19.11.2010 um 09:57 Uhr
Geschrieben von donluka
Kurzer Einwurf: Hexenjagd
Man tuschelt, man flüstert. Die da, die da hinten! Die muss eine Hexe sein! Auf den Scheiterhaufen mit ihr! Schließlich ist sie gescheitert, wo soll sie sonst auch hin?
So oder so ähnlich läuft derzeit die Beurteilung des Schaffens innerhalb der FC-Führungsriege ab. Im Schwerpunkt konzentriert man sich dabei auf unseren Geschäftsführer Michael Meier, der derzeit so dargestellt wird, als würde er kleine Kinder essen.
Nicht, dass Ihr mich falsch versteht: In sehr vielen Punkten bin ich auch mit der Leitung meines Herzensclubs nicht einverstanden. Viele dieser Punkte kann ich als kleiner Fan wirklich beurteilen, viele aber auch nicht. Beispielsweise habe ich keinen blassen Schimmer, inwiefern tatsächlich Geld verbraten wird, denn ich kenne nicht die Spielerverträge.
Was die Transfers betrifft, so ist seit ein paar Wochen in der öffentlichen Wahrnehmung klar: Der Meier, der ist blind und noch dazu ein Sadist, weil er nun, nach dem BVB, auch den Effzeh bewusst ins Verderben schickt. Ob das alles so richtig ist und inwiefern Meier tatsächlich letzte Handlungsgewalt bezüglich des finanziellen Spielraums hat, interessiert dabei nicht. Wir brauchen eine Hassfigur.
Interessant finde ich dabei: Schon seit einiger Zeit ist es so, dass der Effzeh bei seinen Neuverpflichtungen daneben liegt. Wenn man es genau nimmt, eigentlich schon, seitdem mein Herz für diesen merkwürdigen Verein schlägt. Und das ist nun bereits mehr als 2 Jahrzehnte so. Man denke nur an unsere Trümmertruppe.
Nur: Bislang hat es keine Sau interessiert. Die Azizis, Dollbergs, Steinbergs, Reichs oder was weiß ich wer, kamen und gingen, ebenso der Effzeh, was seine 1.Liga-Zugehörigkeit betrifft. Kritisiert wurde das: Kaum. Man nahm es hin und ertrank in taten- und bewusstloser Melancholie.
Doch heute ist alles anders: Seit einigen Wochen hat der Kölner Boulevard (und dazu gehört für mich spätestens seitdem auch der ksta) die Menschenjagd eröffnet. Kaum ein Artikel endet ohne die Frage, wann Meier uns endlich erlöst und abdankt. Dreist auch, dieser "Pattex-Meier", dass er nicht auf die vor allem durch eine Verlagsgruppe gesteuerte Rücktrittsaufforderung reagiert! Nächstes Boulevardthema: Wann geht endlich dieser Overath? Gerade beim ksta ist es sehr interessant zu beobachten, dass dort ein Strategiewechsel stattgefunden hat. Während bis vor kurzem Overath nicht angetastet wurde, gerät er seit einigen Tagen zur Zielscheibe der triefenden Polemik im Hause Stadtanzeiger.
Was mich nur wurmt: Sind wir Schafe? Schimpansen, die alles nachmachen, was ein Vorturner vorgibt? Nur, weil die mediale Verfolgungsjagd eröffnet wurde, werden nicht die Personen in ihren Ämtern, sondern die Menschen selbst angegriffen? Plötzlich ist Meier das Letzte? Hat er nicht vorher auch schon Fehler gemacht? Wo waren denn damals die ganzen brüllenden, kreischenden, pöbelnden Leute? Ist es wirklich so einfach, eine Meute aufzuhetzen? Muss man nur 5 Tage in Folge eine mediale Hetzkampagne fahren?
Ich erinnere: Kürzlich hieß es auf Plakaten, noch eher schüchtern: "Soldo raus...und Meier auch" (beinahe wie: "ach so: Meier? Ja, der auch") - nun ist Meier allein die unerträgliche Persona non grata?
Kinders, das ist mir zu plump. Und weil es so sehr unter die Gürtellinie geht, finde ich es auch widerwärtig.
Was ich damit sagen möchte: Jeder kann jeden kritisieren, so viel er möchte. Aber der Ton macht die Musik. Ich rege mich auch über die Aussitzhaltung und viele Fehlentscheidungen unserer Führungsriege auf. Finde es inakzeptabel, wenn Mitglieder mundtot gemacht werden sollen. Aber: Hätte die Nicht-Entlastung nicht gereicht? Und vor allem: Wo ist das Konstruktive? Ich kann es nicht finden!
