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Golf@spox


Gründer: Büchsenmacher | Mitglieder: 70 | Beiträge: 23
19.05.2011 um 11:47 Uhr
Geschrieben von xxlhonk
Golf eine Randsportart?
Es gibt Sportveranstaltungen, die weltweite Beachtung finden.
Olympische Spiele und Fußball-Weltmeisterschaften sind die Größten.

Aber dann gibt es auch noch die Einzelveranstaltungen wie den Superbowl das Champions League-Finale und den alle 2 Jahre stattfindenden Ryder Cup.
Der erreichte 2010 weltweit bis zu 750 Millionen TV-Zuschauern.
Diese Großveranstaltungen sind herausragende, weltweite Botschafter ihrer Sportart, aber auch der Region in denen sie ausgetragen werden.
Der Imagegewinn ist kaum zu messen.

Wirtschaftsfaktor
Dazu sind sie diese Veranstaltungen inzwischen längst auch Wirtschaftsfaktoren für die austragenden Regionen.
Bernhard Langer wies in der deutschen Bewerbung (RC Deutschland) auch wieder immer auf die Nachhaltigkeitseffekte hin, die von ihm mit mehr als einer Milliarde Euro beziffert wurden und er glaubte auch, dass allein in der Ryder-Cup-Woche 60 bis 80 Millionen Euro an Mehrwertsteuer in die öffentlichen Kassen fließen würden. Finanziell sollte die Austragung dann also eigentlich kein Risiko darstellen.

Medienpräsenz
Medial sowieso nicht. Die ARD bemüht sich seit Monaten um Übertragungsrechte von Golfturnieren, weil man den sportlichen Wert und die Spannung erkannt hat.
Weil sich so viele Menschen dafür begeistern, ist die Ryder Cup-Vergabe nicht nur ein unglaubliches Aushängeschild und enormer Wirtschaftsfaktor für die entsprechende Region, sondern eben auch für jeden austragenden Golfverband wichtig, um so auch Nachwuchswerbung zu betreiben und Menschen für diesen Sport zu begeistern. Ein Sport der längst nicht mehr elitär und nur für die Reichen ist, sondern auch dank des VCG und deutlich moderater Handhabung der Spielerlaubnis, allen zugänglich gemacht wird.
Der DGV (Deutsche Golf Verband) hat genau diese Zeichen der Zeit erkannt und sich gemeinsam mit dem VcG (Vereinigung clubfreier Golfer), bekanntlich leider erfolglos, für die Austragung des Ryder Cup 2018 beworben.

Entscheidung
Trotz eines Hosts Bernhard Langer und einer erstklassigen Bewerbungskampagne "Emotions made in Germany" mit zahlreichen, auch sehr prominenten Fürsprechern wie Martin Kaymer, Oliver Kahn, Boris Becker und Co. Am Ende hat das alles nichts genutzt, denn der der Ryder Cup 2018 geht nach Frankreich.
Dieser Entscheidung liegen sicherlich viele Gründe zu Grunde, u.a. auch das
A. Frankreichs Bewerbung mit dem Golf Nationalbei Versailles in der Nähe von Paris weist eine vorhandene Infrastruktur einer Millionenmetropole auf. Etwas das man vom Wittelsbacher Golfclub bei Neuburg an der Donau nicht wirklich behaupten kann

B. Der Golf National ist bereits fertig ist, während der in Neuburg lediglich in der virtuellen Planungsphase steckt

C. Gibt es deutlich mehr französische Spitzengolfer als deutsche Golfer in der erweiterten Weltspitze

D. Hat man in Deutschland 3 Turniere der European Tour (Herren, Damen, Senioren) in Frankreich fast 20…

E. Das in der Öffentlichkeit am häufigsten diskutierte Kriterium ist aber die fehlende Unterstützung der deutschen Politik. Weder Bundeskanzlerin Merkel noch der damaligen Sportminister Thomas De Maiziere haben sich pro Ryder Cup geäußert. Der ehemalige Minister ging sogar so weit und bezeichnete Golf als elitäre Randsportart, die man nicht fördern müsse. Die französische Bewerbung war da ganz aufgestellt und hat, gestützt von Präsident Sarkozy ihre Politik komplett ins Rennen geschickt und ihrer Bewerbung vollste Unterstützung zugesagt.

