In Anlehnung an die Raphael-Honigstein-Awards habe auch ich mir die Mühe gemacht und das gleiche für Chelsea geschrieben. Enjoy it! Hier ist Teil 1:

Tor des Jahres

Für mich ist es ganz klar Michael Essien mit seinem Hammer gegen den FC Barcelona. So einen triffst du wirklich nur einmal von 100 Versuchen. Okay, zwei Euro ins Phrasenschwein beim DSF Doppelpass. So bitter der Abend letztendlich war, so herrlich war dieser Volleyschuss aus 25 Metern.


Das emotionalste Tor des Jahres

Hier kann es nur eines geben: Frank Lampard im Heimspiel gegen Stoke City am 17. Januar 2009. Die Uhr zeigte 93:13 Minuten an und die Stamford Bridge explodierte, nachdem die Londoner nach einem 0-1 Rückstand gegen Stoke in einer schwachen Saisonphase in der Nachspielzeit noch zu einem 2-1 Erfolg kamen! Dieses Tor war so unglaublich wichtig für die Moral und den weiteren Verlauf in diesem Monat.

Hier der originale Auszug aus dem Matchreport:

Die allerletzte Spielminute brach an, Cech der einzige in der Hälfte von Chelsea. Einen Angriff hatten sie noch! Nicolas Anelka an der Strafraumgrenze, sein Schuss abgeblockt, dann noch einmal Frank Lampard, der mit aller Entschlossenheit, Willenskraft, Mut und Verzweiflung noch einen Hammer auf den Kasten losließ und der schlug im linken Eck ein!!!!!!!!!!!!!!! MAGNIFICENT, TERRIFIC, WONDERFUL, BRILLIANT, STUNNING!!! Grenzenloser Jubel, 2-1 in der 94. Spielminute, Emotionen pur an der Bridge, der Westen von London explodierte, was für ein Finish der "Blues" an der Stamford Bridge!!!!! Alle rannten zu Scolari, eine blaue Einheit an der Seitenlinie, eine tolle Aktion der Spieler – und dann war Schluss!!!


Spieler des Jahres

Meiner Meinung nach ist es verdientermaßen Frank Lampard. Der Engländer ist in seinen besten Jahren und war mit 20 Toren und 21 Vorlagen der wertvollste Spieler der "Blues" in dieser Saison. Auch in dieser Spielzeit sah man, dass Lamps der Motor im Chelsea-Spiel ist, immer wieder riss er seine Kollegen mit und sorgte für emotionale Momente – so zum Beispiel mit dem 2-1 in der 94. Minute gegen Stoke in seinem 400. Spiel für Chelsea oder seinem Siegtreffer zum FA Cup-Gewinn gegen Everton.



Mann des Jahres

Guus Hiddink! Der als "Feuerwehrmann" angetretene Holländer löschte ab Mitte Februar nicht nur das Feuer an der Stamford Bridge. Nein, er baute das Haus gleich wieder auf – und das schöner als jemals zuvor! Mit seiner sympathischen und charismatischen Art, war er bei den Spielern und den Fans beliebt wie schon lange kein Chelsea-Trainer mehr.

Er hatte stets ein klares Konzept und klare Vorstellungen und das sah man sowohl auf dem Platz, als auch an den Ergebnissen. Von seinen 22 Pflichtspielen verlor er nur eine einzige, gewann 87 % der Punkte, führte die Mannschaft um ein Haar in Finale der Champions-League und zum Gewinn des FA Cups.

Er kehrt im Sommer zu seiner Rolle als russischer Nationaltrainer zurück und wird jedem in bester Erinnerung bleiben. Seine Abschiedstour glich einer Triumphfahrt. Die Fans sangen sich an der Bridge und im Wembley mit "Guus, we’re on your side!" die Seele aus dem Leib – und das zu Recht!

Well done, Guus!


