Olympia gehört abgeschafft!
Klingt hart, aber wenn man mal genau drüber nachdenkt, fallen einem mindestens vier gute Gründe dafür ein:
1. In vielen Disziplinen hat Betrug und Täuschung den Fair-play-Gedanken verdrängt
Es ist ganz offensichtlich: Wir erleben in einem noch nie dagewesenen Maße Spiele des Dopings und damit des Betrugs. Und er geschieht ganz offen, man versucht nur noch mit ein paar hastig aufgetragenen Strichen, die schmutzige Fassade zu kaschieren.
Mit Vokabeln wie Unschuldsvermutung oder Einzelfällen macht man sich angesichts der Tatsachen lächerlich.
- In Russland wird systematisch und von offizieller Seite gedopt. Die Folge? Ein paar Ausschlüsse, aber fast 200 russische Olympiateilnehmer.
- In einigen Sportarten gab es in Rio Weltrekorde am Fließband. Es ist naiv zu glauben, dass gerade in diesen Sportarten wie Schwimmen oder Gewichtheben nicht gedopt wird. Es ist sogar naiv zu glauben, dass die Mehrheit der Medaillengewinner sauber ist. Ein sicheres Zeichen für den Betrug ist, dass es bei Olympia (nicht nur in Rio, auch davor) viel mehr Weltrekorde und Bestzeiten gibt als zum Beispiel bei Weltmeisterschaften, wo Konkurrenzdruck und Niveau ähnlich sind, der finanzielle Gewinn für den Athleten oder der Prestigegewinn für das Land oder den Verband aber ungleich geringer.
- Frühere Dopingsünder mischen wieder munter mit, gewinnen reihenweise Medaillen und werden teilweise von den nationalen Verbänden gedeckt. Warum wohl lehnen Athleten in der Vorbereitung im Ausland Dopingtests ab und kommen mit Hilfe eines juristischen Schlupflochs und ihres Verbands damit auch noch durch? Und warum gibt der kenianische Trainer anstelle seiner Läufer eine Dopingprobe ab, indem er die Anti-Doping-Fahnder mit falschen Ausweisen betrügt? Ich habe keine Lust, jetzt alle Fälle rauszusuchen, aber es gibt sie in Massen.
2. Die Funktionärsspitze ist korrupt.
Anders ist das Verhalten des IOC unter Vorsitz eines Deutschen kaum zu erklären. Hin und wieder wird einer erwischt, ein "Einzelfall" natürlich, wie das IOC-Mitglied Patrick Hickey aus Irland, der munter Geld am Schwarzhandel mit Eintrittskarten Geld verdiente.
Oder das Verhalten im Kampf gegen Doping, wo wir wieder beim ersten Punkt sind. Geredet wird da viel, gemacht im besten Fall gar nichts.
Und gewinnt bei der Wahl der Austragungsstädte die beste Bewerbung?
Fairerweise muss man allerdings sagen, dass dieser Punkt auch für viele andere Verbände (z.B. der FIFA) gilt.
3. Spiele auf dem Rücken der Ärmsten
Es gibt in jedem Land genug Hilfsbedürftige, denen mit den Unsummen an später sinnlosen Investitionen besser geholfen worden wäre. Stadien und Hallen, die später kein Mensch mehr nutzt, und Vertreibung der Ärmsten aus ihren Wohngebieten, wenn sie nicht zumheilen Bild von Olympia passen, das kann kein Mensch wirklich wollen.
Ein paar vorübergehende Arbeitsplätze und Verbesserung von Infrastruktur in den Wohngebieten, wo die Besserverdienenden wohnen, sind keine Hilfe für die Millionen Menschen in Rio, die nach unseren Maßstäben weit weit unterhalb der Armutsgrenze dahinvegetieren. Die Menschlichkeit wurde mit Füßen getreten, für schöne Bilder der ach so lebenslustigen Brasilianer wurden Menschen vertrieben und die Stadt Rio ist nun so pleite, dass sie sich kaum um die Ärmsten mehr kümmern kann.
