Anna-Lyse

Armin Veh: "Dortmund spielt eine tolle Saison und hat eine starke Mannschaft, das haben sie auch gegen uns bewiesen!"

Das ist sicherlich richtig!

Aber wir haben es den Dortmundern gestern in der zweiten Halbzeit auch zu leicht gemacht, denn das 0-1 darf einfach nicht fallen.



Die linke Abwehrseite ist eine Achillesferse des HSV. Die rechte allerdings auch. Und die IV ist auch nicht gerade das, was man zwingend nennen kann.

Nachdem 1-0 hatte Dortmund das, was sie am liebsten haben:
Platz zum Kontern.
Und dann sind sie richtig, richtig gut und gefährlich. Folgerichtig fiel das 2-0 nach dem schönsten Spielzug. Das war einfach, man muss es so sagen, ein tolles Tor.
Wie die Dortmunder nach dem gewonnenen Zweikampf blitzartig umgeschaltet und über Barrios – Kagawa (der mit einem Traumpass die gesamte linke HSV Seite aushebelt) auf Götze, der dann sehr überlegt auf den zweiten Pfosten, wo Großkreutz technisch sehr, sehr stark auf den freien Barrios abgelegt hat. Und der macht dann aus 3 Metern völlig frei und ungehindert das 2-0.
Für mich eines der schönsten Tore dieser Saison.

Ich behaupte dennoch, dass diese Niederlage unnötig war. Unser Trainer sieht das ganz richtig:
Armin Veh: "Doch wir …müssen … feststellen, dass wir zu wenig Druck entfacht, die Bälle zu schnell verloren und nach vorne zu wenig gemacht haben."
Dem ist spielerisch betrachtet nicht viel hinzuzufügen.

Doch wenn man sich anschaut, wie und warum es dazu kam, dann sieht man auch, woran der HSV tatsächlich seit ein paar Jahren scheitert.
Es ist schlicht und einfach zu viel Arroganz und zu wenig Mannschaftsdienlichkeit im Spiel des HSV. Nicht bei allen, aber bei einigen. Da wird lieber für die Galerie versucht zu zaubern, als sich für die eigene Mannschaft den Arsch aufzureißen.
Einige Spieler können sich mal eine Scheibe von den ihren Fans
abschneiden, denn was die Woche für Woche alles für Leidenschaft reinhauen, ist sehr stark.
Selbst in Dortmund konnte man den Support hören.

Aber falls die Fans dem einen oder anderem Spieler egal sind, dann können sie sich auch an Typen wie Ze, Jarolim (kämperisch), Ruud, Joris oder auch Rincon ein Beispiel nehmen.
Die hauen immer alles rein.
Immer.
Manchmal ist das nicht ausreichend, aber sie haben alles versucht.
Auffällig ist, dass immer die gleichen Spieler sind, die diese Überheblichkeit und Arroganz an den Tag legen.
Wenn ich Guerrero in den letzten Spielen sehe, wird mir einfach nur schlecht. Er lässt sich permanent fallen und will Fouls schinden, die er meistens zu recht nicht bekommt. Meckert dann auch noch mit dem Schiri, der ihm daraufhin garantiert noch wohlgesonnener sein wird...
Wann kapiert der endlich, das nicht jammern, sondern arbeiten angesagt ist? Dazu gewinnt er keinen Zweikampf, bringt auch keinen noch so kurzen Pass an den Mann und mault dann ständig mit seinen Mitspielern rum.

Das hat er übrigens beides mit Trochowoski gemeinsam.
Meckern und Fehlpässe.
Bei Troche frage ich mich, wann er das erste Mal ausgewechselt werden muss, weil er sich selber einen Korkenzieher in die Beine gedreht hat.

Und wann ihm jemand endlich mal nachdrücklich sagt, dass er nicht jeden Ball zirkusreif verarbeiten und behandeln muss?
Sondern das er auch einfache, aber effektive, weil direkte Pässe spielen darf.
Denn wenn er das endlich mal verstehen und umsetzen würde, wäre er ein echter Hammerfußballer.
Dazu noch mehr Einsatz und Arbeit nach hinten, dann hätte der HSV seinen Schweinsteiger..
Hätte, hätte, Fahrradkette, sagt Voegi an dieser Stelle immer so schön...
.
Aber der absolute Oberkracher ist Demel.
Seine Arroganz auf der RV-Position ist ligaweit unüberboten und nicht ansatzweise angebracht. Schon gar nicht, wenn man dann auch nichts an den Mann bekommt. Da sehe ich lieber, wie ein 20jähriger alles gibt und wenn das dann nicht reicht, ist das auch ok.
Aber dieses Gedaddel und überhebliche Art macht mich wahnsinnig.
Gerade bei dem Wetter gestern war KÄMPFEN das Zauberwort.
David Jarolim:"… Wir wollten sicher und geordnet stehen, den Dortmunder Spielfluss unterbinden. In der ersten Hälfte ist das gut gelungen, doch direkt nach dem Seitenwechsel war die Marschroute passé und wir konnten den Hebel nicht entscheidend umlegen…."

Ich kann und will die drei Spieler so nicht mehr sehen.
Aber das wird schwer, denn hier legt unser Trainer den Finger in die größte Wunde beim HSV 2010:
Armin Veh:"…unsere personelle Situation macht es uns nicht leichter. Wir haben neun, zehn Verletzte, nun kommt auch noch Kacar hinzu, das ist keine einfache Situation, das kann man irgendwann nicht mehr kompensieren. Aber wir werden weiter hart arbeiten, werden schon nächste Woche in Hannover wieder unsere Chance suchen und dann hoffentlich die drei Punkte holen."

Alles richtig.
Nur frage ich mich, warum ein Westermann unbedingt und zwingend in der IV spielen muss?
Weil man keinen adäquaten Ersatz für ihn hat?
Richtig.
Warum hat man den aber nicht?
Eine Frage, die sich die Verantwortlichen des HSV mal bitte bis zur Winterpause selber beantworten.
Und was Hannover und die Saison-Perspektiven angeht:
Ich werde lieber mit Sowah, Besic und Son 8ter – 10ter, als mit Paolo, Piotr und Guy 6ter -9ter.

Noch ist nichts verloren, denn außer Dortmund und die Tabellenspitze ist tatsächlich noch fast alles möglich.
Armin Veh:"… Doch in der Tabelle ist es weiter eng, es ist noch alles drin, die internationalen Plätze sind nicht weit weg."

Das sieht Ze auch so:"… Nächste Woche in Hannover erwartet uns eine andere Partie, in der wir die Punkte dann holen wollen…"

Stimmt.
Aber wenn sich die Einstellung einiger Spiele nicht bald wirklich ändert, dann ist das Tabellenende bald der Bereich an dem wir uns orientieren müssen.
Denn das ist auch nicht weit weg, Herr Veh!

PS
Bewertungen der Spieler fällt aus. Bei der Leistung wäre es ungerecht, einen Spieler hervorzuheben. Das Team war gefordert, das Team ist gescheitert.

Der Mannschaft und dem Verein von Jürgen Klopp wünsche ich wirklich, dass die Jungs gesund bleiben. Denn dann geht eine ganze Menge für den BvB. und das fände ich sehr, sehr prima!
Das hat man sich in den letzten Jahren wirklich hart und redlich
erarbeitet.


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