Ich muss wirklich sagen: Ich bin sehr enttäuscht von der lähmenden Ignoranz der Entscheidungsträger beim Effzeh. Allerdings bin ich angeekelt von dem Verhalten mancher Fans.
So oder so ähnlich läuft derzeit die Beurteilung des Schaffens innerhalb der FC-Führungsriege ab. Im Schwerpunkt konzentriert man sich dabei auf unseren Geschäftsführer Michael Meier, der derzeit so dargestellt wird, als würde er kleine Kinder essen.
Nicht, dass Ihr mich falsch versteht: In sehr vielen Punkten bin ich auch mit der Leitung meines Herzensclubs nicht einverstanden. Viele dieser Punkte kann ich als kleiner Fan wirklich beurteilen, viele aber auch nicht. Beispielsweise habe ich keinen blassen Schimmer, inwiefern tatsächlich Geld verbraten wird, denn ich kenne nicht die Spielerverträge.
Was die Transfers betrifft, so ist seit ein paar Wochen in der öffentlichen Wahrnehmung klar: Der Meier, der ist blind und noch dazu ein Sadist, weil er nun, nach dem BVB, auch den Effzeh bewusst ins Verderben schickt. Ob das alles so richtig ist und inwiefern Meier tatsächlich letzte Handlungsgewalt bezüglich des finanziellen Spielraums hat, interessiert dabei nicht. Wir brauchen eine Hassfigur.
Interessant finde ich dabei: Schon seit einiger Zeit ist es so, dass der Effzeh bei seinen Neuverpflichtungen daneben liegt. Wenn man es genau nimmt, eigentlich schon, seitdem mein Herz für diesen merkwürdigen Verein schlägt. Und das ist nun bereits mehr als 2 Jahrzehnte so. Man denke nur an unsere Trümmertruppe.
Nur: Bislang hat es keine Sau interessiert. Die Azizis, Dollbergs, Steinbergs, Reichs oder was weiß ich wer, kamen und gingen, ebenso der Effzeh, was seine 1.Liga-Zugehörigkeit betrifft. Kritisiert wurde das: Kaum. Man nahm es hin und ertrank in taten- und bewusstloser Melancholie.
Doch heute ist alles anders: Seit einigen Wochen hat der Kölner Boulevard (und dazu gehört für mich spätestens seitdem auch der ksta) die Menschenjagd eröffnet. Kaum ein Artikel endet ohne die Frage, wann Meier uns endlich erlöst und abdankt. Dreist auch, dieser "Pattex-Meier", dass er nicht auf die vor allem durch eine Verlagsgruppe gesteuerte Rücktrittsaufforderung reagiert! Nächstes Boulevardthema: Wann geht endlich dieser Overath? Gerade beim ksta ist es sehr interessant zu beobachten, dass dort ein Strategiewechsel stattgefunden hat. Während bis vor kurzem Overath nicht angetastet wurde, gerät er seit einigen Tagen zur Zielscheibe der triefenden Polemik im Hause Stadtanzeiger.
Was mich nur wurmt: Sind wir Schafe? Schimpansen, die alles nachmachen, was ein Vorturner vorgibt? Nur, weil die mediale Verfolgungsjagd eröffnet wurde, werden nicht die Personen in ihren Ämtern, sondern die Menschen selbst angegriffen? Plötzlich ist Meier das Letzte? Hat er nicht vorher auch schon Fehler gemacht? Wo waren denn damals die ganzen brüllenden, kreischenden, pöbelnden Leute? Ist es wirklich so einfach, eine Meute aufzuhetzen? Muss man nur 5 Tage in Folge eine mediale Hetzkampagne fahren?
Ich erinnere: Kürzlich hieß es auf Plakaten, noch eher schüchtern: "Soldo raus...und Meier auch" (beinahe wie: "ach so: Meier? Ja, der auch") - nun ist Meier allein die unerträgliche Persona non grata?
Kinders, das ist mir zu plump. Und weil es so sehr unter die Gürtellinie geht, finde ich es auch widerwärtig.
Was ich damit sagen möchte: Jeder kann jeden kritisieren, so viel er möchte. Aber der Ton macht die Musik. Ich rege mich auch über die Aussitzhaltung und viele Fehlentscheidungen unserer Führungsriege auf. Finde es inakzeptabel, wenn Mitglieder mundtot gemacht werden sollen. Aber: Hätte die Nicht-Entlastung nicht gereicht? Und vor allem: Wo ist das Konstruktive? Ich kann es nicht finden!
Ich muss wirklich sagen: Ich bin sehr enttäuscht von der lähmenden Ignoranz der Entscheidungsträger beim Effzeh. Allerdings bin ich angeekelt von dem Verhalten mancher Fans.
Aufrufe: 7242 | Kommentare: 70 | Bewertungen: 15 | Erstellt:19.11.2010
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