Lehren
Es gibt nicht wenige, die dieser verpassten Chance hinterher trauern. Denn es ist ist eine verpasste Chance, den Golfsport in Deutschland noch einmal richtig einen Aufschwung zu geben Auch historisch wurde eine Chance vertan, denn der Ryder Cup kommt 2018 erst das zweite Mal nach Kontinentaleuropa. Und was er bewirken kann, kann man sehr gut an Valderama in Spanien sehen. Seit der Austragung 1997 sind dort die Mitgliederzahlen konstant gewachsen und es schaffen immer mehr Spieler aus Spanien in die Weltspitze. Golf ist in Spanien schon längst keine elitäre Randsport mehr. Die ersten Stimmen sagen, dass man jetzt 2022 als Ziel haben wird.
Das ist der richtige Ansatz.
Und der, dass man den französischen Wettbewerbern nur alles Gute und viel Glück wünschen sollte!

Randsportart?
Jetzt gibt es denen einen oder anderen hierzu lande, der sagt, dass 600.000 Golfer eine Randgruppe sind. Das mag sein. Aber Golf ist in Sachen Mitgliederzahlen der zehntgrößte Sportverband hierzulande. Und eines hat unser aktueller Verteidigungsminister damals mit seiner fast schon fahrlässigen Aussage völlig übersehen: Golf wird 2016 in Rio olympisch.
Das wurde bereits 2009 vom IOC beschlossen.



Nach 116 Jahren (letztmalig 1900 in Paris) ist Golf wieder bei Olympia vertreten und fällt damit auch hierzulande unter die Olympiaförderung. Wie diese Förderung genau aussehen wird, kann man nicht sagen.

Nachwuchsförderung
Was man aber weiß ist, dass die Golfclubs diese Unterstützung gut gebrauchen können, den Jugendarbeit und –förderung kostet Geld.
Und olympische Sportarten werden vom DOSB gefördert. Wie diese Förderung aussehen kann und wie die Golfclubs Jugendarbeit betreiben, werde ich in den nächsten Blogs näher beleuchten. Dabei geht es um die Jugendarbeit vor Ort, wie sind die Golfclubs strukturiert, wie wird die Nachwuchsarbeit finanziert, wie werden Jugendliche trainiert und wie ist der Weg vom Anfänger bis in den Nationalkader. Dafür spreche ich mit Vincent Kraus, Jugendkoordinator des Berliner Golfclub Gatow e.V., Joel Goodson Golfpro und Präsident der PGA Berlin/Brandenburg und einigen Nachwuchsgolfern.

Hinweis
Mir bleibt erst einmal nur der Hinweis auf den Tag des Golfs am 29. Mai 2011.

Dort kann jedermann kostenlos das Golfen ausprobieren.
Es sind 350 Golfplätzen dabei, die Trainer, Ausrüstung etc. bereit stellen. Ich kann jedem nur raten, diese Chance einmal zu nutzen.
s lohnt sich
Hier alle Details und Informationen dazu. Hier erfahrt ihr auch wo ein Platz in eurer Nähe ist
Aufrufe: 4976 | Kommentare: 15 | Bewertungen: 2 | Erstellt:19.05.2011
ø 10.0
KOMMENTARE
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Büchsenmacher
19.05.2011 | 14:43 Uhr
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19.05.2011 | 14:43 Uhr
-1
Stark das du deine Ankündigung zur Jugendserie wahr machts
auf das Intervieuw freue ich mich jetzt schon !

Was die Vergabe betrifft sehe ich es inzwischen so
Deutschland die Austragung dieses Events noch nicht
verdient !

und es ist die verdammte Pflicht des DGV dieses
zu ändern. Es müssen mehr öffentliche Plätze
her und dieser blöde elitäre Touch muss weg !

Wir brauchen einen Imagewechsel !
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Büchsenmacher
19.05.2011 | 13:17 Uhr
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19.05.2011 | 13:17 Uhr
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http://www.sueddeutsche.de/sport/golf-ryder-cup-unter-der-kaeseglocke-1.1098653

das ist ein link von Niels in dem die Gebrüder Langer
und der DGV nicht so gut wegkommen

Später mehr
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gartenzwerg
19.05.2011 | 12:16 Uhr
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19.05.2011 | 12:16 Uhr
-1
Fein zusammengestellt Honk.
So nachvollziehbar die Entscheidung pro Frankreich auch ist,
so bedauerlich ist sie für Deutschland.
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