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Von: DieZecke
22.08.2016 | 1399 Aufrufe | 17 Kommentare | 4 Bewertungen Ø 1.0
Doping, Korruption und Kommerz töten die Spiele
Schafft Olympia ab
Viele dopingverseuchte Sportarten sind tot

Olympia gehört abgeschafft!

Klingt hart, aber wenn man mal genau drüber nachdenkt, fallen einem mindestens vier gute Gründe dafür ein:

1. In vielen Disziplinen hat Betrug und Täuschung den Fair-play-Gedanken verdrängt

Es ist ganz offensichtlich: Wir erleben in einem noch nie dagewesenen Maße Spiele des Dopings und damit des Betrugs. Und er geschieht ganz offen, man versucht nur noch mit ein paar hastig aufgetragenen Strichen, die schmutzige Fassade zu kaschieren.

Mit Vokabeln wie Unschuldsvermutung oder Einzelfällen macht man sich angesichts der Tatsachen lächerlich.

- In Russland wird systematisch und von offizieller Seite gedopt. Die Folge? Ein paar Ausschlüsse, aber fast 200 russische Olympiateilnehmer.

- In einigen Sportarten gab es in Rio Weltrekorde am Fließband. Es ist naiv zu glauben, dass gerade in diesen Sportarten wie Schwimmen oder Gewichtheben nicht gedopt wird. Es ist sogar naiv zu glauben, dass die Mehrheit der Medaillengewinner sauber ist. Ein sicheres Zeichen für den Betrug ist, dass es bei Olympia (nicht nur in Rio, auch davor) viel mehr Weltrekorde und Bestzeiten gibt als zum Beispiel bei Weltmeisterschaften, wo Konkurrenzdruck und Niveau ähnlich sind, der finanzielle Gewinn für den Athleten oder der Prestigegewinn für das Land oder den Verband aber ungleich geringer.

- Frühere Dopingsünder mischen wieder munter mit, gewinnen reihenweise Medaillen und werden teilweise von den nationalen Verbänden gedeckt. Warum wohl lehnen Athleten in der Vorbereitung im Ausland Dopingtests ab und kommen mit Hilfe eines juristischen Schlupflochs und ihres Verbands damit auch noch durch? Und warum gibt der kenianische Trainer anstelle seiner Läufer eine Dopingprobe ab, indem er die Anti-Doping-Fahnder mit falschen Ausweisen betrügt? Ich habe keine Lust, jetzt alle Fälle rauszusuchen, aber es gibt sie in Massen.

2. Die Funktionärsspitze ist korrupt.

Anders ist das Verhalten des IOC unter Vorsitz eines Deutschen kaum zu erklären. Hin und wieder wird einer erwischt, ein "Einzelfall" natürlich, wie das IOC-Mitglied Patrick Hickey aus Irland, der munter Geld am Schwarzhandel mit Eintrittskarten Geld verdiente.

Oder das Verhalten im Kampf gegen Doping, wo wir wieder beim ersten Punkt sind. Geredet wird da viel, gemacht im besten Fall gar nichts.

Und gewinnt bei der Wahl der Austragungsstädte die beste Bewerbung?

Fairerweise muss man allerdings sagen, dass dieser Punkt auch für viele andere Verbände (z.B. der FIFA) gilt.

3. Spiele auf dem Rücken der Ärmsten

Es gibt in jedem Land genug Hilfsbedürftige, denen mit den Unsummen an später sinnlosen Investitionen besser geholfen worden wäre. Stadien und Hallen, die später kein Mensch mehr nutzt, und Vertreibung der Ärmsten aus ihren Wohngebieten, wenn sie nicht zumheilen Bild von Olympia passen, das kann kein Mensch wirklich wollen.

Ein paar vorübergehende Arbeitsplätze und Verbesserung von Infrastruktur in den Wohngebieten, wo die Besserverdienenden wohnen, sind keine Hilfe für die Millionen Menschen in Rio, die nach unseren Maßstäben weit weit unterhalb der Armutsgrenze dahinvegetieren. Die Menschlichkeit wurde mit Füßen getreten, für schöne Bilder der ach so lebenslustigen Brasilianer wurden Menschen vertrieben und die Stadt Rio ist nun so pleite, dass sie sich kaum um die Ärmsten mehr kümmern kann.

