Onurhan Babuscu: Der nächste Yusuf Demir spielt in der Südstadt

Onurhan Babuscu im Admira-Trikot
© imago images

Nach einer schweren Knieverletzung erzielte Admira-Talent Onurhan Babuscu bei seinem Bundesliga-Comeback einen Doppelpack. Mit SPOX spricht der 17-Jährige über seine Leidenszeit, Trainer Andreas Herzog und Kumpel Yusuf Demir.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der 31. Juli war für Onurhan Babuscu wie Weihnachten und Ostern zusammen. Acht Monate schuftete der 17-Jährige nach seiner schweren Knieverletzung am Comeback. Und gleich bei seinem ersten Bundesliga-Einsatz seit Anfang November 2020 traf Babuscu doppelt gegen Austria Klagenfurt. Zweimal mit dem rechten Fuß, zweimal scharf und platziert ins Eck.

"Das zweite Tor war auf jeden Fall schöner, aber das erste hat mir persönlich viel mehr bedeutet, ich habe mich super gefreut", sagt Babuscu im Gespräch mit SPOX. "Darauf habe ich so lange gewartet."

Onurhan Babuscu: Schwere Knieverletzung mit 17 Jahren

Der erste große Rückschlag in seiner jungen Karriere passierte im vergangenen Jahr beim österreichischen U21-Nationalteam. Beim Abschlusstraining in der Türkei blieb der Kreativspieler bei einem Richtungswechsel im Rasen hängen. Ein Knacksen im Knie war das erste schlechte Vorzeichen. "Dann konnte ich nicht weiterspielen und mir war schnell klar, dass etwas passiert ist", erinnert sich Babuscu.

Sofort wurde er ins Krankenhaus transportiert. "Mir wurde gesagt, dass der Meniskus in der Mitte ein bisschen schirch gerissen ist. Ein paar Tage später wurde ich vom Teamarzt operiert. Ich hatte ein wenig Sorge, weil die Gefahr bestand, dass die Naht nicht hält. Mir wurde nahegelegt, mir viel Zeit zu lassen, was ich auch getan habe. Zum Glück ist alles gut gegangen", sagt Babuscu. "Ich habe hart trainiert, war viel in der Kraftkammer. Seit eineinhalb Monaten bin ich wieder voll im Training."

Für Babuscu und seinen Trainer Andreas Herzog kam der starke Auftritt gegen Austria Klagenfurt nicht überraschend. "„Ich habe schon im Training gemerkt, dass ich bereit bin. Ich bin mit Überzeugung ins Spiel gegangen", sagt Babuscu, der nach dem Spiel Gratulationen vom Trainer entgegennahm. "Er hat gesagt, ich soll weitermachen und nicht nachlassen", will Babuscu nicht in Euphorie verfallen.

Die große Euphorie ist wohl vor allem bei der Admira zu spüren. Der offensive Mittelfeldspieler zählt schon seit ein paar Jahren zu den größten Talenten im heimischen Fußball. Mit 17 Jahren reiste Babuscu bereits zur U21-Nationalmannschaft. Und besonders erfreulich für die Südstäder: Erst Ende Mai verlängerte der Eigenbauspieler seinen Vertrag langfristig.

Babuscu: "Herzog ist kommunikativ, positiv und humorvoll"

Trotz Doppelpack sieht sich das Talent aus Baden bei Wien eher als Vorbereiter. "Ich denke schon, dass ich durchaus torgefährlich bin, aber ich bin mehr der Typ, der auf Assists geht. Eine komplette Ausnahme war mein Doppelpack aber hoffentlich nicht", sagt Babuscu und lacht. Eine große Hilfe auf dem Trainingsplatz stellt Trainer Herzog dar. Der österreichische Rekordnationalspieler kickte selbst im offensiven Mittelfeld, und das für Großklubs wie dem FC Bayern und Werder Bremen.

"Ich bin sehr dankbar, einen Trainer zu haben, der auf meiner Position gespielt hat. Er redet sehr oft mit mir und den anderen jungen Spielern. Er gibt mir in jedem Training Tipps, was ich gut mache, was ich schlecht mache und versucht mich zu verbessern", schwärmt Babuscu. "Was ihm bei mir aufgefallen ist: Ich bin ein Spielertyp, der gerne ins Dribbling geht. Er hat mich davor gewarnt, dass ich meine Stärken lieber im Angriffsdrittel einsetzen soll und im Mittelfeld idealerweise ein, zwei Kontakte spielen soll. Ich soll Ballverluste vermeiden und viel gegen den Ball arbeiten. Er ist ein sehr kommunikativer, positiver, humorvoller Typ."

Babuscu: Demir? "Haben uns gegenseitig einen Schub gegeben"

Babuscus zweite große Motivationshilfe ist einer seiner besten Freunde: Yusuf Demir. Mit dem Neo-Barca-Kicker ist er schon seit der U10 eng befreundet. "Yusi und ich motivieren uns sehr und wir schreiben uns fast jeden Tag. Sein Werdegang zeigt, was alles möglich ist", sagt Babuscu, der im Nachwuchsnationalteam mit Demir zusammenspielte und ebenfalls von Emre Öztürk beraten wird. "Wir haben uns gegenseitig immer einen Schub gegeben. Wenn er ein Tor geschossen hat, wollte ich auch eins schießen - aber nie mit Neid. Es wäre auf freundschaftlicher Basis ein Traum, einmal mit ihm zusammen zu kicken, aber wenn es anders kommt, bin ich auch dankbar."

Babuscus Präferenzen sind ähnlich wie die seines Kumpels. "Seit ich ein kleines Kind bin, ist Messi mein großes Vorbild. Mein Lieblingsklub ist der FC Barcelona. Aber wenn es einmal Real Madrid wird, bin ich auch nicht böse", lacht Babuscu. Die Gegenwart heißt für Babuscu aber Südstadt, am nächsten Samstag gastiert die Admira bei der SV Ried: "Für mich war der Doppelpack ein großes Ding, aber ich schaue schon auf das nächste Wochenende."

Artikel und Videos zum Thema