Preseason Week 3:

Arizona Cardinals (1-2) - Oakland Raiders (1-2) 30:23 (0:6, 3:9, 7:0, 20:8)

Die Preseason-Generalprobe hätte gerade offensiv aus Sicht der Starter besser verlaufen können. Nach zwei starken Auftritten gegen San Diego sowie gegen die Kansas City Chiefs stotterte der Motor gegen die Raiders, altbekannte Probleme taten sich auf.

Dennoch konnten auch einige Starter vor dem letzten Preseason-Spiel gegen Denver Pluspunkte sammeln. Es stehen spannende Position-Battles bevor.

Die Haupterkenntnisse

Die O-Line wackelt:

Wie schon gegen San Diego, als die Chargers Sack auf Sack sammelten, sah Arizonas O-Line vor allem in Pass Protection auch gegen die Raiders nicht gut aus.

Insbesondere Khalil Mack, der in diesem Jahr noch so einige Offenses terrorisieren wird, machte mit seinen Gegenspielern was er wollte - zum Leidwesen von QB Carson Palmer. Hier steht noch Arbeit bevor, um die ersten drei Spiele, ehe Bobby Massie und hoffentlich auch Mike Iupati zurückkehren, zu überstehen.

QB Carson Palmer (8/22, 103 YDS, 2 INT) mit Problemen:

Die Folge war dennoch, dass Palmer unter heftigem Druck stand. Die gute Nachricht: Er steckte mehrere Hits und Sacks gut weg. Die schlechte: Palmer warf unter Druck zwei Picks, wobei der zweite klar auf Rookie J.J. Nelson ging. Nelson hatte bei einigen Routes noch sichtliche Probleme, was ihm auf dem Platz erklärende Worte von Larry Fitzgerald einbrachte.

Coach Bruce Arians sah gleichzeitig aber auch Palmer selbst in der Verantwortung, wie er der Arizona Republic erklärte: "Manchmal müssen wir es noch schaffen, den Ball schneller weg zu bekommen. Das war ein bisschen ein Problem. Außerdem hätten unsere Backs in Protection mehr helfen können. Ich denke, wir waren einfach nicht auf der gleichen Wellenlänge."

Palmer selbst wusste: "Das war einfach nicht gut genug. Wir haben einige Dinge gut gemacht, und einige schlecht gemacht. Wir werden daraus lernen und uns auf Denver vorbereiten, aber tatsächlich ruhen unsere Augen auf New Orleans und dem Start der Regular Season."

Die Front Seven überzeugt:

Auch bei der Front Seven setzte sich ein Trend fort, in diesem Fall aber ein positiver - Arizonas Front agierte erneut herausragend. DC James Bettcher setzte wie schon die komplette Preseason über (und wie auch sein Vorgänger Todd Bowles) regelmäßig auf vier Safeties auf einmal, mit Deone Bucannon in der (Nickel-)LB-Rolle sowie Rashad Johnson, Tony Jefferson und Tyrann Mathieu gleichzeitig auf dem Platz. Hier wird sich nichts ändern.

Genau wie für die Gegner in den ersten beiden Preseason-Spielen war für Oakland im Running Game ebenfalls fast nichts zu holen. Herauszuheben wären dabei Calais Campbell (3 Tackles for Loss) und Alex Okafor (2), dessen Rolle als Pass-Rusher sehr wichtig sein wird und der Carr mehrfach richtig unter Druck setzte.

Von Okafor erwarte ich in dieser Saison viel (= Double-Digit Sacks!).

Die Starting Defense ließ, obwohl sie aufgrund der strauchelnden Offense regelmäßig schwierige Field Positions erhielt, keinen Touchdown zu. Noch besser: Die Starter erlaubten bei zwölf Carries nur ein (!) Rushing-Yard. Bettcher setzte darüber hinaus auch auf Blitze aus allen Richtungen. Eine Erkenntnis der Preseason ist zweifellos, dass er die Arbeit von Bowles fortsetzen wird.

