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Er sei darauf angesprochen worden, als das Team durch den indischen Großunternehmer Vijay Mallya gekauft worden sei. "Ich löse nun mein Versprechen ein", sagte Schumacher, der als Kandidat auf den noch freien Cockpit-Platz bei dem Rennstall gilt.

Neben dem Kerpener bewerben sich allerdings sechs weitere Piloten. Auch Teamchef Colin Kolles wollte von einem "Shoot-Out" nichts wissen. "Dieser Unfug hält sich immer noch in der Öffentlichkeit. Der Ralf soll wissen, worauf er sich einlässt", meinte er.

Das gelte auch für die anderen Kandidaten auf den noch freien Cockpit-Platz beim schlechtesten Team der vergangenen Saison. Gesetzt ist mit Adrian Sutil aus dem bayrischen Gräfelfing bereits ein deutscher Pilot. Der 24-Jährige darf sich während der Testtage in Jerez schonen.

Ecclestone-Kritik am Routiniers-Test

Namhaftester Mitbewerber neben Schumacher ist Giancarlo Fisichella. Der Italiener war der Sekundant bei Fernando Alonsos WM-Triumphen mit Renault 2005 und 2006.

"Beide waren für einige Zeit bei ordentlichen Teams, in denen sie besser hätten abschneiden sollen, als es der Fall war. Sie sollten sich gut überlegen, ob es klug ist, zu kleineren Teams zu wechseln", kommentierte kürzlich Formel-1-Chef Bernie Ecclestone die von vielen belächelten Versuche der beiden Routiniers, in dem neuen Team unterzukommen.

Force India wie Red Bull?

Ralf Schumacher hielt ein kleines Plädoyer auf das ehemalige Spyker-Team. "Man muss Force India fairerweise wie Red Bull betrachten", forderte er. Der Besitzer des Teams sei motiviert und die finanziellen Möglichkeiten seien gegeben.

"Von kleinen Teams kann man in der Formel 1 eh nicht mehr reden", betonte der sechsmalige Grand-Prix-Sieger, der seinen Hut nach drei erfolglosen Jahren beim japanischen Rennstall Toyota genommen hatte.

Dort wurde er jährlich mit 14 Millionen Euro entlohnt. India-Vorgänger Spyker war bekannt dafür, dass die Piloten Geld und Sponsoren mitbringen mussten, um aufs Gaspedal treten zu dürfen.

Wiedersehen der Gebrüder Schumacher 

Gleichwohl ist das Interesse an dem freien Platz riesengroß. Ralf Schumacher feiert am Donnerstag in Jerez auch ein Wiedersehen mit Bruder Michael; der vor gut einem Jahr zurückgetretene Rekordweltmeister testet für Ferrari.

Für Force India auf die Strecke gehen außerdem Fisichella, der Österreicher Christian Klien, Vitantonio Liuzzi, Franck Montagny sowie die beiden Nachwuchspiloten Roldan Rodriguez und Giedo van der Garde, denen aber nur Außenseiterchancen eingeräumt werden.