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06.05.2011 um 13:38 Uhr
Schiris: Die Saisonanalyse (1)
Mit nur noch einem ausstehenden Spieltag ist es an der Zeit, ein Fazit der ersten Saison unter Herbert Fandel zu ziehen. Mit dem Rücktritt Volker Roths, der Umbildung der Schiedsrichterabteilung und der Causa Michael Kempter hatte Fandel alle Hände voll zu tun, weswegen es sich lohnt, einen Blick auf die Fandel-Premierensaison zu werfen. Ich habe mir daher einmal meine - persönlichen - Gedanken zu den Erstliga-Referees gemacht.

DENIZ AYTEKIN
Kam anfangs eher spärlich zum Einsatz, wurde aber von Fandel spätestens Mitte der Saison zu den Spitzenleuten gezählt. Wurde der breiten Öffentlichkeit durch seinen Spielabbruch bei St. Pauli - Schalke bekannt, wo er alles richtig machte. Hat zwischenzeitlich immer noch kleinere Aussetzer und wirkt in seinem Auftreten oft zu verkrampft, ist aber auf einem guten Weg und wird mittelfristig zur Spitze der deutschen Schiedsrichter gehören.

DR. FELIX BRYCH
Mittlerweile die Nummer 2 hinter Wolfgang Stark, auch international von der UEFA sehr geschätzt, was seine Ansetzung im CL-Viertelfinale beweist. Hatte zum Ende der Rückrunde eine Schwächephase, hat sich aber wieder gefangen. Ist auf dem besten Weg, die neue deutsche Nr. 1 zu werden. Wirkt zwar oft streng auf dem Spielfeld, ist aber gerade in Interviews sehr eloquent und hat ein sympathisches Auftreten.

CHRISTIAN DINGERT
Pfiff die ersten Spiele in seiner ersten Bundesligasaison sehr souverän, war zwischenzeitlich aber mal auf dem absteigenden Ast. Gemischte Bilanz, klammert sich ziemlich an das Regelbuch, muss im Auftreten lässiger werden.

DR. JOCHEN DREES
Wird von Fandel als stärker eingeschätzt, als er wirklich ist. Pfiff erst wochenlang gar nicht, dann gleich drei oder vier Spieltage in Folge. Wirkt oft sehr streng und teilt gerne mal eine rote Karte aus. Muss ebenfalls gelassener werden. Pfiff als Mainzer Schiedsrichter ein Heimspiel von Eintracht Frankfurt (Zwar anderer Landesverband, aber Entfernung zwischen Wohnort und Frankfurter Stadion keine 30 Kilometer). Gab's unter Roth lediglich in Spielen, in denen es um nichts mehr ging (z.B. pfiff Lutz Wagner Mainz - Bayern am letzten Spieltag, als Mainz längst gerettet war und Bayern als Meister feststand).

MARCO FRITZ
Eines der Mysterien der Saison: Kam anfangs kaum zu Einsätzen, war später solide und wurde regelmäßig angesetzt, um dann wieder wochenlang zu pausieren. Durchwachsene Saisonleistung.

PETER GAGELMANN
DER Gewinner unter Fandel. Galt unter Roth zusammen mit Markus Schmidt lange als schwächster der deutschen Erstligaschiris, hat aber schon im letzten Jahr massiv aufgeholt und war in dieser Saison absolute Leistungsspitze. Sein Auftreten ist unverkrampfter geworden (vielleicht wird er altersmilde...), er ist längst kein Kartenspieler mehr wie zu früheren Zeiten und wurde in einer Reihe von wichtigen Abstiegs- sowie Spitzenspielen angesetzt, u.a. bei Leverkusen - Dortmund und sogar im Hin- und Rückspiel zwischen Bayern und Schalke, was nach Aussage Volker Roths zusammen mit Bremen - Schalke zu den schwierigsten Spielen einer jeden Saison gehört.

MANUEL GRÄFE
Sehr solide, mit einer kleinen Schwächephase in der Mitte der Saison. Wurde trotz dieser kurzen Periode aber regelmäßig angesetzt und zahlte es zuletzt wieder mit sehr guten Leistungen zurück. Stieg vor einigen Jahren zusammen mit Felix Brych in die Bundesliga auf und galt auch zusammen mit ihm als kommender internationaler Mann. Pfiff in der Gruppenphase des Champions League und im Viertelfinale der Europa League und dürfte sich langfristig (nach dem Ausscheiden von Meyer, Kircher und Stark) als Nummer 2 hinter Felix Brych etablieren. Pfiff zuletzt ein Spitzenspiel nach dem anderen und leistete sich nur kleinere Fehler.