4. Es geht nicht mehr um Sport, sondern ums Geldverdienen
Wenn Hashtags wie #Rio2016 verboten werden oder Kneipen in der Nähe von Stadien nicht mehr ihr Hausbier ausschenken dürfen, weil die Marke kein Sponsor der Spiele ist, dann ist das Maß der Kommerzialisierung für den gesunden Menschenverstand weit überschritten.
Wenn man diesen vier Thesen im Wesentlichen zustimmt, muss man sich doch fragen, ob wir mit viel medialem Aufwand unserer Jugend ein Bild von Betrug, Machtgier und Korruption vermitteln wollen. Der sportliche Gedanke, wie Der Bessere möge gewinnen, oder der Fair-Play-Gedanke, das sind im Gegensatz zu früher heute die Einzelfälle.
Olympia in der heutigen Form: das ist nichts, was man bewahren müsste!
Die Frage ist, was an die Stelle treten könnte. Für die Sportarten, bei denen Doping eine untergeordnete Rolle spielt, ist es natürlich schade. Da sind die Ballsportarten (ja, man kann auch hier dopen, aber kein Mittel der Welt lässt Neymar einen Freistoß so schießen), für die eine gemeinsame Meisterschaft eine tolle Sache wäre.
Die dopingverseuchten Einzelsportarten hingegen sind entweder tot oder man legalisiert Doping. Allerdings dürften besonders die Frauenwettbewerbe dann ästhetisch fragwürdig werden und man nimmt Todesopfer in Kauf. Das ist auch keine Alternative. Vielleicht muss man einfach nur einsehen, dass einige Sportarten in der heutigen Zeit nicht mehr zum Leistungssport taugen. Gewichtheben, Kanu oder Rudern interessiert außerhalb von Olympia ohnehin keine Sau. Bleiben Radfahren, Schwimmen und Leichtathletik, die im Grunde nicht zu retten sind.
Meine These: Diese Einsichten werden sich in 20 Jahren durchgesetzt haben. Man wird versuchen, das Geschäft Olympia aus rein finanziellen Aspekten zu retten, aber man wird früher oder später scheitern. Warum also nicht sofort ein Ende mit Schrecken anstatt Schrecken ohne Ende?
Ob Messi ohne jahrelange Hormonbehandlung auch Weltfussballer geworden wäre?
Solange das nicht verboten ist, ist es kein Doping.
"Die Geschichte des Radfahrens, der Leichtathletik oder des Schwimmens sind voll von Dopingfällen und das hat im Wesentlichen damit zu tun, dass man dort mit Doping sich eben von Platz 4 auf Platz 1 schieben kann."
Oder eben, wie schon angemerkt, dass es im Fußball rein gar keinen Kampf gegen Doping gibt.
Zweikampfführung, Schuss- und Passtechnik, Kopfballgenauigkeit, Torwartspiel, taktisches Verständnis, Instikt: Das sind die wesentlichen Unterschiede zwischen Drittligakickern und Messi oder Neuer. Und da helfen dir keine Mittel, egal ob man viel, wenig, gar nicht oder schlampig testet.
es geht nicht nur ums ausdauer doping mein freund, daher kannst du deine eingleisige argumentation getrost in die tonne kloppen.
olympia abschaffen, lächerlich
Lern lesen!
Weltfussballer hingegen wird man doch nicht mit Hilfe irgendwelcher Mittel.
Und zu den Radfahrern: Wie viele Asthmatiker haben wir da? Ca. 50%? Liegt natürlich nur daran, dass Radfahrer (zugegebenermaßen) ein höheres Risiko haben und auf gar keinen Fall daran, dass die Medikamete leistungsfördernd sind. Undenkbar!
Bevor wieder jemand sagt, ich würde mich nicht informieren: Asthma haben normalerweise 5% der Bevölkerung. Angenommen, bei Radfahrern liegt die Wahrscheinlichkeit 5 mal so hoch ( was schon weit jenseits der von Wissenschaftlern genannten Quoten ist, die sprechen von "leicht erhöhtem Risiko"). Bei einem Top-Radevent haben mehr als 50% eine Ausnahmegenehmigung, die Quote liegt zwischen 50 und 75%!!!
Ein wenig Mathematik: Wenn von 200 Radsportler 100 eine Ausnahmegenehmigung haben, ist das zu 0,00058% wahrscheinlich, dass es wirklich an Asthma liegt!