Doping-Razzia bei Biathlon-WM: Italienische Behörden kontrollieren russischen Weltmeister Loginow

Von APA
Carabinieri
© getty

Die italienischen Behörden haben am Samstag bei der Biathlon-WM in Antholz (Südtirol) eine Polizeiaktion im Hotel der russischen Mannschaft durchführen lassen. Ein Sprecher der Carabinieri bestätigte der französischen Nachrichtenagentur AFP, dass im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bozen gegen zwei Personen wegen des Gebrauchs und der Verabreichung von Dopingmitteln ermittelt werde.

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Im Fokus der Aktion stehen offenbar Sprint-Weltmeister Alexander Loginow und dessen Cheftrainer. Gegenüber der russischen Agentur Interfax bestätigte der Präsident des russischen Biathlon-Verbandes, Wladimir Dratschew, dass es sich bei einer der Personen um Loginow handelt.

Tarjei Bö über Alexander Loginow: "Nicht verdient, hier zu sein"

Der Sieger des WM-Sprints und Dritte der Verfolgung war bereits von 2014 bis 2016 zwei Jahre wegen EPO-Missbrauchs gesperrt. Der Norweger Tarjei Bö hatte sich in Antholz nach Loginows Titelgewinn kritisch geäußert. "Loginow hat es nicht verdient, hier zu sein."

Die Polizisten seien um 5:50 Uhr im Teamhotel aufgetaucht und hätten während eineinhalb Stunden die Sachen des Cheftrainers Alexander Kasperowitsch und Loginows durchsucht, erklärte Dratschew.

Cheftrainer Kasperowitsch nutzte fremde Akkreditierung

Loginow bestätigte dies gegenüber der TV-Station "Match TV". "Sie haben sich nur für meine Sachen interessiert", erklärte der 28-Jährige, der ein Zimmer mit Jewgenij Garanitschew teilt. Die Untersuchung hängt offensichtlich damit zusammen, dass Cheftrainer Kasperowitsch eine fremde Akkreditierung benützt habe.

Der Biathlon-Weltverband (IBU) erklärte in einer Aussendung, man wisse um die Vorgänge, es sei aber Sache der Behörden, Details mitzuteilen. Die Biathlon Integrity Unit werde voll kooperieren.

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