Referee-Lockout

Das andere große Thema der Off-Season war der Lockout der Referees. Ein Jahr nach den Tarifverhandlungen der Spieler stand die Verhandlung der Bezüge der Profischiedsrichter an und diese konnte, im Gegensatz zu jener der Spieler, nicht rechtzeitig zu Saisonbeginn beendet werden, so dass die ersten drei Spieltage der Regular Season von College-Schiedsrichtern geleitet werden.

In dieser Zeit kommt es zu vielen umstrittenen Entscheidungen, die umstrittenste ist sicherlich der Game-Winning-Touchdown der Seahawks im Heimspiel gegen die Packers. Im weitern Saisonverlauf hätte dieser Call durchaus noch einen Rolle bei der Vergabe der Play-Off-Plätze spielen können, da auf Grund dieses Ergebnisses die Seahawks den direkten Vergleich mit den Packers für sich entschieden haben.



Schon eine Woche später wurde eine Einigung im Tarifstreit erzielt und die Profi-Referees kehrten, teilweise unter Applaus der Fans, aufs Spielfeld zurück.


Es dürfte eines der besten Comebacks der NFL-Geschichte sein, jenes von

Peyton Manning.

Nachdem er auf Grund seiner Nackenverletzung die komplette letzte Saison verpasste und sein Vertrag bei den Colts aufgelöst wurde um diesen den Cap Space für einen Draft Pick von Andrew Luck zu ermöglichen schloss er sich im Sommer den Denver Broncos an. Diese hatten Tim Tebow zu den New York Jets getradet.

All die Zweifel an seiner Leistungsfähigkeit bestanden wischte er mit einer seiner besten Spielzeiten beiseite. Mit 400/583, 4.659 Yds, 37 TD, 11 INT führte er die Broncos zu einer 13:3 Bilanz, einem sicheren Divisions-Sieg (dieser steht bereits nach Week 13 fest) und dem Topseed der AFC; unter anderem mit Siegen gegen die Steelers und Saints, sowie bei den Ravens. Dabei erweisen sich die Broncos unter seiner Führung als klar das stärkste Team in der 2. Halbzeit. In der letzten Saison hatten sie noch mit einer ausgeglichenen Bilanz abgeschlossen.

Unentschieden

Wie, Unentschieden in einer US-Liga? Gibt’s das denn? Ja, das gibt´s. Wenngleich das nur in der NFL möglich ist, in den anderen großen Ligen (NBA, MLB und NHL - so sie sich dann irgendwann wieder einig werden) wird einfach die Spielzeit so lange verlängert bis ein Sieger feststeht. In der NFL war es nach vier Jahren in Week 10 beim Spiel der San Francisco 49ers zu Hause gegen die St. Louis Rams wieder soweit – das Spiel endete 24:24.

Dies hat nicht zuletzt auch mit einer Änderung der Overtime-Regeln zu tun. Vor dieser Saison wurden die Regeln in die Regular Season übernommen, die letztes Jahr schon während der Playoffs zur Anwendung gekommen sind. Es wird nur eine Periode von 15 Minuten gespielt bei der nur ein Touchdown oder eine Safety beim ersten Ballbesitz zu einem sofortigen Ende der Partie führt. Erzielt das Team mit dem ersten Ballbesitz bei diesem „nur" ein Field-Goal, bekommt das andere Team mit einem Ballbesitz die Chance die Partie wieder auszugleichen, oder mit einem Touchdown seinerseits für sich zu entscheiden. Danach entscheidet jeder weitere Score die Partie. Dieses Szenario entwickelte sich so bei der Partie der Houston Texans gegen die Jacksonville Jaguars, welche die Texans nach einem 9:3 in der Overtime mit 43:37 für sich entschieden.

Ich wage die Prognose, dass wir auf Grund der geänderten Regeln in Zukunft mehr Unentscheden erleben werden, als bislang. Denn im Rückspiel zwischen den Rams und den 49ers fehlten nur wenige Sekunden, damit auch diese Partie mit einem Remis zu Ende gegangen wäre – die Rams erzeilten das Game-Winning-Field-Goal 26 Sekunden vor Ende der Overtime. Bislang war die Partie nach dem ersten Score eines Teams in der Overtime beendet.

Watch out this man, Eric Dickerson! Gemeint ist

Adrian Peterson,

Runningback der Minnesota Vikings. Mit seinen 2.097 Yards fehlen im nur neun Yards an der Verbesserung des Rushing-Yards-Rekords. In zehn Spielen erlief er mehr als 100, in sieben mehr als 150 Yards. In der 2. Saisonhälfte gelingt es nur den Houston Texans in Week 16 Peterson unter 100 Yards zu halten. Bei diesem knappen Scheitern wird er mit Sicherheit alles daran setzen, den Rekord doch noch irgendwann zu brechen.

Die Stärke Peterson´s wird besonders deutlich, wenn man seine Leistung ins Verhältnis zu den Teamkollegen und anderen Teams setzt. Von der Teamleistung der Vikings erläuft er 79,6%, trägt somit maßgeblich dazu bei, dass die Vikings die zweitmeisten Rushing-Yards erzielen (2.634 Yds), nur die Washington Redskins waren noch besser. 24 Teams erzielen zusammen weniger Rushing-Yards als Peterson alleine (darunter u.a. Ravens, Giants, Steelers und Colts). Von den anderen Playoff-Teams der NFC jedoch nur die Falcons und Packers. Letztere lagen ihm jedoch besonders (mehr als 400 Yards (!) in den beiden Spielen der Regular Season) – was für ein besonderes Spannungsmoment in den Wildcards sorgt.

Zu Teil 3