Emotionalster Moment des Jahres

Auch hier gewinnt Guus Hiddink und die gesamte Mannschaft! Es gab viele Momente in dieser Saison, in denen die Emotionen hochschossen, doch bei keinem so sehr wie beim Finale des FA Cups, als zunächst John Terry mit Frank Lampard, dann Guus Hiddink gemeinsam mit Ray Wilkins den hochverdienten Pokal gen Himmel streckte.

Nicht wenige haben hier ein paar Tränen verdrückt und ich sage: Nur raus damit! Erst die vielen Emotionen machen doch den Fußball so schön und einzigartig. Mehr davon in der kommenden Saison!



Spiel des Jahres

Tja, das fand am 14. April 2009 an der Stamford Bridge statt. Ja, es war das 4-4 im Champions League-Viertelfinale gegen unsere geliebten Scousers! Nicht wenige schrieben nach diesem Acht-Tore-Thriller, dass es ein Jahrhundertspiel war – und das war es auch!

Auch hier ein Auszug aus dem Match Report:

Dieses Spiel wird als Jahrhundertspiel in die Geschichtsbücher des europäischen Fußballs eingehen. Danke an alle Akteure auf dem Rasen. Der Gewinner des heutigen Abends ist der Fußball. In diesem Spiel war alles drin, aber auch wirklich alles, was man erwarten kann. Solch eine extreme Achterbahn der Gefühle und Emotionen bekommst du ganz selten. Der Reihe nach:

Liverpool begann sehr stark, Chelsea kam überhaupt nicht in die Partie. So gingen die "Reds" auch verdient durch Aurelio in Führung, der einen Freistoß aus 30 Metern ins Tor schoss, da Cech zu weit rechts stand – klarer Torwartfehler.

Auch im weiteren Spielverlauf behielten die Gäste die Oberhand und waren durch das Elfmetertor von Alonso nahe am Wunder dran, nachdem sie das Hinspiel 1-3 verloren hatten – Ivanovic hatte im 16ner geklammert. So ging es mit einer verdienten 2-0 Führung für Liverpool in die Pause.

Nach der Pause sind die "Blues" mächtig aufgetaucht und kamen durch die "Maschine" Didier Drogba zum nicht unverdienten Anschlusstreffer. Als Alex dann die Kugel per Freistoß mit 117 km/h zum 2-2 in die Maschen nagelte, sah alles wieder super aus.

Lampard schien in diesem verrückten Fußballspiel mit seinem 3-2 den Deckel drauf zu machen, so die nimmermüden Liverpooler trafen innerhalb von 140 Sekunden zweimal. Da waren noch sieben Minuten zu spielen.

Doch in der Schlussminute war es wiederum Lampard, der den Innenpfosten gleich doppelt traf, die Kugel aber zum Endstand von 4-4 hinter die Linie ging.


Transfer des Jahres

Jose Bosingwa! Der Portugiese, der aus Porto kam, fand sich in seiner ersten Saison in der Premier League gut zurecht und lebte sich schnell ein – und das obwohl man dieser Liga nachsagt, dass man hier ein zwei Jahre braucht, um sich perfekt einzufügen. Fragen Sie mal bei Michael Ballack nach! Bosingwa sollte das Flügelspiel der "Blues" beleben – und das tat er auch hervorragend. Schon lange hatten die "Blues" keinen Abwehrspieler mehr, der auf der Außenbahn für so viel Betrieb sorgte. Kein Wunder also, dass er mit seinen gefährlichen Flankenläufen einige Tore vorbereitete und eine Bude selbst machte.


Transferflop des Jahres

Deco, von Barcelona zu Chelsea . Der Brasilianer aus der portugiesischen Nationalmannschaft sollte Chelsea schöner und kultivierter machen. Machte er auch - in ca. drei Spielen, als er zwei Traumtore erzielte. Den Rest der Saison verbrachte er auf der Bank und in Londons Discos.

Lest auch den zweiten Teil, dann wird's kurios!

Der zweite Teil