Was machen eigentlich ehemalige VfB-Spieler heute? - Teil 1: Andreas Hinkel

Die Saison ist rum – die EM läuft und der allgemeine Fußballfan verfolgt den Transferticker mit mehr oder minder großem Interesse. Da ja auch beim VfB immer wieder Spieler kommen und gehen, hat doch auch schon der ein oder andere Spieler jetzt das Trikot eines anderen Vereins übergestreift. Da mich der Weg dieser Spieler auch interessiert, habe ich zu verschiedenen Spielern, die in den letzten Jahren für den VfB gespielt haben, Kontakt aufgenommen und um ein Interview gebeten. Als erstes bekam ich eine positive Rückmeldung von Andy Hinkel, der ja vor 6 Jahren von Stuttgart aus in die weite Welt zog und letzte Saison ja zwei Monate beim VfB mittrainiert hat, was mich zur einschlägigen Facebook-Seite Für eine Rückkehr von Andreas Hinkel zum VfB Stuttgart" inspiriert hat. Vor ein paar Tagen habe ich nun ausgiebig mit Andy Hinkel telefonieren können und wir haben einige Themen rund um den Fußball erörtert.

Nutman: Hallo Andy, wo erreiche ich Sie gerade?

Andy Hinkel: Ich bin in der Nähe von Stuttgart, auf Heimaturlaub.

Nutman: Wird dieser Urlaub auch zur Prüfung von Angeboten genutzt oder ist es reiner Erholungsurlaub?

Andy Hinkel: Ich habe die Zeit zur Erholung genutzt, war auch auf einer Hochzeit hier in der Gegend – die Angebote checken erst mal andere Leute für mich, mit denen ich auch im regelmäßigen Kontakt stehe, ich habe mir aber im Urlaub keinen großen Kopf deswegen gemacht. Ich werde das alles in Ruhe prüfen, habe mich bisher aber noch nicht intensiv damit beschäftigt.

Nutman: Das klingt so, als ob noch nichts Konkretes vorliegen würde, oder?

Andy Hinkel: Doch, schon – aber ich möchte keinen Schnellschuss machen und bin nicht unter Druck, mich schnell entscheiden zu müssen, deshalb bin ich da entspannt.

Nutman: Wo legen Sie den Fokus: auf die sportliche Perspektive, darauf, was Neues kennenzulernen oder hängt die Entscheidung auch davon ab, was die Familie will? Wo liegt da der Schwerpunkt?

Andy Hinkel: Gut dass Sie’s ansprechen, die Familie kommt jetzt natürlich dazu und hat da auch ein Wörtchen mitzureden. Ich möchte einfach, dass alles passt, daher muss das Gesamtpaket stimmen – und da gehört die Familie ganz klar auch dazu. Es ist halt doch anders, ob man jetzt alleine oder nur mit Partnerin unterwegs ist oder auch noch Kinder da sind. Da hat man dann andere Vorstellungen, z.B. bei der Vertragslaufzeit, ebenso bei anderen Dingen, die dazukommen wie Umzug, Kindergarten und die ganzen Sachen, das ist mit Kindern dann doch auch ein größerer Aufwand.

Nutman: Klar, bei den Wechseln nach Sevilla oder auch nach Glasgow waren die Kinder ja noch nicht dabei

Andy Hinkel: Genau, die Kinder kamen beide in der Glasgower Zeit auf die Welt, daher ist das jetzt ein anderer Faktor, den man einbeziehen muss.

Nutman: Da war ein Wechsel nach Freiburg mit der Heimatnähe allein aufgrund der geographischen Nähe zur Heimat so gesehen nicht so schlecht.

Andy Hinkel: Genau.

Nutman: Wie bewerten Sie jetzt die letzte Saison für sich mit dem Wechsel nach Freiburg?

Andy Hinkel: Ja gut – persönlich habe ich mir natürlich gewünscht, mehr zu spielen. Rein von meinem Charakter her bin ich aber ein Teamplayer, und wir haben mit dem SC Freiburg unser Ziel erreicht, das steht erst mal über allem. Es gibt natürlich die persönliche Bilanz die man zieht, aber in erster Linie geht es um den Verein – und der Verein hat sein Saisonziel erreicht, und das ist beim SC Freiburg der Klassenerhalt. Von dem her hat alles gepasst - wir sind nicht abgestiegen, und ich bin auch ein Teil der Mannschaft gewesen, aber persönlich hätte ich natürlich gerne mehr dazu beigetragen. Kein Spieler ist auf der Bank glücklich.

Nutman: Das wird denke ich beim nächsten Wechsel auch eine Rolle spielen – einen Stammplatzwunsch hat jeder Spieler – aber kein Trainer wird diesen erfüllen…

Andy Hinkel: Natürlich – aber das kann und soll auch kein Trainer versprechen. Es geht in erster Linie um Leistung, aber man schaut natürlich, wo man die besten Chancen hat zu spielen. Man möchte ja nicht nur trainieren sondern am Wochenende auch auf dem Platz stehen und spielen.

Nutman: Trainiert haben Sie vor der vergangenen Saison ja auch mehrere Wochen beim VfB. Damals wurde ja vom VfB gesagt, Celozzi und Boulahrouz sind da, daher wird es zu keiner Verpflichtung kommen. Beide verlassen jetzt den VfB – hat man sich jetzt wegen der Neubesetzung bei Ihnen schon gemeldet?

Andy Hinkel: Nein, aktuell besteht kein Kontakt zum VfB.

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