Kanada: Stamkos pausiert - Crosby sagt ab

SID
Sidney Crosbys Gold-Tor bei den Olympischen Spielen machte ein ganzes Land glücklich
© Getty

Blamage für ratlose Amerikaner, Schock für schwache Kanadier: Zweieinhalb Monate nach dem olympischen Finale stehen die beiden Eishockey-Großmächte bei der WM in Deutschland mehr oder weniger mit dem Rücken zur Wand.

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Während zumindest Olympiasieger Kanada die 1:4 (1:2, 0:1, 0:1)-Pleite gegen die Schweiz in der Zwischenrunde wieder geradebiegen kann, müssen die US-Boys in der Abstiegsrunde den Super-GAU verhindern.

"Ich wünschte, ich hätte eine Antwort. Wir sind hierher gekommen, um zu gewinnen. Das ist eine bittere Pille, die wir schlucken müssen", sagte US-Kapitän Jack Johnson nach dem 2:3 (0:1, 1:0, 1:2) im "Do-or-Die"-Spiel gegen Finnland - der dritten Niederlage im dritten WM-Spiel. Schon bei der WM 2003 mussten die USA in die Relegation, doch diesmal hatte man 20 Cracks aus der NHL dabei.

Gegen den drohenden Abstieg wollen sich die US-Spieler Jahrgang 2010 allerdings mit aller Macht stemmen. "Wir müssen die letzten drei Spiele gewinnen, damit das Team im nächsten Jahr in der A-Gruppe dabei ist. Das ist Motivation genug", sagte Johnson.

Kanadier von der Schweiz frustriert

In der Relegationsrunde trifft der zweimalige Olympiasieger in jedem Fall auf Italien. Der Aufsteiger verlor im entscheidenden Duell der bislang punktlosen Teams der Gruppe B gegen Lettland 2:5 (1:1, 0:1, 1:3). Die beiden anderen Teilnehmer wurden in den Spielen am Donnerstag zwischen Kasachstan und der Slowakei (Gruppe A) sowie Frankreich und Norwegen (Gruppe C) ermittelt.

Bei den Kanadiern war die Stimmung ebenfalls im Keller. Bei der ersten WM-Niederlage überhaupt im 25. Duell mit den Schweizern seit 76 Jahren ließ der Titelfavorit nahezu alle notwendigen Tugenden vermissen. Das lag aber auch an den starken Eidgenossen, die nun von der ersten WM-Medaille seit 57 Jahren träumen.

Die Nachrichtenagentur Canadian Press schrieb von einer "nervtötenden" Spielweise des Weltranglistenachten. Von dieser habe man sich den Schneid abkaufen lassen, gab Kanadas Stürmerstar Corey Perry hinterher zu: "Sie haben hinten gekämpft, vorne getroffen und die neutrale Zone verstopft. Sie waren überall. Das war frustrierend."

Pause für Stamkos

Dank der sechs Punkte, die die Schweiz in die Zwischenrunde mitnimmt, ist der Einzug ins Viertelfinale nur noch Formsache. Die Kanadier dagegen stehen dort mit nur drei Zählern unter Zugzwang. Zudem gibt es für die Kufencracks aus Übersee nach der Sprunggelenk-Verletzung ihres Kapitäns Ryan Smyth den nächsten prominenten Ausfall.

Steven Stamkos wird im ersten Zwischenrunden-Spiel der WM am Freitag (16.15 Uhr) in Mannheim auf jeden Fall geschont.

Der 51-Tore-Mann aus der NHL hatte bei der 1:4-Pleite am Mittwochabend gegen die Schweiz einen Ellenbogen ins Gesicht gerammt bekommen und klagt seitdem über Schmerzen im Kiefer. Kanadas Teammanager Mark Messier glaubte zwar nicht an eine Gehirnerschütterung, wollte aber auch kein Risiko eingehen.

Crosby kommt nicht

"Es gibt ein Protokoll, das wir in solchen Fällen einhalten müssen, und das werden wir natürlich tun", sagte Messier der Nachrichtenagentur Canadian Press und zeigte sich optimistisch, dass Stamkos im Laufe des Turniers wieder auf Torejagd gehen kann.

Es gab Gerüchte, dass Sidney Crosby nach dem Aus in den NHL-Playoffs mit den Pittsburgh Penguins den Kader des Olympiasiegers verstärken würde, der Superstar sagte aber inzwischen ab. Dafür verstärkt Mason Raymond (Vancouver Canucks ) Team Canada.

Im Gegensatz zu Crosby haben zwei seiner Teamkollegen Lust auf die WM. Jewgeni Malkin und Sergej Gontschar verstärken die Russen zur Zwischenrunde.

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