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FC Bayern München


Gründer: Tobi | Mitglieder: 965 | Beiträge: 253
24.02.2012 um 14:14 Uhr
Geschrieben von Stadtneurotiker
Nicht nur ein Nachwuchsproblem
Sie zeichnete sich lange ab, am Mittwoch Abend wurde sie zur besten Sendezeit wieder offensichtlich: die Krise beim FC Bayern München. Es ist nicht die erste, nicht die zweite – nein: es ist eine einzige Krise, die in der Regel alle zwei Jahre von einer Meisterschaft unterbrochen wird. Es spricht einiges dafür, dass dieser Rhythmus in dieser Spielzeit unterbrochen wird.
Es sind erst 22 Spieltage absolviert, aber es gibt wenig Anzeichen, dass sich diese Saison noch zum Guten wenden kann. Hoeneß' seit Juli laut artikulierter Wunsch, mit dem FC Bayern im heimischen Stadion den großen Pott zu holen, wird mehr und mehr zu einem Luftschloss von der Qualität eines Ludwig II.

Die Protagonisten des FC Bayern, namentlich Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, stehen abermals vor dem Scherbenhaufen ihrer Politik, die gerne das prall gefüllte Portemonnaie betont, aber sonst nichts zu bieten hat. Sie ist das Brüllen eines zahnlosen Löwen, mehr nicht.
Es ist ihnen nicht gelungen, für Kontinuität in der Trainerfrage zu sorgen.
Seit der er ersten Demission von Ottmar Hitzfeld 2004 wurden mit Felix Magath, Ottmar Hitzfeld, Jürgen Klinsmann, Jupp Heynckes, Louis van Gaal und Andries Jonker verschlissen. Mit Jupp Heynckes steht der nächste unter Beschuss. Nicht viel besser schaut es bei der zweiten Mannschaft aus, die in den letzten drei Jahren mit Hermann Gerland, Mehmet Scholl, abermals Herman Gerland und Andries Jonker vier Übungsleiter verbrannt hat. Zum 1. Juli wird wieder Mehmet Scholl inthronisiert.

Getrieben von dem Gedanken, immer die Nummer 1 sein zu müssen, handeln Hoeneß und Rummenigge sehr schnell panisch, wenn dieser Nimbus zurecht wackelt. Dass mit Borussia Dortmund seit langer Zeit wieder ein ernsthafter Konkurrent erwächst, macht sie unruhig. Dass Marco Reus nicht zum FC Bayern wollte, sondern lieber in die Heimat, tut ihnen richtig weh, wenn man sich die Reaktionen nach diesem Transfer in Erinnerung ruft. Mitten im Kampf um die Tabellenspitze darauf hinzuweisen, dem BVB vor einigen Jahren mit einer großzügigen Finanzspritze vor der Pleite gerettet zu haben, ist alles andere als souverän. Nein, es ist hilflos.

Dennoch sind Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge immer noch ziemlich unangefochten. Das ist auch einem Großteil der Berichterstattung geschuldet, die sich zuerst auf die Spieler und dann auf den Trainer stürzt. Letzterer wird dann auch sehr schnell geopfert.
Dabei wird übersehen, daß der FC Bayern nicht nur ein Nachwuchsproblem hat. Es rücken nicht nur zu wenig Spieler aus der eigenen Jugend hoch. Das Nachwuchsproblem ist auch in der sportlichen Führung offensichtlich Es gibt weit und breit niemanden im Verein, dem man zutrauen kann, in ihre immer noch zurecht großen Fußstapfen zu treten.
Christian Nerlinger? In den knapp zwei Jahren als Sportdirektor ist es ihm nicht gelungen, ein eigenes Profil zu entwickeln. Schlimmer noch: er wirkt wie ein Abziehbild Uli Hoeneß' und ist in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch ein Leichtgewicht.
Die anderen vielen Ehemaligen, die beim FC Bayern angestellt sind, kommen auch nicht in Frage.
Externe Ehemalige wie Stefan Effenberg oder Oliver Kahn, die gerne genannt werden, stehen ebenfalls mehr für die Sehnsucht nach der guaden oiden Zeit als für eine Idee, die nicht nur den FC Barcelona propagiert, aber höchstens Real Madrid bietet – bei weitaus weniger Ertrag.

Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge wirken inzwischen wie zu lange regierende Politiker, die es versäumt haben, einen potentiellen Nachfolger aufzubauen. Es ist eine Ironie der Zeitgeschichte, dass ihr größter Feind in der Stadt, Oberbürgermeister Christian Ude, den gleichen Fehler begangen hat. Sie ernteten nie ernsthaften Widerspruch. Es ist fast schon tragisch, weil zwei Herren, die sehr viel für den Verein geleistet haben, ihre Verdienste von Jahr zu Jahr schmälern.

Auch der Aufsichtsrat der AG ist kein Jungbrunnen sportlicher Kompetenz. Er setzt sich vor allem aus in Würde alternden Edelfans zusammen. Für die Hauptakteure mag das ein Glücksfall sein, für die Zukunft des Vereins ist es indes nicht. Dass sie mitunter peinlich auftreten, zeigt Helmut Markwort, der sich gerne mal zum Geschehen beim FC Bayern äußert.

Die Weichen im Verein müssen neu gestellt werden. Dabei geht es nicht darum, möglichst schnell wieder deutscher Meister zu werden, sondern in der sportlichen Führung eine Mannschaft mit Kompetenz aufzubauen, die wiederum in der Lage ist, den FC Bayern sportlich zu konzeptionieren.
Das benötigt Zeit. Sehr viel Zeit. Der FC Barcelona hat jahrelang Aufbauarbeit geleistet, bevor er dorthin gelangte, wo er sportlich heute steht.
Dazu bedarf es auch Geduld. Bei Fans, Medien und handelnden Personen. Eine, zwei oder drei verpasste Meisterschaften dürfen nicht zur Katastrophe hochstilisiert werden, wenn etwas Neues entwickelt wird.
Die Voraussetzungen dafür sind eigentlich nicht schlecht. Der FC Bayern hat Geld. Es muss nicht aus dem Nichts etwas angeschoben werden. Der Verein kann es sich leisten, viele Mittel in sportliche Kompetenz einhergehend mit einer Konzeption bis in die F-Jugend hinein zu investieren.

Das Nachwuchsproblem ist auf allen Ebenen offensichtlich.
Aber wer spricht es aus? Und vor allem: wer sagt es wem?
Aufrufe: 13500 | Kommentare: 53 | Bewertungen: 36 | Erstellt:24.02.2012
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KOMMENTARE
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Schnumbi
24.02.2012 | 14:30 Uhr
12
-6
Schnumbi : 
24.02.2012 | 14:30 Uhr
-6
Schnumbi : 
wow jeder meint den FCB zu kennen. und der gefühlte 1000ste blog seit mittwoch.

und ich bin in vielen dingen überhaupt nicht bei dir.

1. die trainer aus der 2. mannschaft, da gabs verschiedene gründe. zu einem wurde gerland co trainer bei der ersten auch bei scholl gab es diverse gründe.
2. der wechsel von reus, war kein wechsel gegen den FCB, sonder für seine heimat, was aus seiner sicht nachvollziehbar ist.
3. KHR und Uli haben den CL titel nie als ziel ausgegeben, sie haben sich in jden interview geäußert das es der traum eines jeden ist.
4. zum thema nerlinger. er macht einen guten job. trete du mal aus den schatten eines hoeneß der seit 30 jahren den verein prägt.

bisl viel polemik

zur jugend. wenn man mal richitg recherchieren würde. würde man mindestens 2 mannschaften zusammenbringen die aus der jugend des FCB stammt und heute in der ganzen 1. 2. und 3. liga verteilt spielt.
der FCB hatte immer die strategie verfolgt die besten spieler in ihren reihen zu haben und man hat meist fertige spieler gekauft und da ist doch die heute situation schon gar nicht so schlecht. mit badstuber, müller, alaba, contendo usw.
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