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Formel 1


Gründer: santiagodiaz | Mitglieder: 116 | Beiträge: 60
26.03.2012 um 13:00 Uhr
Geschrieben von Sebastinho
Tops & Flops - Malaysia GP
Topfahrer des Rennens:

Subjektiv gesehen wäre Sergio Perez mein Topfahrer des Rennens. Der Mexikaner zeigte bereits in seiner Debütsaison ganz, ganz starke Leistungen. Auf den ersten Blick schienen die damaligen Resultate um Platz 8 herum wenig spektakulär. Mehr war aber mit dem eher mäßigen Sauber C30 nicht möglich.

Beim diesjährigen Großen Preis von Malaysia begeisterte Sergio Perez mit einer Weltklasseleistung und glänzte sowohl unter regnerischen als auch trockenen Bedingungen. Phasenweise brannte er eine schnellste Runde nach der anderen in den Asphalt, wodurch er den Führenden Fernando Alonso gehörig unter Druck setzen konnte. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass Perez äußerst reifenschonend fährt – und nichtsdestotrotz verflixt schnell.

Objektiv gesehen fällt meine Wahl hinsichtlich des Fahrers auf Fernando Alonso, dessen fahrerische Performance beim Malaysia GP mindestens auf dem Level von Sergio Perez einzuordnen ist. Im Gegensatz zum Mexikaner fuhr er jedoch fehlerfrei. Trotz teils widriger Bedingungen und wie entfesselnd fahrenden Perez.

In Sepang vollbrachte Alonso ein wahres Wunder, denn nach dem Debakel in Australien vor einer Woche schien ein Ferrari-Sieg so wahrscheinlich wie der Einzug eines HRT-Fahrzeugs in den zweiten Qualifyingabschitt. Nur zum Vergleich: Alonsos Teamkollege Felipe Massa wurde sagenhafter 15.!

Topteam des Rennens:

Schaut man auf die Budgets der Formel 1-Teams, erkennt man teils eklatante Differenzen. An der Spitze thronen Ferrari, Red Bull Racing und McLaren, die sich das Abenteuer Formel 1 zirka 280 – 300 Millionen Euro kosten lassen. Wie soll da ein Team aus dem beschaulichen schweizerischen Hinwil mithalten können, dessen Budget 70 Millionen Euro betragen soll? Unmöglich? Mitnichten!

Das Sauber F1 Team wirbelte das Kräfteverhältnis beim Großen Preis von Malaysia gehörig durcheinander. Die Motorsportenthusiasten aus der Schweiz durften lange Zeit vom Sieg träumen, ehe sich Sergio Perez einen kleinen Fehler leistete. Das Team patzte ebenfalls, denn den letzten Boxenstopp absolvierte Perez eine Runde nach Alonso, wodurch der Mexikaner wertvolle Sekunden verlor. Einen weiteren Makel stellt der Ausfall von Kamui Kobayashi dar, der seinen Sauber C31 aufgrund von Bremsproblemen in der Box abstellen musste.

Dennoch, wenn ein solch – vergleichsweise – kleines F1-Team den vermeintlichen Topteams dermaßen um die Ohren fährt, muss es entsprechend honoriert werden. Der zweite Platz ist für das Sauber F1 Team wie ein erster Platz. Verständlich, dass Teamchef Peter Sauber nach dem Rennen die ein oder andere Träne vergoss.

Flopfahrer des Rennens:

Zum Weinen ist die Dauerkrise von Felipe Massa. Der Vizeweltmeister von 2008 ging mit großen Hoffnungen in die neue Saison und versprach Besserung, aber die nackten Zahlen sprechen gegen ihn: Sein Teamkollege Alonso führt im teaminternen Duell mit 35:0.

Besonders bitter ist die Art und Weise, wie der Rückstand zustande kommt, denn der Brasilianer wird von Alonso regelrecht demontiert. Offiziell gibt sich Massa nach wie vor kämpferisch, aber ob er wirklich eine Trendwende glaubt? Es gibt keinerlei Anzeichen, weshalb sich etwas ändern sollte...

Ich lehne mich weit aus dem Fenster und behaupte: Alonsos Teamkollege wird spätestens ab der zweiten Saisonhälfte nicht Felipe Massa heißen.

