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Formel 1


Gründer: santiagodiaz | Mitglieder: 116 | Beiträge: 60
29.11.2011 um 15:17 Uhr
Geschrieben von Sebastinho
Tops & Flops - Brasilien GP
Topfahrer des Rennens:

Gottes Wege sind unergründlich. Besagt zumindest ein Sprichwort. Ist demnach Force India-Teamchef Vijay Mallya Gott? Schließlich soll sich Mallya dafür entschieden haben, im kommenden Jahr auf die Fahrerpaarung Nico Hülkenberg / Paul di Resta zu setzen.

In diesem Fall müsste Adrian Sutil weichen, obwohl er einen gehörigen Anteil daran hat, dass Force India die beste Platzierung der Teamgeschichte in der Fahrer- und Konstrukteurswertung feiern darf.

Obwohl der gebürtige Starnberger derzeit - offiziell - ohne Vertrag steht, zeigte er beim Großen Preis von Brasilien eine erstklassige Leistung und ließ dabei sogar Nico Rosberg im Werks-Mercedes hinter sich. Fehlende Nervenstärke kann man dem einst verschrienen "Crash-Kid" nicht - mehr - vorwerfen.

Es wäre Sutil zu wünschen, dass er sich auch im kommenden Jahr mit den besten Piloten messen darf. Frank Williams, übernehmen Sie!

Topteam des Rennens:

Hut ab, Red Bull Racing! Schnell waren die Boliden der österreichisch-britischen Allianz bereits in den vergangenen beiden Jahren, allerdings krankten die Vorgänger RB7 an unzähligen technischen Gebrechen.

Nicht so in diesem Jahr. Mit atemberaubender Konstanz dominierte Red Bull das Geschehen und sicherte sich folglich überlegen beide Weltmeisterschaften. Beinahe selbstverständlich, weil standesgemäß, erscheint in diesem Zusammenhang der Doppelsieg beim Saisonfinale.

Trotz Getriebeproblemen bei Sebastian Vettel. Ein kleiner Rückfall in alte Zeiten sei erlaubt. Und dennoch, die Konkurrenz sah nur die Rücklichter...

Flopfahrer des Rennens:

Kommen wir von Rücklichtern zu Ampeln. Für Bruno Senna scheint eine solche von grün auf rot zu springen. Mit der Konsequenz, dass dem Brasilianer im kommenden Jahr erneut die Rolle des Testfahrers droht.

Es wäre ein Jammer, denn zum wiederholten Male deutete Senna im Qualifying sein großes Potenzial an. Nicht vergessen, der Neffe des legendären Ayrton stieg erst mit 20 Jahren in den professionellen Motorsport ein und ist immerhin GP2-Vizemeister.

Allerdings vermasselte er, ähnlich wie beim Großen Preis von Belgien, seine gute Ausgangsposition bereits in einer frühen Phase des Rennens, indem er mit Michael Schumacher kollidierte. Die gegen ihn verhängte Durchfahrtsstrafe war zwar äußerst hart, allerdings hätte Senna in dieser Situation durchaus zurückstecken können. Nicht zuletzt deshalb, da Schumacher über Distanz gesehen sowieso enteilt wäre.

Statt Punkte blieb Senna nur Blech sowie keine allzu vorzeigbare Bewerbung für 2012...

Flopteam des Rennens:

Vor den letzten beiden Saisonrennen rief Toro Rosso zur großen Aufholjagd. Doch es kam...nichts. Und zwar sprichwörtlich. Sowohl in Abu Dhabi als auch Brasilien gab es keinen einzigen WM-Zähler für das Team aus dem italienischen Faenza.

Auf den Traum vom sechsten Platz in der Konstrukteursmeisterschaft folgt stattdessen der Albtraum. Das konkurrierende Sauber-Team zog auf den Zielgeraden an Toro Rosso vorbei, wodurch unter dem Strich nur ein enttäuschender 8. WM-Platz bleibt.

