Dirndl, Lederhosen und gute Laune überall in der Bayerischen Landeshauptstadt. Das Oktoberfest hat seit Samstag München wieder fest im Griff. Auch der Rekordmeister liebt diese Zeit und das nicht nur wegen der Tradition, sondern viel mehr wegen der sportlich beeindruckenden Bilanz. In dieser Saison scheint es daran ebenso nichts zu rütteln zu geben.
Egal, wie oft Matthias Sammers "Brandrede" diskutiert und auch kritisiert wurde, nach dem 2:0 am fünften Spieltag gegen Hannover läuft es sportlich in München sichtlich besser. Gegen Moskau, Schalke und auch im Pokalspiel gegen Hannover (bis auf die letzten 15min der ersten Halbzeit) zeigten sie neben dem Ballbesitz, auch pure Spielfreude und absolute Dominanz - sowohl offensiv als auch defensiv.
Des Sportvorstands offener Worte zu Dank? Niemand weiß genau was der Grund für diese Steigerung ist, denn unabhängig davon, ob diese Ansicht unterstützt wird oder nicht, haben die Spieler die Aussage definitiv wahrgenommen und das alleine reicht, um die Köpfe frisch zu halten.
Gegen Schalke überraschte Guardiola mit dem "alten" System, brachte zwei Sechser mit Lahm und Schweinsteiger, ließ Rafinha als Rechtsverteidiger starten und versetzte dafür Müller auf die Bank. Was hat das zu bedeuten? Zum einen, dass er gegen die in letzter Zeit immer stärker werdenden Schalker - die mit Boateng speziell in der Offensive für mehr Gefahr sorgen - die defensiv erfolgreiche Variante aus der Triple-Saison bevorzugte. Zum anderen, dass er von Kroos' Ballverteilung und technischer Ausgeprägtheit mehr überzeugt ist, als von Müllers Laufwegen?
Die Qualitäten eines Thoms Müller sind unverkennbar, denn er ist aufgrund seiner unkonventionellen Spielweise der Paradiesvogel im Fußballbusiness - seine Laufwege, mit denen er sich selbst und auch den Mitspielern immer wieder viel freie Wiese verschafft, sind unberechenbar, ebenso sein Riecher und seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Er bringt das mit, das sehr schwer ist zu erlernen, doch passt das auch wirklich zu Peps Taktik "durch das Zentrum"? Der Trainer legt enorm viel Wert auf wendige, (gedanken)schnelle und technisch versierte Spieler, wie Kroos, Thiago und Götze, nicht umsonst wollte er die beiden Jungtalente unbedingt verpflichten.
102 Mio. - Was passiert mit Müller?
In den nächsten Wochen kehren beim deutschen Meister sage und schreibe 102 Mio.-Euro zurück in den Kader - ein Javi Martinez (40Mio), der neben Robben wohl beste Spieler im Champions League Finale, ein Mario Götze (37Mio), das wahrscheinlich größte deutsche Talent und ein Thiago Alcantara (25Mio), bester Spieler der U21-WM. Sie alle arbeiten am Comeback, wobei es derzeit für den Deutschen am positivsten aussieht. Was passiert also, wenn diese drei Mega-Stars wieder mit von der Partie sind? Die Rotation wird natürlich ein wichtiger Bestandteil sein, doch wenn es ernst wird, wie in den KO-Runden, könnte der Platz für Müller sehr sehr eng werden? Götze ist sowohl als "Falsche-Neun", als auch im zentralen Mittelfeld einsetzbar. Thiagos Platz pendelt sich irgendwo von der Sechs, über die Acht bis hin zur Zehn ein. Martinez hingegen ist auf der Sechs fast unverzichtbar, das wurde zuletzt beim Supercup gegen Mourinhos FC Chelsea wieder einmal sehr deutlich.
Zusammengefasst heißt das für Thomas Müller, dass das Zentrum für die sogenannten Top-Spiele schon ausgebucht sein könnte. Auf der rechten Außenbahn spielt Robben eine überragende Saison und somit aus Bayerns A1-Elf ebenso nicht wegzudenken.
Für den Trainer ein absolutes Luxusproblem, für den gebürtigen Bayer zwar noch lange kein ernsthaftes Problem, aber immerhin eine neue Herausforderung.