Flopteam des Rennens:

Top im Qualifying, schwach im Rennen. Mit diesen wenigen Worten kann man den bisherigen Saisonverlauf von Mercedes AMG F1 beschreiben.

Grundsätzlich scheint der W03 ein schneller Bolide zu sein, aber die starke Reifenabnutzung auf den Longsruns entwickelt sich zunehmend zu einem ernsten Problem.

Beim Malaysia GP fuhren die Mercedes-Piloten Michael Schumacher und Nico Rosberg zur Rennhalbzeit die mit Abstand langsamsten Rundenzeiten! Wenn man einmal vom Dauerschlusslicht HRT absieht...

überholmanöver des Rennens:

Der Malaysia GP bot viele Überholmanöver. Wenig überraschend, denn das DRS bot auf der langen Start-Ziel-Geraden einen immensen Vorteil.

Das es auch ohne diesen technischen Schnickschnack funktioniert, bewies Toro Rosso-Pilot Daniel Ricciardo im Duell mit Bruno Senna. Der junge Australier überholte Senna auf der äußeren Spur in der schnellen Kurve 5. Mutig, zumal die Strecke zu diesem Zeitpunkt noch feucht war.

Glückspilz des Rennens:

Wie? Michael Schumacher ist der Glückspilz des Rennens? Obwohl er in der ersten Runde unverschuldet mit Romain Grosjean kollidierte?

Ja, denn den zehnten Platz, der immerhin einen WM-Zähler wert ist, erbte der Kerpener erst in der 54. von 56 Runden. Und zwar vom Pechvogel des Rennens, der auf den Namen Pastor Maldonado hört.

Der Venezolaner musste sich an den Saisonauftakt in Australien erinnert gefühlt haben. Dort befand er sich lange Zeit auf einen sicheren Kurs Richtung Platz 6, ehe er seinen FW34 auf dem Randstein verlor. In Malaysia machten ihm nicht seine eigenen Nerven, sondern der Renault-Motor einen Strich durch die Rechnung.

Kopf hoch, Pastor! Die Saison ist noch lang und irgendwann klappt es schon mit den ersten Zählern in diesem Jahr.

Besonderheit des Rennens:

Der Regen ist in Malaysia immer für eine Überraschung gut. Mal schüttet es wie aus Eimern, mal kündigt er sich laut diverser Wetterprognosen an, nur um dann doch nicht zu kommen. Einmal mehr bewahrheitet sich: Nature beats technology!

Spruch des Rennens:

"RETIRE, RETIRE! STAY OUT, STAY OUT! STOP THE CAR, STOP THE CAR!"

Für unfreiwillige Komik sorgte der Kommandostand von Red Bull Racing, der sich in der letzten Runde des Rennens offenbar nicht entscheiden konnte, was Sebastian Vettel tun soll.

Eigentlich sollte Vettel auf Team-Anweisung hin das Auto vorzeitig abstellen, dann durfte er doch weiter fahren, bis schließlich der Funkspruch kam, das Auto schnell anzuhalten - doch Vettel fuhr bis zum bitteren Ende.

"Ich hätte reinkommen sollen", erklärte er. "Aber ich dachte, es gehört sich, ein Rennen zu Ende zu fahren, auch wenn das Auto den Geist aufgibt. Der Grund war wohl, das Auto zu schonen, aber ich wollte die Zielflagge sehen.
Aufrufe: 5502 | Kommentare: 21 | Bewertungen: 7 | Erstellt:26.03.2012
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KOMMENTARE
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Red_7
26.03.2012 | 13:13 Uhr
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Red_7 : 
26.03.2012 | 13:13 Uhr
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Red_7 : 
Sauber Seb.

Für mich ein Sonntag zum genießen und auch bei Sky kommt da doch eine ganz andere Aufregung rein, wenn Surer mit Sauber mit fiebert. Red Bull steht zum ersten Mal richtig unter Druck als Titelverteidiger (wohl) nicht liefern zu können. Da verzeihe ich schon einmal den einen oder anderen verbalen Ausrutscher. Nur sollten sie aufhören, an allen Fronten eine Extrawurst zu braten.

Fandet ihr die +20 Sek für Kartikeyan eigentlich korrekt? Ich habe damit so meine Probleme, auch wenn ich nicht gesehen habe wie er (laut eigener Aussage) einen Tick in die Mitte gezogen hat.
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