Dieser Blog ist eigentlich das Werk von User Bart_Simpson, der mich darum gebeten hat, es in seinem Namen zu veröffentlichten. Lobeshymnen und brachiale Kritik bitte an ihn richten!

Minnesota im Mai: Jetzt kann man wunderbar einen Familienausflug zu einem Baseballspiel der Minnesota Twins unternehmen. Selbst als Dauerkarteninhaber und eingefleischter Fan der hiesigen Basketball Association braucht man sich keine Gedanken zu machen ein Spiel der Timberwolves zu verpassen. Die Begründung: die Wolves spielen einfach nicht in der Postseason und das konstant seit der Saison 04/05. Richtet man den Blick hoffnungsvoll nach vorne, könnte sich dies in der anstehenden Saison aber ändern.

Was ist neu?

Im Draft kamen Shabazz Muhammad (SF) und Gorgui Dieng (C), als Shooting Guard wurde während der Free Agency Kevin Martin verpflichtet, Corey Brewer und Ronny Turiaf runden die Offseason der T-Wolves bisher ab. Flip Saunders, der letzte Coach der die Timberwolves in die Playoffs geführt hat, übernahm den Posten des GMs vom Erfolg- und Glücklosen David Kahn. Weiter unterzeichnete Starting Center Nikola Pekovic einen 5 Jahresvertrag, welcher ihm 60 Millionen Dollar einbringen wird, ob diese Investition gerechtfertigt ist wird die Saison zeigen. Offensiv zählt Pekovic mit Sicherheit zu den besseren Centern der Liga, jedoch ist er nicht der Rim Protector den man sich Defensiv wünschen würde. Verlassen haben Andrei Kirilenko und Luke Ridnour Minneanapolis, besonders der Verlust von Defensivass Kirilenko schmerzt doch sehr. Was ist hoffentlich neu: Dass der Kader Verletzungsfrei durch die Saison kommt!

Umfeld

Besitzer Glen Taylor hat aufgrund der enttäuschenden letzten Jahre sicherlich die richtigen Schlüsse gezogen und daraufhin David Kahn als GM durch Flip Saunders ersetzt. Saunders hat mit der Verpflichtung von Kevin Martin (27,8 Mio. / 4 Jahre) gleich mal bewiesen, dass er dazu in der Lage ist Minnesota mit vernünftigen Entscheidung in eine bessere Zukunft zu führen. Die Fanbase in Minneanapolis stimmt grundsätzlich, jedoch muss das Team endlich den nächsten, überfälligen Schritt machen und den Fans mit Leistung ihre Unterstützung zurückzahlen. Sieht man sich den Kader und die Verträge der Wolves an, so ist in den nächsten 2 Jahren mit sehr hoher Stabilität im Team zu rechnen, alle Leistungsträger sind noch bis mind. 2015 ans Team gebunden.

Stärken

Ehrlich gesagt tue ich mir schwer damit nach dieser Saison Stärken irgendwo in den Statistiken oder in der Spielanlage des Teams zu finden. Die Timberwolves sind in jeder erdenklichen Statistik des letzten Jahres, entweder tief im Mittelmaß der Liga, oder wenn sie da nicht zu finden sind, im untersten Drittel der NBA angesiedelt. Rebounding kann man noch zuallererst als Stärke des Teams bezeichnen, so belegt das Team mit einer Offensiv Rebound Rate von 27,4 und einer Defensiv Rebound Rate von 74,4 immerhin Platz 11 und 12 in der Liga. Vorausgesetzt die Saison verläuft normal, sollten sich die Wolves aber in allen Kategorien als Team verbessern. Die Rückkehr von Love als Franchiseplayer, ein gesunder Ricky Rubio und ein Kevin Martin der für Spacing sorgt dürften als Gründe für Verbesserungen genügen. Die T-Wolves sollten also einige Offensiv-Feuerwerke abbrennen können in der neuen Saison.