4. Es geht nicht mehr um Sport, sondern ums Geldverdienen

Wenn Hashtags wie #Rio2016 verboten werden oder Kneipen in der Nähe von Stadien nicht mehr ihr Hausbier ausschenken dürfen, weil die Marke kein Sponsor der Spiele ist, dann ist das Maß der Kommerzialisierung für den gesunden Menschenverstand weit überschritten.

Wenn man diesen vier Thesen im Wesentlichen zustimmt, muss man sich doch fragen, ob wir mit viel medialem Aufwand unserer Jugend ein Bild von Betrug, Machtgier und Korruption vermitteln wollen. Der sportliche Gedanke, wie Der Bessere möge gewinnen, oder der Fair-Play-Gedanke, das sind im Gegensatz zu früher heute die Einzelfälle.

Olympia in der heutigen Form: das ist nichts, was man bewahren müsste!

Die Frage ist, was an die Stelle treten könnte. Für die Sportarten, bei denen Doping eine untergeordnete Rolle spielt, ist es natürlich schade. Da sind die Ballsportarten (ja, man kann auch hier dopen, aber kein Mittel der Welt lässt Neymar einen Freistoß so schießen), für die eine gemeinsame Meisterschaft eine tolle Sache wäre.

Die dopingverseuchten Einzelsportarten hingegen sind entweder tot oder man legalisiert Doping. Allerdings dürften besonders die Frauenwettbewerbe dann ästhetisch fragwürdig werden und man nimmt Todesopfer in Kauf. Das ist auch keine Alternative. Vielleicht muss man einfach nur einsehen, dass einige Sportarten in der heutigen Zeit nicht mehr zum Leistungssport taugen. Gewichtheben, Kanu oder Rudern interessiert außerhalb von Olympia ohnehin keine Sau. Bleiben Radfahren, Schwimmen und Leichtathletik, die im Grunde nicht zu retten sind.

Meine These: Diese Einsichten werden sich in 20 Jahren durchgesetzt haben. Man wird versuchen, das Geschäft Olympia aus rein finanziellen Aspekten zu retten, aber man wird früher oder später scheitern. Warum also nicht sofort ein Ende mit Schrecken anstatt Schrecken ohne Ende?

KOMMENTARE
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DunkingDonut
22.08.2016 | 19:38 Uhr
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22.08.2016 | 19:38 Uhr
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Was für ein Schwachsinn.
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DieZecke
22.08.2016 | 19:58 Uhr
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DieZecke : 
22.08.2016 | 19:58 Uhr
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DieZecke : 
Was für ein fundierter und gut begründeter Kommentar!
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DunkingDonut
22.08.2016 | 21:17 Uhr
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22.08.2016 | 21:17 Uhr
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Du forderst das wohl größte Sportevent der Welt abzuschaffen, da braucht man nicht groß mit Argumenten kommen, um das als Schwachsinn zu bezeichnen. Aber von mir aus kann ich auch kurz auf deine Punkte eingehen:

"1. In vielen Disziplinen hat Betrug und Täuschung den Fair-play-Gedanken verdrängt"

Betrug gibt es überall, wo es um Geld geht.

"2. Die Funktionärsspitze ist korrupt."

Wie im Fußball. WM, CL und Bundesliga auch abschaffen?

"3. Spiele auf dem Rücken der Ärmsten"

Wie die Fußball WM 2014. Oder 2010. Ist ein Punkt, den man kritisieren kann, aber dann nicht nur bei Olympia.

"4. Es geht nicht mehr um Sport, sondern ums Geldverdienen"

Für die Funktionäre sicherlich. Wie bei der FIFA eben. Oder die IHF. Überall dasselbe. Aber du kannst nicht ernsthaft fordern Turnern, Ruderern, Leichtathleten, Schwimmern usw die teils einzige Plattform, wo ihnen flächendeckend Aufmerksamkeit entgegengebracht wird für ihre Leistungen, zu nehmen.