ROBERT HARTMANN
Wurde in der Winterpause für die Bundesliga nachnominiert und verbuchte erst zwei Erstligaeinsätze, die wenig Schlüsse auf seine zukünftige Stellung innerhalb der Schiedsrichter zulassen. Hat seit dem 19. März kein Spiel mehr gepfiffen, obwohl er weder verletzt noch krank ist. Nur der liebe Gott und Herbert Fandel wissen, warum.

THORSTEN KINHÖFER
Pfiff eine großartige Saison 2009/2010, an der er sich in diesem Jahr messen lassen muss. Und da war er leider nicht mehr so souverän wie in der Vorsaison. Wurde zunächst von Roth, anfänglich auch von Fandel gepusht und ist immer noch ein sehr solider und berechenbarer Schiedsrichter. Wurde aber nur noch vereinzelt in Spitzenspielen angesetzt. Würde man die Bundesligatabelle über die Schiedsrichterkartei legen, wäre Kinhöfer Europa League. Für die Champions League reicht es diese Saison nicht mehr.

KNUT KIRCHER
Gehört ebenfalls zum alten Eisen und wird immer wieder gerne bei einem Spitzenspiel angesetzt. Hatte, wie fast alle Spitzenleute in dieser Saison, eine mehrwöchige Schwächeperiode, sich aber wieder gefangen. Wurde zuletzt wieder bei absoluten Spitzenspielen angesetzt und leitete sehr souverän Hin- und Rückspiel von Bremen-Schalke, derjenigen Partie, die laut Volker Roth unter Schiedsrichtern als die schwierigste Begegnung im deutschen Oberhaus gilt.

FLORIAN MEYER
Nach wie vor einer der besten deutschen Schiedsrichter, wird aufgrund seines Alters aber nicht mehr so gepusht wie Felix Brych oder Manuel Gräfe. Leitete eine Reihe an wichtigen Spielen, leistete sich keine groben Schnitzer und lieferte eigentlich die konstanteste Leistung aller Spitzenleute. Wird leider von der UEFA immer noch etwas unterschätzt und kam lediglich in der Gruppenphase der Champions League zum Einsatz. Galt vor Fandels altersbedingtem Ausscheiden lange als mögliche Nummer 2 hinter Wolfgang Stark, UEFA und DFB sehen dort aber eher Felix Brych. Dennoch: Meyer gehört nach wie vor in die Spitzengruppe.

GÜNTER PERL
Zählt zusammen mit Peter Gagelmann zu den Gewinnern unter Fandel. Gehörte unter Roth immer zu der Gruppe der durchschnittlichen Schiedsrichter, wurde in dieser Saison aber oft in wichtigen Spielen angesetzt und blieb dabei oft sehr unauffällig - das größte Kompliment für einen Schiedsrichter. Pfiff zuletzt auch vermehrt Spitzenspiele und ist auf einem aufsteigenden Ast.

BABAK RAFATI
Der Verlierer der Saison. Von Volker Roth in den letzten Jahren stetig und als Mann der Zukunft aufgebaut, scheint Rafati seine Leistungsgrenze in dieser Saison erreicht zu haben. Patzte böse bei Nürnberg - Gladbach im Januar. Wurde daraufhin zwei Monate nicht mehr angesetzt, nur um in seinem ersten Spiel danach (HSV - Mainz) erneut unglaubliche Fehlentscheidungen zu treffen. Wurde seitdem, wohl auch aus Selbstschutz, nicht mehr von Fandel angesetzt. Beobachter mutmaßten schon lange, dass die Berufung Rafatis als FIFA-Schiedsrichter eine Fehlentscheidung war. Hat in dieser Saison erst sieben Spiele gepfiffen (im Vorjahr: 16). Wurde lange überschätzt und ist nun auf dem Boden der Tatsachen angekommen.

Zu Teil 2!
Aufrufe: 16958 | Kommentare: 11 | Bewertungen: 29 | Erstellt:06.05.2011
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Lashman
16.05.2011 | 17:59 Uhr
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Lashman : 
16.05.2011 | 17:59 Uhr
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Lashman : 
Gagelmann und Rafati sind die schwächsten!
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