Stimmen zum verpatzten Wiener Spieltag: "Dermaßen schlecht verhalten"

Von APA
Kühbauer nachdenklich nach Niederlage
© GEPA

Es war ein unterirdische Spieltag für die Wiener Großklubs. Während Rapid zuhause gegen WSG Tirol 3:0 unterging, musste die Austria in letzter Sekunde gegen den WAC den nächsten Rückschlag hinnehmen (3:2).

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Drei Tage nach dem Aus in der Europa League hat Rapid auch auf der nationalen Bühne schwer enttäuscht. Die Hütteldorfer unterlagen am Sonntag zu Hause der WSG Tirol mit 0:3 (0:2) und liegen bei Halbzeit des Grunddurchgangs der Fußball-Bundesliga nur auf Rang vier. Die Wattener stießen mit dem vierten Sieg in den jüngsten fünf Spielen auf Platz fünf vor und sind auf sehr gutem Weg Richtung Meistergruppe.

Stimmen zu Rapid - WSG Tirol (0:3)

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): "Das Spiel war speziell erste Hälfte genau das, was wir eigentlich nicht wollten. Wir haben wiederum zwei Standardtore gekriegt, wo wir uns dermaßen schlecht verhalten haben, dass ich denke, das kann gar nicht sein. Wir haben nie den Faden für das Spiel gefunden, hinten sehr verhalten gespielt, Fehler gemacht und vorne keine Durchschlagskraft gehabt. Wir haben es in beiden Richtungen nicht so gemacht, wie man es machen muss und Wattens schalten und walten lassen. In der zweiten Hälfte ist es mit der Roten Karte vom 'Stojki' noch schwieriger geworden. Da haben wir aber selbst Möglichkeiten gehabt und das Spiel besser gestaltet. Trotzdem war es insgesamt einfach zu wenig."

Thomas Silberberger (Tirol-Trainer): "Ein cooler Auftritt, ein richtiger Traumauftritt. Mit der schnellen Führung im Rücken haben wir uns Rapid hergerichtet. In der ersten Halbzeit waren wir cool. Nach der Pause war uns bewusst, dass Rapid all-in gehen wird. Deshalb haben wir uns vorgenommen, ihnen gleich den Stecker zu ziehen. Sie haben ihn sich dann mit der Roten Karte selbst gezogen. Am Ende hätten wir noch viel höher gewinnen können. Da waren ja einige Umschaltsituationen dabei, zwei Lattenschüsse. Rapid hatte in jeder Hälfte nur eine Chance."

Peter Stöger: "Elfmeter-Situation will ich nicht kommentieren"

Der Wolfsberger AC hat die Austria in letzter Sekunde gebogen und im fünften Versuch den ersten Heimsieg der laufenden Saison geholt. Michael Liendl traf am Sonntag nach einer turbulenten Schlussphase in der 93. Minute per Foul-Elfmeter zum 3:2-(1:1)-Heimsieg des Europa-League-Aufsteigers. Die Wolfsberger bleiben damit an den Top Sechs dran, die Austria verliert indes nach der siebenten sieglosen Runde in Folge weiter an Boden.

Stimmen zu WAC - Austria (3:2)

Ferdinand Feldhofer (WAC-Trainer): "Es sind enorm wichtige drei Punkte für uns. Das haben wir uns erhofft, erwünscht. Nach dem 0:1 hat mich beeindruckt, wie die Mannschaft das kalt gelassen hat und sie 30 Minuten unglaublichen Tempofußball gegangen ist. Wir haben einfach mehr Aufwand betrieben, das Spiel dominiert. Die Austria ist aber immer wieder zu Chancen gekommen, da gab es Abstimmungsprobleme. Ich glaube, der Sieg geht in Ordnung. Natürlich ist es glücklich, wenn du in der 92. Minute eine Elfmeter bekommst."

Zur Europa-League-Auslosung am Montag: "Wunschlos habe ich nicht wirklich. Aber ich habe die Vermutung, dass die Gegner, die uns bekommen können, alle ein Wunschlos haben. Und das werden wir sein."

Peter Stöger (Austria-Trainer): "Erstes Tor in der ersten und letztes Tor in der letzten Minute der Verlängerung. Dazwischen war in diesem Spiel alles drin. Beide Mannschaften hatten die Möglichkeiten, das Spiel in ihre Richtung zu drehen. Es war eine offene Partie. Bitter ist, dass wir gar keinen Punkt mitnehmen. Die Elfmeter-Situationen will ich nicht kommentieren."

Alexander Grünwald (Austria-Kapitän): "Wir haben die hundertprozentige Chance auf das 3:2 und kassieren dann den Elfmeter. Es tut sehr weh heute. Wir sind unten drin und brauchen jeden Punkt. Wir hauen rein, probieren alles. Da ist es sehr enttäuschend, wenn jede Woche das Ergebnis nicht stimmt."

Jesse Marsch: "Haben über Mentalität gesprochen"

Red Bull Salzburg hat am Sonntag die Tabellenführung in der Bundesliga zurückerobert. Der Titelverteidiger gewann im eigenen Stadion gegen den bisherigen Spitzenreiter LASK mit 3:1 (0:1) und liegt damit zur Halbzeit des Grunddurchgangs zwei Punkte vor den Oberösterreichern. Johannes Eggestein hatte auf 1:0 für die Gäste gestellt (28.), den "Bullen" gelang dank Patson Daka (54.), Mergim Berisha (62.) und Enock Mwepu (93.) die Wende.

Stimmen zu Salzburg - LASK (3:1)

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): "Wir haben in der Halbzeit über unsere Mentalität gesprochen und wenn wir mit unserer Geschwindigkeit und Power spielen, kommen wir mehr ins Spiel. Am Anfang der zweiten Halbzeit haben wir dann relativ gut gespielt. Ich glaube, die Liga ist sehr, sehr knapp dieses Jahr. Wir haben viel Respekt vor LASK, Rapid und Sturm. Alle Mannschaften spielen super im Moment."

Dominik Thalhammer (LASK-Trainer): "Wir haben unglaublich viel investiert, unglaublich viel Intensität und Mentalität. Wir sind leider nicht belohnt worden. Ich finde, dass wir eine richtig gute erste Hälfte gespielt haben. In der zweiten Hälfte haben wir nach Ballgewinn oft zu kurz weggespielt. Salzburg ist im Gegenpressing unglaublich stark, so haben sie den Druck erhöhen können. Uns sind dann zwei Fehler passiert, die auf diesem Niveau gegen Salzburg nicht passieren dürfen. Meine Mannschaft hat das über weite Strecken sehr gut gemacht."