"Meine These: Diese Einsichten werden sich in 20 Jahren durchgesetzt haben. Man wird versuchen, das Geschäft Olympia aus rein finanziellen Aspekten zu retten, aber man wird früher oder später scheitern. "

Deine abschließende These ist dann die Krönung. Olympia wird es in 20 und auch in 40 Jahren noch genauso geben wie die Fußball WM zum Beispiel. Ob es dir passt oder nicht.
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Dino_Thunder
MODERATOR
22.08.2016 | 21:41 Uhr
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22.08.2016 | 21:41 Uhr
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Ich kann da nur DunkingDonut recht geben.
Ist irgendeine andere Veranstaltung besser? Nein, danke.
Alleine schon Punkt 3: Wo fand nochmals die letzte Fußball-WM statt und was hat es dem Land für ein Schub gegeben...? Oh Wait!

Meine These: Schau dir kein Profisport mehr an. Ist vielleicht sinnvoll, aber beschwere dich nicht über einzelne Veranstaltungen - die eine ist nicht besser als die andere.

Die Frage ist, was an die Stelle treten könnte. Für die Sportarten, bei denen Doping eine untergeordnete Rolle spielt, ist es natürlich schade. Da sind die Ballsportarten (ja, man kann auch hier dopen,hallo im 21.Jh). Hey, Neymar kann nen tolllen Freistoß schießen? Froome kann auch wie kein anderer antreten, ist das jetzt Doping oder nicht?

"Die dopingverseuchten Einzelsportarten hingegen sind entweder tot oder man legalisiert Doping. Allerdings dürften besonders die Frauenwettbewerbe dann ästhetisch fragwürdig werden und man nimmt Todesopfer in Kauf. Das ist auch keine Alternative. Vielleicht muss man einfach nur einsehen, dass einige Sportarten in der heutigen Zeit nicht mehr zum Leistungssport taugen. Gewichtheben, Kanu oder Rudern interessiert außerhalb von Olympia ohnehin keine Sau. Bleiben Radfahren, Schwimmen und Leichtathletik, die im Grunde nicht zu retten sind."

Jo, der Fußball ist komplett sauber. Schau dir mal die Härte Kontrollien an und wieviele Fußballer erwischt werden im Gegensatz zu anderen Sportarten wie dem Radsport.
1
Dino_Thunder
MODERATOR
22.08.2016 | 21:49 Uhr
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22.08.2016 | 21:49 Uhr
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"Meine These: Diese Einsichten werden sich in 20 Jahren durchgesetzt haben. Man wird versuchen, das Geschäft Olympia aus rein finanziellen Aspekten zu retten, aber man wird früher oder später scheitern. Warum also nicht sofort ein Ende mit Schrecken anstatt Schrecken ohne Ende?"

Meine These: Olympische Spiele gibts länger als eine Fußball-WM die auch es nur aus rein finanziellen Aspekten gibt, nie früher und nie später scheitern beide nicht. Warum? Weil es so ist.
2
Cyx
22.08.2016 | 22:12 Uhr
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Cyx : 
22.08.2016 | 22:12 Uhr
0
Cyx : 
Da hast du aber ganz schön viel Zeit für viel Unsinn verschwendet.

"Gewichtheben, Kanu oder Rudern interessiert außerhalb von Olympia ohnehin keine Sau."
Und wenn ich so etwas lese, dann weiß ich, dass sich jemand auch nicht einmal die Mühe gemacht hat, sich zu informieren, bevor er so etwas schreibt.
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Kunikunde
22.08.2016 | 22:39 Uhr
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Kunikunde : 
22.08.2016 | 22:39 Uhr
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Kunikunde : 
Hat glaube ich keiner angenommen, dass er sich da mehr Zeit als eben nötig genommen hat. Einfach in einem Abwasch runtergeschrieben.