überholmanöver des Rennens:

Der Mann des Rennens sorgte beim Brasilien Grand Prix auch für das beste Überholmanöver des Rennens. Über zwei Runden lieferte sich Adrian Sutil ein packendes Duell mit Nico Rosberg.

Während Rosberg den ersten Versuch Sutils in der 50. Runde am Ende der Start-Ziel-Geraden exzellent verteidigen konnte, blieb ihm in der darauf folgenden Runde nur das Nachsehen. Mit einem gekonnten Manöver setzte sich Sutil außen vor dem Senna-S am Mercedes-Werksfahrer vorbei und legte damit den Grundstein für den späteren sechsten Rang.

Glückspilz des Rennens:

Schon zum zweiten Mal in Folge wurde Sebastian Vettel das Opfer eines Defekts. Im Gegensatz zum vorherigen Rennen konnte er jedoch den Großen Preis von Brasilien beenden. Das zickende Getriebe hinderte ihn sogar nicht daran, sich den zweiten Platz hinter dem Teamkollegen Mark Webber zu sichern.

Ganz nebenbei beeindruckte der alte und neue Weltmeister mit einem profunden Wissen der Formel 1-Geschichte, als er sich mit seinem technischen Problem an Senna anno 1991 erinnert fühlte.

Pechvogel des Rennens:

Weniger Glück mit einem defekten Getriebe hatte Lewis Hamilton, der seinen Boliden aufgrund dessen in der 47. Runde am Streckenrand abstellen musste. Ein positives Erlebnis für den Ex-Champion gab es dennoch: Das zwischenzeitliche Duell mit seinem Spezi Felipe Massa verlief ohne jegliche Berührung. Die gab es erst nach dem Rennen, als sich beide Piloten medienwirksam um den Hals fielen, um das Kriegsbeil zu begraben.

Eine Aufmerksamkeit der unfreiwilligen Art bekam Timo Glock, der sein Rennen nach einem völlig verkorksten Boxenstopp vorzeitig beenden musste und seinem Frust hinterher freien Lauf ließ: "Ich weiß nicht, wie man den Boxenstopp so verhauen und mich dann noch hinausschicken kann. Das Rad war einfach nicht drauf. Ich kann nicht sehr viel dazu sagen. Es ist einfach schwierig, dass man nach zwei Jahren noch einen solchen Fehler macht."

Besonderheit des Rennens:

Burnout. Ein Begriff, der derzeit oft in negativen Zusammenhängen im Gespräch ist. Dabei kann ein Burnout durchaus unterhaltsam sein. Zumindest wenn es um den Motorsport geht.

Zur großen Freude der Zuschauer drehte Ferrari-Pilot und Lokalmatador Felipe Massa mit durchdrehenden Reifen einige Kreise vor der Haupttribüne.

Böse Zungen sagen, dass Massa wenigstens für ein Highlight in dieser Saison sorgen wollte...

Spruch des Rennens:

"Bodenwellen und Interlagos gehören zusammen wie Frauen und ein kurzer Rock."

- Sky-Kommentator Jacques Schulz trifft den Nagel auf den Kopf.
Aufrufe: 3463 | Kommentare: 15 | Bewertungen: 6 | Erstellt:29.11.2011
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KOMMENTARE
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robson2951989
MODERATOR
29.11.2011 | 17:17 Uhr
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29.11.2011 | 17:17 Uhr
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Kann man eigentlich überall zustimmen. :)

