06.05.2010 um 14:20 Uhr
Triple-Threat: Das Jahr danach.
Die Saison des FC Bayern könnte besser nicht laufen. Und doch beschäftigt mich eine Frage unerlässlich: Muss man als Bayern-Fan Angst vor dem Triple haben? (M)ein Blick in die Kristallkugel...
Was haben der gemeine Videospielfreak und Louis van Gaal gemeinsam? Nicht allzu viel, könnte man meinen. Doch tatsächlich gibt es eine bedeutende Parallele: Beide empfinden keinen besonderen Reiz, ihr "Spiel" zum zweiten Mal nacheinander durchzuspielen. Welchem Gamer nützt es schon, Resident Evil gleich nach dem hart erarbeiteten Abspann nochmal durchzuzocken? Gewonnen ist schließlich gewonnen, Oberzombie tot, Welt gerettet. Im besten Fall schaltet man noch irgendeine geheime Bazooka frei oder einen tollen neuen Spielmodus der ungefähr so prickelnd ist, wie 90 Minuten Ahlen gegen Koblenz zu gucken – na herzlichen Glückwunsch! Und siehe da, eine ähnliche Problematik tut sich bald möglicherweise auch für den knurrigen Bayern-Coach auf.
Was bliebe für Münchens populärsten Freizeitsommelier nach einem Triple-Gewinn 2010 im nächsten Jahr noch zu tun? Woher soll die nötige Motivation kommen, jeden Tag das Bestmögliche aus der Truppe rauszuholen, wenn doch alle Edelmetallpötte eh schon im Sack sind? Sämtliche Titel verteidigen? Zu langweilig. Vielleicht lieber freiwillig den Schwierigkeitsgrad steigern und ähnlich prächtigen Erfolg mit Lell, Rensing und Klose in der Startelf ercoachen? Klingt spektakulär, ist aber ungefähr so wahrscheinlich, wie in Resident Evil mit einer Wasserpistole zu überleben. Eine denkbar schwierige Frage also. Die Antwort hat der Holländer – wenn auch mit einigem Augenzwinkern – prophylaktisch schon gegeben: "Wenn wir das Triple holen, höre ich auf". Van Gaal weiß genau, dass der Gipfel mit drei Titeln erreicht wäre und er ab sofort nur noch bergab marschieren kann. Ungefähr so, wie ein postmagath´scher Armin Veh beim VfL Wolfsburg, der gekommen war, um zu gehen.
Und dann ist da ja auch noch die Mannschaft. Wer kennt ihn nicht, den oft zitierten Mythos des sogenannten "satten" Profis, dessen Erfolgshunger vorübergehend gestillt ist und bei dem sich leichte Trägheit einschleicht. Dass nach titelbestückten Herrenjahren oftmals magere Lehrjahre folgen, ist jedoch tatsächlich keine Seltenheit. Gerade der FC Bayern kennt die Fastenkur nach Titelgelagen wie 2001 nur zu gut: In der Folgesaison erreichte man lediglich den dritten Ligaplatz, scheiterte im Viertelfinale der Königsklasse und wurde eine Station vor Berlin aus dem DFB-Pokal gekegelt. Schonkost.
Auch wenn ich mir bei den Herren Müller, Contento, Badstuber und Olic da wenig Sorgen mache, halte ich eine derartige Entwicklung im Team insgesamt nicht für unwahrscheinlich. Aber ist ein solcher Spannungsverlust überhaupt zu verhindern? Mit Neuverpflichtungen könnte man neuen Zug und Dynamik ins Team bringen, könnte Spieler ins Boot holen, die noch nicht alles erreicht haben – und nein, ich spreche nicht von Michael Ballack. Was dann aber aus dem Trainer und dem "System van Gaal" wird, ist weiter offen. Vielleicht ist es nicht angebracht, jetzt schon mit einem Auge zur nächsten Saison zu schielen und damit die zauberhafte Gegenwart zu verkennen - aber die Vorstellung einer lustlos kickenden FCB-Erfolgsmannschaft im nächsten Jahr lässt mich einfach nicht los.
Es mag für viele verrückt klingen, aber so sehnlich ich mir das Triple für die Bayern auch wünsche: ein bisschen Angst davor habe ich schon.
Was haben der gemeine Videospielfreak und Louis van Gaal gemeinsam? Nicht allzu viel, könnte man meinen. Doch tatsächlich gibt es eine bedeutende Parallele: Beide empfinden keinen besonderen Reiz, ihr "Spiel" zum zweiten Mal nacheinander durchzuspielen. Welchem Gamer nützt es schon, Resident Evil gleich nach dem hart erarbeiteten Abspann nochmal durchzuzocken? Gewonnen ist schließlich gewonnen, Oberzombie tot, Welt gerettet. Im besten Fall schaltet man noch irgendeine geheime Bazooka frei oder einen tollen neuen Spielmodus der ungefähr so prickelnd ist, wie 90 Minuten Ahlen gegen Koblenz zu gucken – na herzlichen Glückwunsch! Und siehe da, eine ähnliche Problematik tut sich bald möglicherweise auch für den knurrigen Bayern-Coach auf.