Aber hey, er fordert, dass man die Fußball-WM abschafft, weil Punkt 2-4 lassen sich ja auch darauf anwenden....
Am besten überhaupt keinen Sport mehr zeigen, sondern lieber auch bei den ÖR's Nachmittagsgerichtsshows :)
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DieZecke
23.08.2016 | 07:09 Uhr
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DieZecke : 
23.08.2016 | 07:09 Uhr
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DieZecke : 
Einige denken hier offenbar nicht weiter! Nur, weil es in anderen Sportarten genau so viel Korruption gibt, ist sie nicht bei Olympia tollerabel. Ich hätte kein Problem damit, die Fußball-WM abzuschaffen, auch das ist eine Veranstaltung, die man nicht unbedingt erhalten muss.

Aber zum Thema Doping: Wurde je ein Fußballer/Handballer usw. der Spitzenklasse des Dopings überführt? Das liegt einfach daran, dass man eben Koordination nicht dopen kann. Beim Radfahren hingegen - um beim Beispiel Froome zu bleiben - ist die Liste der gedopten Spitzenathleten fast halb so lang wie die Gesamtliste.
Froome, Phelps, Bolt: Ist wirklich jemand so naiv zu glauben, dass alle drei sauber sind? Die Stochastik spricht klar dagegen.

Ronaldo, Messi, Neuer: Fußballer wurden in letzter Zeit hauptsächlich dann erwischt, wenn sie so blöd waren, wegen einer tatsächlichen Krankheit ein Mittel zu nehmen, was auf der Dopingliste steht (was aber kaum bis gar nicht leistungssteigernd wirkt). Daher bin ich ziemlich sicher, dass alle drei sauber sind. Einfach auch aus dem Grund, weil der Ertrag des Dopings im Vergleich zur Gesamtleistung gering und der Verlust (an Geld) im Falle des Erwischtwerdens imens ist!

Wie viele Medaillengewinner früherer Spiele wurden Jahre später erwischt? Der Anti-Dpoing-Kampf ist verloren, da es zu viele Interessengruppen gibt, die Doping fördern (nat. Verbände, Sportler, Sponsoren).
Wir müssen zum Beispiel unsere Schwimmer nicht finanziell besser ausstatten, die können gar nicht gewinnen, wenn eine Handvoll Gegner vollgepumpt bis in die Haarspitzen gegen sie antreten. Und wenn das so ist, macht der gesamte Wettkampf keinen Sinn mehr.
Und wenn man das weiterdenkt, sollte man Olmypia abschaffen.

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DunkingDonut
23.08.2016 | 13:27 Uhr
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23.08.2016 | 13:27 Uhr
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"Froome, Phelps, Bolt: Ist wirklich jemand so naiv zu glauben, dass alle drei sauber sind?"

Ist wirklich jemand so naiv zu glauben, dass es im Fußball nichts bringen würde zu dopen? Vergleiche mal die Dopingkontrollen beim Fußball und beim Radsport und dann weißt du, wo du mit deiner Kritik anzusetzen hast. Kleiner Tipp: Der Radsport ist es nicht.
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Cyx
23.08.2016 | 15:25 Uhr
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Cyx : 
23.08.2016 | 15:25 Uhr
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Cyx : 
"Froome, Phelps, Bolt: Ist wirklich jemand so naiv zu glauben, dass alle drei sauber sind? Die Stochastik spricht klar dagegen."

Die Stochastik sagt ganz klar: 100% ihrer Tests waren sauber. Alles andere ist Verleumdung und üble Nachrede.

"Aber zum Thema Doping: Wurde je ein Fußballer/Handballer usw. der Spitzenklasse des Dopings überführt? Das liegt einfach daran, dass man eben Koordination nicht dopen kann. "

Eben nicht. Dort kann man in Kraftaufbau und Ausdauer genug dopen, die Gründe warum dort evtl weniger gedopt bzw vor allem keiner erwischt wird, sind gänzlich andere:
- In Mannschaftssportarten wird grundsätzlich weniger gedopt, weil die Einzelleistung dort viel weniger entscheident ist
- der Hauptgrund, warum beim Fußball so wenige erwischt werden, liegt vor allem an den lächerlichen Tests. Als ob man in der heuten Zeit mit Urinproben ernsthaft etwas finden könnte.

Ich hätte schon erwartet, dass man, bevor man so einen Blog schreibt, ein Mindestmaß an Recherche betreiben würde. Das liegt normalerweise in der Verantwortung eines jeden.
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