Schwächen

Die Schwächen des Teams liegen ganz eindeutig rund um die Dreipunktlinie, nur grausame 30 Prozent aller Würfe fanden den Weg durch die Reuse. Des Weiteren warfen die Wolves den Spalding 15,3 Mal pro Spiel weg, nur die LA Clippers gingen noch unachtsamer mit dem Spielgerät um. Die Turnoveranfälligkeit sollte Rick Adelman dem Team austreiben können, jedoch bleibt ein großes Fragezeichen in wie weit sich die Timberwolves aus der Distanz verbessern können. Kevin Martin ist ein guter Schütze (Karriereschnitt: 38,5 3P%), Kevin Love trifft auch ordentliche 35,2% seiner Wurfversuche jenseits des Perimeters. Dies reicht aber bei weitem nicht, um für den dringend benötigen Platz in der Zone zu sorgen. Hier liegt es auch an Ricky Rubio sich einen respektablen Wurf anzutrainieren. Ein großes Fragzeichen steht auch hinter der Defense im Allgemeinen, betrachtet mach die Spieler einzeln, so ist kein überragender Verteidiger im Kader, es gilt also dies im Team zu kompensieren und über die Leidenschaft dem Gegner das Scoren so schwer wie möglich zu machen.

Spieler im Fokus

26,0 Punkte; 13,3 Rebounds; 48 Double Doubles (in 55 Spielen), das sind die Zahlen von Kevin Love aus der Saison 11/12. Ist Love gesund, gehört er mit Sicherheit zu den besten Spielern der NBA, unbestritten ist er in der Verlosung wenn es darum geht den besten Power Forward zu nennen. Das Problem dabei, Love hatte mit Ausnahme seiner Rookiesaison immer mit Verletzungen zu kämpfen. Wollen die Timberwolves aber ihre Ziele erreichen, ist Love unverzichtbar für das Team. Klar, Rubio kann passen, Martin kann schießen, Pekovic kann im Lowpost für Gefahr sorgen, aber Love kann das alles und ist somit Franchiseplayer und Glue Guy in einem.

Durch sein großes Offensivpotential und arsenal verschafft er einfach den anderen Spielern Freiräume. Love ist sicherlich kein Elite Defender, aber im Normalfall sollte er der generischen Defense mehr Kopfzerbrechen bereiten, als sich selbst den Kopf darüber zu zerbrechen, wie er den anderen Power Forward stoppen kann. Ein weiterer sehr wichtiger Faktor, Kevin Love holt im Schnitt, sehr ordentliche 4 Offensivrebounds pro Spiel und ermöglicht seinem Team, damit 2nd Chance Points. Es ist jetzt also an Love zu zeigen, dass er sowohl physisch, als auch mental dazu bereit ist eine Franchise anzuführen und die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Die Erwartungen sind klar in Minnesota: Playoffs!!

Fazit

Thunder, Spurs, Clippers, Warriors, Grizzlies, Rockets das sind schon 6 Teams die im Westen die Playoffs machen werden, bleiben also noch 2 Spots für Teams wie: Nuggets, Lakers, Mavericks, Trail Blazers, Pelicans (???) und die Timberwolves. Es gibt leichtere Aufgaben, als die welche den T-Wolves bevorsteht, aber der Kader hat durchaus das Talent und auch die Tiefe dazu einen Playoff Spot zu ergattern. Mit Rick Adelman steht ein alter Hase an der Seitenlinie, welcher dem Team in schwierigen Situationen mit wichtigen und richtigen Plays aus der Patsche helfen kann.

Der immer noch sehr junge Ricky Rubio hat ein Jahr mehr NBA Erfahrung und sollte sein Team auf dem Feld durchaus ansehnlich dirigieren können. Kevin Martin hat in Houston schon eine Offense alleine auf seinen Schultern getragen und Nikola Pekovic kommt gerade aus seinem Breakthrough Jahr. Die Bank ist mit JJ Barea, Derrick Williams, Alexey Shved und Chase Budinger auch sehr ordentlich aufgestellt.

Es fehlt also augenscheinlich nur, dass die Spieler mal bei guter Gesundheit bleiben und das Selbstvertrauen, sich im starken Westen unter den 8 stärksten Teams behaupten zu können. Die Rückkehr von Kevin Love sollte hoffentlich dieses Selbstvertrauen vermitteln, denn nach 10 Jahren ist es einfach mal wieder Zeit den Mai nicht bei einem Baseballspiel der Minnesota Twins zu verbringen, sondern die Wolves in den Playoffs zu unterstützen.