Was bliebe für Münchens populärsten Freizeitsommelier nach einem Triple-Gewinn 2010 im nächsten Jahr noch zu tun? Woher soll die nötige Motivation kommen, jeden Tag das Bestmögliche aus der Truppe rauszuholen, wenn doch alle Edelmetallpötte eh schon im Sack sind? Sämtliche Titel verteidigen? Zu langweilig. Vielleicht lieber freiwillig den Schwierigkeitsgrad steigern und ähnlich prächtigen Erfolg mit Lell, Rensing und Klose in der Startelf ercoachen? Klingt spektakulär, ist aber ungefähr so wahrscheinlich, wie in Resident Evil mit einer Wasserpistole zu überleben. Eine denkbar schwierige Frage also. Die Antwort hat der Holländer – wenn auch mit einigem Augenzwinkern – prophylaktisch schon gegeben: "Wenn wir das Triple holen, höre ich auf". Van Gaal weiß genau, dass der Gipfel mit drei Titeln erreicht wäre und er ab sofort nur noch bergab marschieren kann. Ungefähr so, wie ein postmagath´scher Armin Veh beim VfL Wolfsburg, der gekommen war, um zu gehen.
Und dann ist da ja auch noch die Mannschaft. Wer kennt ihn nicht, den oft zitierten Mythos des sogenannten "satten" Profis, dessen Erfolgshunger vorübergehend gestillt ist und bei dem sich leichte Trägheit einschleicht. Dass nach titelbestückten Herrenjahren oftmals magere Lehrjahre folgen, ist jedoch tatsächlich keine Seltenheit. Gerade der FC Bayern kennt die Fastenkur nach Titelgelagen wie 2001 nur zu gut: In der Folgesaison erreichte man lediglich den dritten Ligaplatz, scheiterte im Viertelfinale der Königsklasse und wurde eine Station vor Berlin aus dem DFB-Pokal gekegelt. Schonkost.
Auch wenn ich mir bei den Herren Müller, Contento, Badstuber und Olic da wenig Sorgen mache, halte ich eine derartige Entwicklung im Team insgesamt nicht für unwahrscheinlich. Aber ist ein solcher Spannungsverlust überhaupt zu verhindern? Mit Neuverpflichtungen könnte man neuen Zug und Dynamik ins Team bringen, könnte Spieler ins Boot holen, die noch nicht alles erreicht haben – und nein, ich spreche nicht von Michael Ballack. Was dann aber aus dem Trainer und dem "System van Gaal" wird, ist weiter offen. Vielleicht ist es nicht angebracht, jetzt schon mit einem Auge zur nächsten Saison zu schielen und damit die zauberhafte Gegenwart zu verkennen - aber die Vorstellung einer lustlos kickenden FCB-Erfolgsmannschaft im nächsten Jahr lässt mich einfach nicht los.
Es mag für viele verrückt klingen, aber so sehnlich ich mir das Triple für die Bayern auch wünsche: ein bisschen Angst davor habe ich schon.
Aufrufe: 6648 | Kommentare: 17 | Bewertungen: 39 | Erstellt:06.05.2010
ø 8.9
KOMMENTARE
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07.05.2010 | 07:02 Uhr
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Allerdings den Pokal bekommt ihr diese Saison nicht. Den wollen wir und den bekommen wir auch. Dann habt ihr noch ein Ziel für 2010/2011.
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07.05.2010 | 14:14 Uhr
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kingfcb :
Habe ich mir auch schon öfters gedacht. Aber wenn man Ribéry gehen lassen würde und einen hungrigen Kroos, Bréno und Ottl wieder bekommt schein die Manschafft nicht zu versinken und auf gleichen Niveau wie diese Saison zuspielen.
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07.05.2010 | 14:49 Uhr
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Chief_Wiggum : WM ist die größere Gefahr.
Viel mehr Sorgen um die kommende Saison mache ich mir wegen der WM .. in der Saison nach einer WM hatten die Bayern aufgrund der Belastung der Spieler fast immer Probleme und in dieses Mal ist ja wirklich fast die ganze Mannschaft im Einsatz. 9 deutsche Spieler, MvB, Robben, Ribery, Demichelis... hab ich jemand vergessen ?? Wenn Deutschland und Holland weit kommen und die Spieler dadurch entsprechend wenig Urlaub haben bzw. die Vorbereitung kaputt gemacht wird, dann wird uns das 2010/2011 wesentlich mehr Probleme machen als die Erfolge dieser Saison.
Grüsse
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07.05.2010 | 15:10 Uhr
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ksplaya93 : FUCK GEHT IHR AB
Wir haben erst einen Titel!!!Erst kommt Bremen!!!
Dann kommt INTER!!!
Und ihr redet von der Verteidigung des Tripples im nächsten Jahr???
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07.05.2010 | 15:17 Uhr
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Statistik
da ich es zur zeit einfach genieße wie in münchen fußball gespielt wird....
zu den transfers sag ich mal so das es mir um jeden der jetzt in der ersten-11
steht richtig leid tun würde (außer bei ribery, weil ich mir bei dem nicht sicher bin ob der für sich oder für die bayern spielt) sollte ein anderer seinen platz einnehmen(zum Beispiel Butt) vielleicht nicht der allerbeste aber ein geiler typ n vorbild halt)