Rotation - Schlüssel zum Erfolg
Natürlich ist der Fall Thomas Müller nur eine Hypothese, die jedoch sehr schnell zur Wirklichkeit werden könnte. Eines dürfte in München seit dem letzten Jahr aber auch klar sein: um erfolgreich zu sein werden mehr Spieler benötigt, als nur Elf. Die Bayern haben diese Spieler, sie können auf fast 20 Stars zurückgreifen, die zumindest in der Bundesliga jedes Spiel gewinnen können und aus diesem Grund wird auch das ganze Team benötigt. Die Rotation schenkt den gesetzten Leistungsträgern Zeit zum Regenerieren, Zeit um Kräfte zu schonen und vor allem auch Zeit sich früher mental auf die Höhepunkte zu konzentrieren.
Im letzten Jahr demonstrierten die Bayern immer wieder deren Fitness, so auch im Champions League Finale, als Dortmund in der zweiten Hälfte, bis auf den Elfmeter, nichts mehr entgegenbrachte. Vielleicht war die Physis am Ende sogar ein entscheidender Faktor für den späten Siegtreffer?
Die Münchner verstärkten sich vor dieser Saison noch mehr in die Tiefe, mit noch besseren Spielern und noch mehr individueller Klasse, um auch in diesem Jahr wieder auf allen drei Hochzeiten bis zum Ende mitzutanzen. Ein Müller ist eigentlich aus keiner Mannschaft rauszudenken, das bewies er auch beim 4:1 mit seinen beiden Toren im Pokalspiel wieder, aber reicht das? So variabel er einsetzbar ist - ob im Zentrum hinter der Spitze, auf dem Flügel, als hängende Spitze oder auch als Mittelstürmer - bringt genau diese Gegebenheit ein gewisses Risiko mit sich, weil er auf jeder Position eigentlich einen anderen vor sich findet. Doch aufgrund des von Guardiola stark verfolgten Wechselszenarios ist dann auch Thomas Müller der erste Ansprechpartner, weil er im Gegensatz zu Kroos und Shaquiri um einiges facettenreicher ist. Die Nummer 25 im Nacken bedeutet allerdings einen Konkurrenzkampf vom Feinsten - ganz zur Freude von Pep und zum Schrecken der Liga.
Was glaubt ihr? Sicherer Stammplatz oder doch nur die Bank bei den Highlights?
#spox #funghisports
Sehe dem ganz gelassen entgegen, englische Wochen sind immer gut um zu wechseln, siehe DFB Pokal.
Und wenn man sieht, wie sehr Pep umstellt um sich auf den Gegner einzustellen, glaube ich dass er es sehr begrüßt so unterschiedliche Spielertypen zu haben um optimal aufstellen zu können.
Wobei ich finde das götze nicht als falsche 9 eingestzt werden sollte. dafür hat er zuwenig torinstinkt. müller ist die bessere falsche 9. sah man ja auch gegen hannover als er ins sturmzentrum gewechselt ist. denke das das die zukünftige position von müller wird. denke kroos und mandzu werden neben rafinha aus der startelf fallen wenn alle fit sind.
neuer
lahm Boateng Dante Alaba
Martinez
Robben Götze Schweini ribery
Müller
Lahm, Dante, Boateng, Alaba, Schweinsteiger, Ribery (und Robben) werden - wenn alle fit sind, immer spielen wenn es um die Wurst geht. Davon bin ich überzeugt.
Da liegt das auch das "Problem" von Thomas Müller.
Außen sind Ribery und Robben stärker.
Auf den Halbpositionen im Mittelfeld kommt Müller nicht so zur Geltung und Kroos, Götze oder Thiago wären die besseren - weil gelernten - Spieler.
Im Sturm gäbe es die Möglichkeit.
Jedoch gibt Mandzu wenig Anlass dazu, ihn aus dem Team zu nehmen.
Zusammengefasst:
Eine gute Ausgangsfrage!
Thomas Müller wird - bei aller Qualität - um seinen Platz im Team kämpfen müssen.
Aber bei der Anzahl der Spiele und den Wehwehchen die es immer geben wird, sollte das kaum in dieser Form zum tragen kommen!
unwissenderbvbfan.com
Solange Müller scorertechnisch auf derselben Position ähnlich abliefern kann wie Robben - und wenn man Situationen aus dem Spiel heraus ohne Standards nimmt kann er das auf jeden Fall, bringt eben auch die Mentalität mit, auf den Punkt zu scoren, überwiegen m.E. sogar die Vorteile von Müller.
Wer ist für das System besser? Der Individualist Robben oder eben der Mannschaftsspieler Müller? Bedingt ausrechenbar oder unbedingt unausrechenbar? Der Spieler mit Ball oder der, der eben ohne Ball durch seine Läufe, seine Positionierungen, sein Gespür für Situationen, seine besondere Strafraumpräsenz einen großen Mehrwert auch für andere Spieler hat?