Kleinere Notes:

Oaklands neues Traum-Duo, bestehend aus QB Derek Carr und Rookie-WR Amari Cooper, sah gegen Arizona alles andere als gut aus. Carr ließ einige machbare Würfe liegen, während Cooper, abgesehen von einer starken Route, keinen Stich gegen Patrick Peterson sah. Auffällig: Peterson und Jerraud Powers verfolgten überraschend häufig nicht einen bestimmten Receiver, sondern verteidigten je eine Seite der Defense (Peterson links, Powers rechts).

Stichwort Powers: Nach kurzer Verletzungspause war es gut zu sehen, dass der als Starting-CB eingeplante 28-Jährige wieder auf dem Feld stand. Powers hatte einige gute Szenen und abgesehen kleineren Fehlern wirkte er stark in Coverage.

Quarterback Phillip Sims, mein persönlicher Man-Crush der Cards-Preseason, sah erneut gut aus. Ich würde derzeit kein Geld darauf setzen, dass Logan Thomas nach den finalen Roster Cuts noch QB Nummer drei ist. Sims wirkt derzeit deutlich besser und ich hätte kein Problem mit ihm als Nummer drei.

Nicht unerwähnt sollte dabei aber bleiben, dass Thomas trotz mehrerer harter Hits einen guten (Game-Winning-)Schlussdrive hinlegte. Sims wird, das steht bereits fest, das finale Preseason-Spiel in der Startformation bestreiten.

Rookie-RB David Johnson war nach seinem vielversprechenden Debüt dieses Mal im Running Game kein wirklicher Faktor, hatte dafür aber gute Szenen im Passing-Game (inklusive einer TD-Reception noch gegen Oaklands First-Team-Defense). Johnson unterstrich meine Einschätzung, wonach er ein 3-Down-Back werden kann.

WR John Brown hatte wieder einen tollen Catch, ein 29-Yarder zu Beginn des 2. Viertels. Ich habe mich inzwischen in meiner Prognose festgelegt: Brown wird diese Saison als Nummer-1-Receiver der Cards beenden.

Die Highlights des Spiels:

Things to Watch im letzten Preseason-Spiel:

Chris Johnson

Arians hat bereits angekündigt, dass die Starter im letzten Preseason-Spiel weitestgehend gar nicht spielen werden. Andre Ellington hat somit wohl frei, David Johnson, der ja Teile der Vorbereitung und das erste Preseason-Spiel verpasst hat, dürfte auf seine Snaps kommen.

Dahinter aber ist die spannende Frage: Wie fit ist CJ2K tatsächlich schon? Das Duell mit den Broncos wird vor dem Start der Regular Season die letzte Möglichkeit sein, das einzuschätzen - ich persönlich bin darauf tatsächlich neugierig.

Das Tight-End-Duell

Genau wie das oben bereits angesprochene Backup-QB-Duell gibt es auch bei den Tight Ends noch offene Fragen: Der erst vor einigen Wochen verpflichtete Jermaine Gresham hat aufgrund einer Oberschenkelverletzung noch gar nicht gespielt, auch Troy Niklas (ebenfalls Oberschenkel) steht derzeit nicht zur Verfügung.

Darren Fells sah bisher gut aus, insbesondere im Run Blocking. Gerald Christian, Mr. Irrelevant, tut ebenfalls alles dafür, sich für einen Kaderplatz zu empfehlen - Arians mag die Härte des Rookies. Gegen Oakland stach vor allem Ifeanyi Momah heraus. Viele Fragen also, Jobs stehen auf dem Spiel.

Die O-Line-Battles:

Auf gleich mehreren Positionen gibt es derweil in der O-Line noch Unklarheiten, insbesondere bedingt durch die Verletzung von Mike Iupati und die Sperre gegen Bobby Massie. Earl Watford darf gegen Denver als Right Tackle beginnen, Bradley Sowell ersetzt links Jared Veldheer, der nicht spielen wird.

Komplett offen ist auch noch die Center-Position: Sowohl der zurück geholte Lyle Sendlein, als auch Neuzugang A.Q. Shipley werden sich gegen die Broncos beweisen dürfen beziehungsweise müssen. Beide werden spielen.