Rapids Christopher Dibon gesteht: "Im gesamten Offensivspiel ist der Wurm drinnen"

Von SPOX Österreich
Christopher Dibon
© getty

Der SK Rapid kommt nicht vom Fleck. In der Liga liegen die Hütteldorfer lediglich auf dem achten Tabellenplatz. Für Siege reicht es aktuell nicht. Jetzt gesteht auch Kapitän Christopher Dibon: Der Wurm ist drin.

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Nach acht Ligaspielen hält der SK Rapid bei acht Punkten und einem Torverhältnis von null. Insgesamt erzielte Rapid nur zehn Treffer - deutlich zu wenig für die Ansprüche der Wiener. Zum Vergleich: Sturm Graz, Gegner am Wochenende, erzielte bereits 21 Treffer.

Kein Wunder, dass der aktuell verletzte Kapitän Christopher Dibon das Offensivspiel seiner Mannschaft bekrittelt. „Im gesamten Offensivspiel ist der Wurm drinnen. Das fängt aber vom Tormann weg an. Da haben wir momentan einfach ganz schlechte Lösungen. Es gibt einen Plan, wie man das Spiel anlegt, aber das muss am Ende auch umgesetzt werden“, so Dibon bei Sky.

Dibon verteidigt Taktik gegen Red Bull Salzburg

Nach der 0:2-Niederlage in Salzburg wunderte sich selbst Bullen-Coach Matthias Jaissle über die defensive Spielanlage des Gegners. "Dass sich Rapid so hinten reinstellt, das gab es, glaube ich, in der Vergangenheit selten", analysierte Jaissle.

Die Taktik von Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer verteidigt Dibon aber trotzdem. „Im Champions League Spiel gegen Sevilla hat man gesehen, wenn man Salzburg Räume gibt, was los sein kann. Adeyemi hat eine Geschwindigkeit, die ist nicht nur in Österreich schnell, sondern auch international sehr, sehr schnell. Aber mit der Roten Karte hat man gesehen, wenn eine Mannschaft einen tiefen Block stellt, dass dann Salzburg nicht so viele Ideen gefunden hat, um Torchancen zu kreieren“, so Dibon.

Der 30-Jährige weiter: „Wir haben es dann defensiv wirklich gut gemacht und Salzburg hat sehr wenige Torchancen gehabt. Es waren auch ein paar wirklich gute Umschaltsituationen dabei, wo wir nicht ganz den Mut gehabt haben, die wirklich gut fertigzuspielen. Das hat mir gefehlt, weil dann fängt auch der Verteidiger in Salzburg zum Denken an. Defensiv war die Leistung wirklich in Ordnung, in der Offensive war es nicht so viel. Dass es dann durch den Elfmeter die entscheidende Richtung bekommt, ist am Ende natürlich bitter.“

Der große Abstand zu Red Bull Salzburg sei legitim. Früher habe man noch Spieler wie Branko Boskovic nach Hütteldorf lotsen können, solche Kicker würden jetzt nur mehr zu Red Bull Salzburg wechseln.

Zudem würde es nicht helfen, dass der ein oder andere Spieler mit dem Kopf woanders ist: „Wenn es die eine oder andere Anfrage mehr gibt für einen Spieler und der eine oder andere Spieler auch das Weite suchen will, dann ist es nicht immer so einfach, dass du es in einer Mannschaft gut drüber bekommst und die Leistungen am Platz stimmen. Das ist bei uns ja immer wieder, gerade im Sommer, ein Thema. Dann kommt die Europa League dazu. Und Spieler, die mit dem Kopf vielleicht woanders sind. Da haben wir dieses Jahr ein paar drinnen gehabt, wo es ein Thema war. Es kommen mehrere Faktoren zusammen, warum es in der Liga noch nicht so rennt.“

Dibon: „Froh, dass ich die Operation gemacht habe“

Dibon selbst wird der Mannschaft nicht so bald helfen können. Aufgrund von Belastungsbeschwerden im lädierten linken Knie und anschließenden Untersuchungen musste sich der Niederösterreicher einem arthroskopischen Eingriff unterziehen. Der Eingriff verlief zwar erfolgreich, dennoch wird Dibon auf unbestimmte Zeit ausfallen. Aufgrund von einem Kreuzbandriss verpasste der 30-Jährige bereits die gesamte Saison 2020/21. Im Sommer feierte Dibon zwar sein Comeback, nun erfolgte jedoch der nächste Rückschlag.

„Ich bin leistungstechnisch einfach nicht dorthin gekommen, wo ich hin wollte, weil das Knie einfach immer wieder ein bisschen reagiert hat und eine gewisse Schwellung da war. Ich habe nie wirklich Schmerzen gehabt, aber wenn immer wieder Flüssigkeit im Knie ist, dann kommt man einfach nicht auf seine hundert Prozent. Das macht mir am Ende des Tages keinen Spaß, weil ich mein Niveau nicht erreichen kann und auf der anderen Seite kann ich der Mannschaft auch nicht so helfen. In weiterer Folge hat man das Ganze noch einmal mit Bildern abgeklärt und hat gesehen, dass etwas nicht stimmt. Jetzt bin ich froh, dass die Operation gemacht wurde“, so Dibon.

Bis zum Vertragende im Sommer will Dibon alles geben, um wieder Fußball zu spielen. „Aber ich habe schon genug Operationen in meinem Leben gehabt. Es wird keine weitere Operation mehr erfolgen, um weiter Fußball zu spielen. Aber in meinem Kopf ist ganz klar drinnen, dass ich im Frühjahr Spiele machen will. Mein großes Ziel ist das Comeback und der Fokus liegt ganz klar auf der Reha.“

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