Aber noch zu Senna: Die Durchfahrtsstrafe war aber so was von verdient. Schon beim Start als Schumacher neben ihm war hat er ihn fast über den Haufen gefahren, das kann im Getümmel aber durchaus passieren und letztendlich gings ja glimpflich aus. Das Manöver in Runde 10 war aber an Dämlichkeit nicht zu überbieten. Er fährt ihm beim Anbremsen voll in die Karre, nimmt dann eine Hand vom Lenkrad um ihm nen Autofahrergruß hinterherzuschicken und fährt ihm noch hinten rein als Schumi schon vorbei ist. Da bringts auch nix dass Senna hin und wiede ne schnelle Quali-Runde fährt.
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YM89
29.11.2011 | 17:13 Uhr
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YM89 : 
29.11.2011 | 17:13 Uhr
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YM89 : 
ich sage es immer wieder, interlagos ist eine großartige strecke. ich hoffe dass sie ewig im kalender bleibt. was haben wir heir schon für WM-Finals erlebt ... ich erinnere gerne an 2007 als kimi den titel in einem verrückten rennen gewann, weniger an 2008 ...

die qualität des diesjährigen rennens war hat leider sehr gelitten da die WM schon lange entschieden war. der blog gefällt mir. du schreibst ihn auch immer mit einem gewissen wortwitz. i like.

freue mich wenn hulk wieder zurück kommt. vom talent ein großer! mal schauen was er draus macht. adrian wird seinen weg gehen, er wird mit sicherheit in der F1 bleiben!
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Manül
29.11.2011 | 17:10 Uhr
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Manül : 
29.11.2011 | 17:10 Uhr
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Manül : 
@seb: "Obwohl der gebürtige Starnberger derzeit - offiziell - ohne Vertrag steht [...]" bis zum 31.12. ja glücklicher weise noch nicht

ansonsten ein schönes topflops...gewohnt weltmeisterlich, auch, wenn ich zu diesem absatz hier: "[...] allerdings krankten die Vorgänger RB7 an unzähligen technischen Gebrechen. Nicht so in diesem Jahr."
anmerken möchte: Erinnern wir uns in diesem Moment kurz an KERS und RB in der ersten Saisonhälfte

zu sutil: es zählt weiaus mehr, als nur die leistungen auf der strecke. und ich habe inzwischen schon mehrfach dinge gelesen, die sich so anhören, als hätte er im team auch kein besonderes standing. noch dazu kommt: bewerten wir seine sportliche leistung auch mal über die saison: konstant sieht anders aus, dass er so weit vorn steht im klassement heißt nicht, dass das das Maximum ist, was im Auto steckte...nun gut, ich würde es verstehen, wenn er gehen muss. und an franks stelle würde ich ihn nicht holen: zu teuer, zu schlecht.
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Red_7
29.11.2011 | 16:33 Uhr
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Red_7 : 
29.11.2011 | 16:33 Uhr
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Red_7 : 
Mal schauen wo Sutil landet. Er hat es in der zweiten Saisonhälfte ordentlich krachen lassen. Aber FI dürfte am besten die Performance von Sutil und Hülkenberg vergleichen können und dann für sich entscheiden ob Sutil seinen höher dotierten Vertrag wert ist.

Und mal ehrlich wenn ich einen Kimi bekommen kann, dann entscheide ich mich nicht für einen Sutil. Zumal Renault da noch einen Horde Fahrer mit Stallgeruch hinten dran hat, die wohl noch eher ein Zugriffsrecht hätten.

Aber die F1 ist halt ungerecht was das angeht. Bei Toro Rosso wird auch einer der beiden Youngguns weichen müssen und die haben sich auch gegen Ende der Saison arg gepushed. Wenn Buemi wegen seiner technischen Pechsträhne aus der F1 rausfliegt, ist das auch hart (besonders für Mark Surer natürlich ).

Gibt es eigentlich immer noch eine Geldstrafe für die Brumkreisel nach dem Rennen?
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gartenzwerg
29.11.2011 | 16:01 Uhr
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29.11.2011 | 16:01 Uhr
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Wieder einmal großartig!

Sutil hat sich in dieser Saison weiter stabilisiert und es wäre wirklich schde, wenn er diesen Trend nicht fortsetzen dürfte, weil der nächste Ecweltmeister noch ein paar Runden drehen will.
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